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Paraguay  

Sonntag, 01. Juli 2018

 

Die Tagestemperaturen steigen merklich an und somit auch die Wassertemperaturen von der Piscina. Waren es letzte Woche noch kalte 14 Grad, was für mich natürlich kein Grund war, NICHT rein zu hüpfen. Okay, nur zwei Längen, aber immerhin. 

Heute, mit 18 Grad schon relativ angenehm. Auch die Pattis wollen's wissen, nur Bruno bleibt draussen, nach der Devise:

Alles unter 28 Grad ist Eiswasser! 

 

Am Abend kommt ein Schweinefilet auf den Grill...lecker.

 

Maggie muss in die Werkstatt. Die neun Monate in Uruguay haben ihre Spuren hinterlassen. Der Rost muss weg.

Und so ziehen die Patti's ins Gästehaus, womit dieses auch eingeweiht wäre. 

 

Obwohl bei den beiden das Kalorien zählen ein großes Thema ist, können auch sie den Leckereien von Erika und den selbstgebackenen Kuchen nicht widerstehen. 

 

Wieder einmal müssen wir nach Asunción, das Handy klingelt um fünf Uhr. Kalte Temperaturen von 4 Grad machen dies nicht gerade einfach, denn wir haben ja keine Zentralheizung, im  Haus ist es also kalt, brrr ungemütlich. 

In der Rekordzeit von drei Stunden sind wir in Asunción, in der Hoffnung, auf dem Honorarkonsulat die restlichen Formulare und Bestätigungen für unsere Anmeldung zu erhalten. Paraguay hat seit einigen Jahren keine Botschaft mehr, diese befindet sich in Buenos Aires. Das Personal hier in Asunción hat kürzlich gewechselt, keiner weiß Bescheid, keiner spricht deutsch. Es wird mit Buenos Aires telefoniert, unsere Pässe werden kopiert, wir warten und warten. Dann erklärt man uns, dass wir unsere Pässe plus diverse Formulare via Kurier oder DHL nach Buenos Aires schicken müssen. Hm...wollen wir das? Nee, eigentlich nicht. Wir verabschieden uns und fahren zu "Casa Truck", wo wir die "Cedula Verde" für unseren Lkw bekommen. Hurra, unser Pepamobil gehört wieder uns und ist offiziell in Paraguay zugelassen. Gegen neunzehn Uhr sind wir wieder zu Hause, wo uns Lola und Mia stürmisch begrüssen.

Bruno nimmt sofort Kontakt auf mit der Schweizer Botschaft in Buenos Aires. Rasch kommt die Antwort. Mit den auszufüllenden Formularen werden wir, wenn wir nach Valdés fahren, persönlich vorbeigehen, um alles rechtlich abzuschließen.

 

Weil das Käsefondue letzte Woche so gut war und die Temperaturen wieder auf sechs Grad gefallen sind, testen wir unser neu gekauftes Caquelon.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt ist es schon nicht so, dass wir nur noch Fotos vom Futtern machen, oder doch? Okay, dies ist das letzte Foto, weil Bruno doch so toll die Rösti in der Luft drehen kann.

 

Langsam wird es an der Zeit, unser Pepamobil auf Vordermann zubringen, denn vom Zoll kommen gute News. Am Samstag können wir die Nummernschilder abholen, unser Pepamobil ist offiziell eingeführt. Das genaue Prozedere wird Bruno in einem separaten, kurzen Bericht erklären. Jetzt müssen wir nur noch eine Versicherung finden, die uns unseren Lkw versichert. 

Diese finden wir nach kurzer Suche bei "Mapfre", wo auch unser Tiburon versichert ist. Ab sofort fahren wir als eines der wenigen Fahrzeuge "legal" auf südamerikanischen Straßen.

 

15. Juli 2018

Frankreich wird Weltmeister, wir gönnen es ihnen und gratulieren.

 

Im Garten wachsen Karotten und Kopfsalat um die Wette, auch der "Nüssler-Salat" aus Deutschland gedeiht prächtig...

 

Maggie, der Lkw von den Patti's ist aus dem Schönheitssalon zurück, ein leichtes Facelifting lässt sie in neuem Glanz erscheinen.

Aber das Alter macht sich überall bemerkbar. Bruno bringt die elektrische Anlage auf Vordermann. 

