Kolumbien
Teil III
10. bis 18. September 2015
San Andrés de Pisimbalá - Popayán - Silvia
und Ausreise nach Ecuador
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Nach drei Tagen verlassen wir die Tatacoa. Südwärts geht es auf der „45“
weiter wieder in die "Cordillera Central." (Zentralkordilleren).
Auf über 1500 Meter liegt die Ortschaft
- San Andrés de Pisimbalá -
Die Herren: Georg Burg, Geologe, José de Barradas, Archäologe und
Gregorio Hernández de Alba, technischer Minister,
zeichnen sich verantwortlich für die Entdeckung und Ausgrabungen im 1934, der
- Tierradentro -
640 bis 900 n. Chr. wurden hier Schachtgräber der sog.
Tierradentro-Indianer angelegt.
Jede Kammer für eine Familie und je höher der Rang der Familie desto
grösser und verzierter die Grabkammer. In den Nischen wurden bis zu
hundert Urnen gefunden.
Am ersten Tag besichtigen wir die einfachste zu erreichende Fundstätte die:
- Segovia -
Der Aufstieg dauert knapp zwanzig Minuten.
Der Guarda bietet sich an, während unserer Besichtigung, auf Lola aufzupassen.
Nehmen wir gerne an, da Lola immer noch Terror macht, muss sie
draussen alleine bleiben.
Je einflussreicher die Familie, je tiefer wurden sie begraben.
Bis zu 6 Meter müssen wir, auf bizarr angelegte Stufen
ins Erdreich hinuntersteigen.
Jede Grabkammer hat eine andere Grösse und Form, andere Zeichnungen.
- Segovia -
Regendächer zum Schutze der Gräber.
Man hat lange nicht alle Grabkammern ausgegraben.
Auf fast jedem Hügel/Berg hat es Schachtgräber.
Die grösste Grabkammer fiel dem Erbeben 1994 zum Opfer,
sie ist nicht mehr zugänglich.
Die erste Nacht verbringen wir im Hof des Hotel El Refugio.
Da aber hier am Samstag eine Wahlkampf-Veranstaltung stattfindet
verziehen wir uns und fahren ins Dorf hoch. Hier sagt man uns,
dass wir bei der Kirche stehen könnten.
Diese wurde vor drei Jahren durch einem Brand zerstört.
Geld zum Wiederaufbau fehlt.
Natürlich erregen wir Aufsehen. Aus allen umliegenden Häuser kommen die Bewohner
und wollen wissen, wie, wann, was, wo, warum!
Gerne geben wir Auskunft und erhalten die Bewilligung, sicher auf ihrer
Wiese übernachten zu können. Als dann die erste Frau den Mut fasste und fragte,
ob sie reinschauen dürfte [...]
und sie dann durfte, wollten natürlich alle andern auch.
Fast über eine Stunden war ein Kommen und Gehen.
Die zweite Wanderung führte uns auf 2200 m.ü.M.
Zwei Täler mussten wir durchqueren.
Der Weg geht durch Kaffeeplantagen und an einzelnen kleinen
Häusern vorbei. Nie denkt man, dass hier Menschen wohnen
und ihre Kaffeeplantagen betreiben.
Nach gut einer halben Stunde erreichen wir
- Alto de San Andrés -
Für uns die erste Fundstätte des heutigen Tages.
Lola hat gestern was gelernt: Warten!
Hier in Alto San Andres befindet sich die grösste und farbigste Grabkammer.
Als wir die nächsten Kilometer unter die Füsse nehmen wollen,
fragt uns der Wächter,
ob wir ihm Lola verkaufen würden.
So 50'000 Col (15 € ) währe sie ihm schon Wert.
Wir lachen und lehnen sein grosszügiges Angebot ab.
Die nächsten 90 Minuten geht es wieder hoch und runter bis wir den
Bergkamm erreichen. Ein fantastischer Blick über die umliegenden
Täler eröffnet sich vor unseren Augen.
- Alto de Aguacate -
Hier wurden die Schachtgräber nur zum Teil ausgegraben und restauriert.
Unzählige eingefallenen Löcher zeugen
von nicht ausgegrabenen Schachtgräber.
Auch ein Grab mit zwei Grabkammern hat man hier oben gefunden.
Bevor wir den extrem steilen Abstieg unter die Füsse nehmen,
machen wir eine kleine Pause und geniessen die tolle Landschaft.
Wir verbringen eine angenehme Nacht und verlassen San Andrés
am nächsten Morgen.
Die Strasse nach Popayán ist 98 km lang.
Der meiste Teil ist noch eine Piste in eher schlechtem Zustand.
Etwa 20 % sind geteert.
Etwa 30 % ist Baustelle.
Heftige Regenfälle in den letzten Wochen machten die Strasse für einige
Tage unpassierbar. Immer wieder sehen wir Felsabstürze und
Muren die die Strasse unter sich begraben haben.
Auch die schon fertiggestellte Strasse wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Unterspülungen rissen den halben Belag weg.
Gut sind wir an einem Sonntag die Strecke gefahren, so hatten wir wenigstens
keinen Baustellenverkehr, denn auch ohne diesen waren die
Baustellenabschnitte sehr schlecht gesichert. Meist nur einspurig befahrbar
ohne das jemand den Verkehr geregelt hätte.
Einspurig, ausweichen nicht möglich... wen juckt's?
