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Unterwegs in Argentinien
Unterwegs in Argentinien

 

02. Oktober bis 22. Oktober 203

Wir sind seit Freitag, am Golfo Nuevo und es hat noch Wale...

 

Für die 2334 km brauchen wir vier Tage. Wir starten jeweils vor sechs Uhr in der Früh, wechseln uns alle 90 Minuten ab, machen eine halbe Stunde Mittagspause, fahren wieder bis fünf, essen Abendbrot, und fahren noch einmal bis die Sonne untergeht. Suchen eine Platz, ab ins Bett "Chüssi lose"! Am ersten Tag ist es noch grün, der Frühling macht sich sichtlich bemerkbar.

Wir müssen tanken.

Für 167 Liter bezahlen wir 70'000 Pesos, umgerechnet

mit den BlueDollar 92 CHF.

Wir kommen gut voran. Am zweiten Tag kommen 810 km auf den Tacho.

 

Am dritten Tag, wechselt das Landschaftsbild, Land- und Viehwirtschaft, Tausende von Rindern beidseits der Strasse, und es regnet.

 

Wir stehen in Kontakt mit Eric und seiner Familie. Sie sind seit vier Wochen bei den Walen. Na ja, stimmt nicht ganz, drei davon sind sie in die Wärme der Karibik geflüchtet, hier kannst du ihre Reise verfolgen... auf-Achse-sein..

Wir melden uns an, um halb Vier am Freitagnachmittag sind wir bei ihnen an der Playa Las Canteras. Freudige Begrüssung und Whale watching ist angesagt.

 

Golfo Nuevo

 

02. Oktober 2023

Die Wale lassen nicht lange auf sich warten.  Es ist bewölkt, die Farben auf dem Handy sehen toll aus.

 

03. Oktober 2023

Der Wind hat merklich nachgelassen und die Temperaturen stiegen heute auf 20 Grad. Zum ersten Mal konnten wir draussen sitzen ohne zu frieren. Auch den Walen scheint das Wetter zu gefallen, es war schlicht und einfach nichts los. Einmal sprang ein Jungtier, das war's dann schon. 

 

Die Fam. Schambach fährt weiter, sie wollen zur Playa La Escondidas dafür treffen wir Karin und Detlef.

 

Auch sie sind begeistern was wir hier zu sehen bekommen.

 

Bilder mit der Drohne, auch von heute. Die Farbe des Wassers ganz anders!

Die vielen kleinen Punkte auf dem Rücken des Jungen sind von den Möven, welche ihnen das Fett rauspicken. 

 

Bei Flut kommen die Wale ganz nah an die Küste, so ist ein "Stelldichein" garantiert. Die Tage (und Nächte) sind wieder extrem windig. 

Ich bin überzeugt, dass die Wale uns anschauen!

 

Während ich Fotos mache, werkelt Bruno wieder einmal auf dem Dach, baut die Solarpanele um.

 

05. Oktober 2023

Nach einer Woche verabschieden wir uns von Karin und Detlef, wir müssen nach Trelew. Bruno hat einen Anbieter der Neil Anlage gefunden. Er will eine neue, mit neuster Technik. Obwohl er uns eine. Standortpunkt gesendet hat, brauchen wir doch fast zehn Minuten bis wir dann endlich vor seinem "Schuppen" stehen. Aventura baut kleine Camper aus, hat viel Arbeit. Die Bestellung ist schnell gemacht, die Anzahlung in Dollar genauso, Bestätigung kommt per WhatsApp. 

 

Jetzt ab zur Playa La Escondida, wo Ben und seine Leute schon eingetroffen sind.

 

Eine kleine Gruppe Seeelefanten liegt genau vor uns, eine weiter ,grössere, 500 Meter entfernt.Es ist ein hin und her laufen, denn wir zählen fünf Weibchen, welche noch ohne Junges rumliegen. Wenn wir also Glück haben, können wir eine Geburt mitverfolgen. 

Dieses Junge dürfte 8 bis 10 Tage alt sein.

 

Die Jungen werden drei Wochen gesäugt, dann sich selber überlassen,  wie dieses hier. Die Mutter schwimmt zurück ins Meer, nach drei Wochen an Land  hat sie bestimmt Hunger.

Der Jefe der Gruppe bewacht seine Weiber, jeder Konkurrent wird gnadenlos weggejagt. Erstaunliche ist, obwohl er im Tiefschlaf zu sein scheint, bekommt er jeden Rivalen mit, der sich im Wasser, oder an Land, seinen Weibern nähert.

 

Und immer wieder das Steine werfen, keiner weiß wieso!

 

Den ganzen Tag wird faul rumgelegen, Steine geworfen, gesäugt und mit der Nachbarin gezankt. Und wehe einer kommt zu nah ran, dann wird zugebissen.

 

Ein weiteres Junges, das schon alleine in der Welt zurecht kommen muss.

 

Kommt die Flut, heisst es zusammenrücken.

 

Leider hatten wir kein Glück, sehen keine Geburt.

 

09. Oktober 2023

Verzweifelt sucht Bruno einen "Hausschlüssel", er nimmt an, dass er ihn an der Las Canteras verloren hat, also zusammenpacken und zurück an den Golfo Nuevo.

 

10. Oktober 2023

Tja, kein Schlüssel gefunden, dafür sind Karin und Detlef noch hier. Wir verbringen die Tage mit quatschen, essen und trinken!

Auch Florence und Georg, ein D/F Paar sind an der Las Canteras angekommen. Auch sie haben ein, Starlink Antenne, unser Interesse wächst und wächst. Wäre schon toll, immer online zu sein. Wir fangen an rumzustöbern. 

 

12. September 2023

Unsere Lola ist schon acht Monate tot, wie schnell doch die Zeit vergeht.

 

Eigentlich sollte unsere neue Neil-Wasser-Klimaanlage eingetroffen sein, also zurück nach Trelew. Der Jefe ist abwesend, die Anlage noch in Puerto Madryn. Super! Ab Dienstag könnten wir die Anlage abholen, es ist langes Wochenende. Wir fahren an die Playa La Escondida. Das erste was wir sehen, ist ein Pickup, der an der Wasserkante steckengeblieben ist. 

 

Wir fahren nach hinten zu Florence und Georg, welche seit zwei Tagen hier sind und beobachten das Treiben beim Pickup. Die Flut steigt, die Panik auch! Der Versuch, das Auto aus den Fluten zubekommen, scheitert ein ums andere Mal.

 

Fünf Minuten später rast ein Quad zu uns; ob wir helfen würden? Tun wir! Von Georg leihen wir uns noch Bergegurte aus, einen haben wir, dieser wird aber nicht reichen, wir möchten nicht runterfahren, die Gefahr dass wir selber einsinken ist real.  Aber sehr schnell realisieren wir, dass wir runter müssen. Bruno lässt Luft aus den Reifen, bis auf zwei Bar, dann fährt er los. Das Pepamobil sinkt wohl ein, doch Bruno kommt bis auf dreißig Meter an den Pickup ran. Wir hängen die Gurten an, Bruno gibt Gas und versucht den Wagen aus dem Wasser zu ziehen. Nichts geht, im Gegenteil, der Pickup versinkt immer tiefer.

 

Nach vielen Versuchen kommt Bewegung in den Wagen, er macht einen Sprung vorwärts, endlich, denn das Wasser schwappt schon über das Auto. Viele Male muss Bruno aber noch vor und wieder mit Anlauf zurücksetzen bevor der Pickup einige Meter vorwärts kommt. Jetzt hängen wir den Ford an nur einen Bergegurt und nun kann Bruno ihn ganz rausziehen. Die Männer jubeln sind erleichtert und bedanken sich überschwänglich. 

 

Jetzt muss aber unser Truck wieder von Strand runter. Da hier ja die Seeelefanten beobachtet werden können, kommen täglich einige Kleinbusse mit Touristen aus Puerto Madryn hierher. Bruno versucht gerade rauszufahren als ein Touristenbus ankommt. 

Immer wieder bleibt er in der Böschung stecken. Erst als er aussen rum fährt klappt es. Hier kommt er bei den Neuankömmlingen vorbei. Eine Frau beginnt ihn laut zu beschimpfen. Bruno hält an und geht zu ihr, versucht zu erklären was los ist, sie schimpft weiter auf ihn ein. Einer der Männer kommt ihm zu Hilfe und erklärt der Frau, der Gruppe, wieso Bruno hier durchfährt. Sie gibt klein bei und verzieht sich.