Wir fahren wieder durch typische Bergdörfer, wo die Menschen
mit fast nichts ihr Dasein fristen.
Nach vier Stunden ändert sich die Landschaft. Alles ist trocken, das Gebirge braun.
Die Bäume dürr. Was im Landesinnern zu viel an Regen fällt, fehlt hier.
Nach fast sieben Stunden erreichen wir Popayán, wo wir auf den Campingplatz
Rayos de Sol fahren. Mit Getränk und Crackers werden wir begrüsst.
Toller Empfang!
Der Campingplatz liegt auf einem sehr grossen Gelände, sogar einen
"Gebetsweg" hat der Eigentümer angelegt. Lola und ich benutzen den Weg
täglich ein paar Mal, das Beten überlasse ich aber den anderen.
Keine 50 km von hier liegt die Ortschaft Silvia.
Am Dienstag findet hier der traditionelle Markt der
- Guambiano-Indianer -
statt, welchen wir uns nicht entgehen lassen wollen.
So packen wir dann unsere sieben Sachen zusammen und fahren hoch
in das auf 2.500 m.ü.M gelegene Dorf. Es ist schon 8:30 Uhr als wir ankommen.
Emsig werden Zwiebeln, Knoblauch, viele Sorten Kartoffeln, Hühner,
Gemüse und Früchte an die Frau, den Mann gebracht.
Was auffällt ist ihre Kleidung!
Die Frauen tragen alle grau-schwarze weite Röcke mit einem
blauen Tuch, Halskette und traditionellem Hut.
Auch die Männer tragen Rock.
Das selbe blau wie die Schultertücher der Frauen.
Dazu einen Poncho und oft ein farbiges "Halstuch"
und der Hut darf natürlich auch nicht fehlen.
Wir sehen nur ganz wenige Touristen und die Einheimischen sind
Kameras gegenüber eher skeptisch.
Auf der Rückfahrt sehen wir diese Gesichter in den Felsen gehauen.
Wieder auf dem Campingplatz geniessen wir den Rest des Tages,
morgen geht die Fahrt weiter.
Wieder haben wir Pässe zu überwinden. Das eine Tal ist grün, dann,
auf der anderen Seite, wieder trocken, die Landschaft trostlos.
Viele Hänge brennen. Wir erfahren, dass sehr oft die Menschen die Brände legen.
Die einen weil sie die Asche als "Dünger" gebrauchen, die anderen (Indianer)
weil sie überzeugt sind, dass nach dem Feuer der Regen kommt!
Bei Baustellen verkaufen Strassenhändler Essen und Getränke.
Um 09:30 Uhr frittierte Schweinehaut ist aber definitiv nichts für unseren Magen.
Was wiederum der gute Mann überhaupt nicht begreifen kann.
Brennende Berghänge in der ganzen Region.
Ob Jesus hier wohl beim Löschen geholfen hat?
Da wir in ein/zwei Tagen nach Ecuador fahren, lassen wir noch einmal unsere Hütte waschen.
Die Kolumbianer lieben saubere Autos, Waschgelegenheiten
gibt es überall. Die ganze Familien hilft mit.
Die Frau ist so klein, sie kommt stehend in den Radkasten.
Wie wir so Richtung Pasto fahren, sage ich zu Bruno: "He, das ist doch der Pass,
welcher im 2010 so toll war, grün und super Landschaft!"
Heute sieht es so aus.
So sah es 2010 aus.
Im iOverlander wird die Laguna de la Cocha
als Schlafplatz angegeben. Wir geben den Punkt ein ...
und unser Nüvi navigiert uns wieder einmal quer durch die Grossstadt Pasto!!!
Es geht wieder hoch auf 3.200 Meter bevor es steil bergab an die Lagune geht.
Uns trifft fast der Schlag. Eine Strasse führt, auf einer schmalen aufgeschütteten
Landzunge, etwa 3 Kilometer, bis zum Seeufer.
Restaurant reiht sich an Restaurant.
Bootsvermieter an Bootsvermieter.
Sogar eine eigenen Boots-Station wurde gebaut.
Für unseren Truck fast ein Ding der Unmöglichkeit um einen
Platz für die Nacht zu finden. Ganz am Ende fragen wir bei einem
Restaurant ob wir denn auf ihrem "Vorplatz" übernachten dürften,
was uns dann auch erlaubt wurde.
Wir schütteln bei solchen "Tipps" wirklich nur den Kopf.
Schlafplatz an der Laguna de la Cocha, vom See ist weit und breit nichts zu sehen!
Unsere letzte Station in Kolumbien ist
- Las Lajas -
Schon vom Mirador aus, kann man die beeindruckende Kirche bewundern.
Die Tochter Rosa von Maria Mieses de Quiños ist "Schuld",
dass der Ort zu einem Wallfahrtsort wurde.
Als Maria Mueses de Quiñones aus der Stadt zurückkehrte und sie die Schlucht
durchquerte soll ihre Tochter gerufen haben. "Mama la Mestiza me llama!"
Maria Mueses de Quiñones mit
ihrer Tochter Rosa.
Zur fragwürdigen Unterhaltung der Menschen?
Für die Nacht stellen wir uns auf ein Parqueadero oberhalb der Ortschaft.
Ein Franzose gesellte sich zu uns. Leider wissen wir nicht wie die beiden
heissen, sie machten keinen Schritt vor die Türe und fanden es nicht für
nötig "hallo" zu sagen. Tja, auch das gibt es!
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