 

Wir fahren zurück und stellen uns wieder zu Georg und Florence. Wir sind kaum eingerichtet, als draussen, der Jefe der Seeelefanten, anfängt sein Harem zu verteidigen. Lautes Brüllen soll den Rivalen verjagen.  Dieser aber versucht seit Wochen dem "Alten" seine Weiber streitig zu machen. Heute fand er wohl, sei der Zeitpunkt gekommen einen ernsten Versuch zu starten.

Es fängt an wie immer, kleine Rauferei. Dann erste bisse, Blut fängt an zu fliessen. 

 

Der Kampf wird immer heftiger, der Alte zeigt erste Schwächen.

 

Das Ganze dauerte 12 Minuten, dann geht der Alte zu einen letzten Angriff über, der Rivale gibt klein bei und verschwindet, blutüberströmt, im Meer, und der Sieger bleibt k.o. liegen. Wir alle dachten, dass er verlieren würde, er hat wohl noch einmal Glück gehabt. Nächstes Mal geht es vermutlich nicht zu seinen Gunsten aus. 

 

Während wir den Kampf der beiden Seeelefanten beobachten, kommt die Señora, welche Bruno zusammengestaucht hat, zu Bruno und entschuldigt sich mit Handschlag bei ihm. Wir sind angenehm überrascht. Entschuldigung angenommen.

 

15. Oktober 2023

Der Jefe hat ganz schön was abbekommen. Am ganzen Oberkörper sind Biss- und Kratzwunden zu sehen.

 

Den Weibchen war das Ganze egal, den Jungen sowieso, Hauptsache es gibt Milch.

 

Georg und Florence haben auch eine Stralink-Antenne auf dem Dach, wir dürfen uns bei ihnen einloggen. Schon cool, so  weit ab von einer Stadt und doch mit dem Internet verbunden und erst noch in einer super Geschwindigkeit. Wir schauen Tagesschau und einen "Tatort"😁😁😁😁😁

 

17. Oktober 2023

Florence und Georg sind schon gestern weitergefahren, wir haben erst heute einen Termin beim Neil-Lieferanten. Gestern Montag war Feiertag! Die Anlage ist da und Bruno montiert sie Vorort.

 

Während der Umbauarbeiten kommen doch einige Autos, oder Fussgänger, vorbei, alle halten an und wollen die Bestätigung, dass wir diejenigen seien, welche den Ford aus den Fluten gezogen hat. Schulter klopfen und Daumen hoch die Reaktionen. Beim rausfahren aus der Stadt, das Gleiche, hupende Autos mit "Daumen-hoch-Zeichen fahren an uns vorbei.

 

Dann geht's ab zur Piedra Parada. (stehender Steind) Die 546 km schaffen wir aber nicht in einemTag. Wir übernachten am Rio Chubut. Unterwegs immer wieder tolle Landschaften, und neu, ein Dinosaurier aus Eisen, welcher in eine Felswand gehängt wurde. Die Provinz Chubut ist bekannt für viele Dino-Funde. Auch am kleinen Bruder vom stehenden Stein fahren wir vorbei.

 

18. Oktober 2023

Gegen fünfzehn Uhr erreichen wir unser Ziel. Ben und seine fünf Insassen, warten schon, das Asado auch.

 

19. Oktober 2023

Wanderung durch die "verbotene Schlucht".

 

Die Piedra Parada immer wieder ein tolles Fotosujet. 

 

21. Oktober 2023

Wir haben die Piedra Parada schon wieder verlassen. Auf der Ruta 12 düsen wir nach Esquel. Diesel ist wieder einmal knapp, lange Schlangen vor den Tankstellen. Dann noch einkaufen und ab zur Laguna Zeta, wo wir zusammen mit der  Fam. Schambach einen tollen Platz finden und Tim, er scheint Hunger zu haben, sich intensiv dem  Grill widmet, damit die Männer endlich was drauflegen können.

 

22. Oktober 2023

Grosser Wahltag in Argentinien. Ein neuer Präsident wird gewählt. Hoffentlich für ein besseres Argentinien.

Auf unserer Fahrt von Esquel zur chilenischen Grenzen bekommen wir nicht viel mit. Auf den Strassen ist es ruhig, keine Bloqueos. In der ferne die Andenkette, wo wir hin wollen.

 

 

 

In einer guten Stunden stehen wir an der Grenze. 

 

Weiter geht es in Chile