 

...und im Bosque ist Manuel mit der Motorsäge unterwegs und es verschwinden immer weitere Baumruinen.

 

Zusammen mit den vier Hunden: Lola, Mexi, Mia und Peluche, mache ich die Waldrunde. Es ist wirklich unglaublich, wie sich dieser in den letzten Monaten verändert hat. Auch Simone nimmt den Laubrechen und geht an's Werk, überall häufen sich kleine Holzstöße.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Winter spielt verrückt. Waren es vor drei Tagen fünfzehn, sind es heute 32 Grad. Badewetter für die Hunde.

 

Wieder gibt es tolle Abendstimmungen auf Yvy Yvytu.

 

16. Juli 2018

Heute vor genau einem Jahr kam zum ersten Mal der Gedanke auf: könnten wir uns vorstellen, in Paraguay zu leben,

ein Haus zu bauen? Ja, wir können, wir fühlen uns wohl hier und unser Haus und unser Grundstück gefällt uns super gut.

 

Zumal heute wieder ein besonderer Gast zu Besuch war. Wir sehen sehr wenig Schlangen, sie sorgen aber immer wieder für Aufregung. Diese hier ist ein harmloses Exemplar, laut Manuel.

 

So langsam wird es für die "Pattis" Zeit  zusammenzupacken. Während Bruno mit dem Bagger die "Monster-Reifen" auf's Dach hievt...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 ...bringt Simone das Gästehaus zum Strahlen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Während dessen es sich Mexi im Hundestuhl gemütlich

macht und den ganzen Rummel nicht versteht.

 

23. Juli 2018

Nach vier Wochen verabschieden sich die zwei Vagabunden. Sie werden noch eine Weile in der Gegend sein, bevor es für sie weiter Richtung Brasilien geht. Wir werden uns bestimmt irgendwo auf diesem Kontinent wiedersehen. 

 

Der Winter hält sich hartnäckig. Die Tage sind diesig, die Nächte kalt. Also genau richtig für einen Kartoffelgratin und den ersten Feldsalat aus dem eigenen Garten.


 

Wir beschliessen eine weitere Treppe zu bauen. Diesmal macht sie Bruno selber.

 

Auch wird der Hundepool noch einmal vergrößert. Sehr zur Freude aller Hunde.

 

Auch Manuel hat viel Arbeit. Das viele Holz, welches von den gefällten Bäumen stammt, will versorgt werden. Bloß wohin damit? Ist vielleicht unser Grundstück zu klein?

 

Wir müssen einen Weg von der Garage zum Gästehaus und zum Haupthaus legen. Jetzt, im Winter kommt auf dieser Seite keine Sonne hin und es bleibt die ganze Zeit über matschig.

 

28. Juli 2018

Natürlich geht auch in Paraguay die Mondfinsternis nicht ungesehen vorbei. Verzweifelt renne ich über unsere Ländereien, wo nur bleibt der Mond? Ist doch die Sonne schon lange untergegangen! Als dieser endlich kommt, steht meine Kamera beim Haus und ich muss zurückrennen um sie zu holen, so eine Anfängerin, tssss!!!

 

29. Juli 2018

Wieder einmal ein kleiner Vergleich vom Bosque/Wald!

Oktober 2017

 

Juli 2018

 

Pattis tummeln sich noch in der Gegend, sie liebäugeln mit einem großen Grundstück, welches Markus Felber zum Verkaufen hat. Wir treffen uns auf dem zu verkaufenden Gelände, wo bei ihnen während vierzehn Tagen die Köpfe dampfen. Kaufen? Nicht Kaufen? Dafür, dagegen. Es gibt  endlose Gespräche, Überlegungen. Schlussendlich entscheiden sie sich doch für ein unabhängiges Vagabunden-Leben.

Natürlich bringen wir Leckereien von Erika mit, viel Zucker im Blutkreislauf sind da nur von Nutzen.

 

Im Internet lese ich, dass heute ein spezieller großer Mond erscheinen soll. Diesmal stehe ich pünktlich auf dem "Feld" und meine Kamera ist ausgerichtet auf den Nachthimmel. Na ja, was daran speziell GROSS sein soll?

 

31. Juli 2018

Und schon wieder geht ein Monat zu Ende, unglaublich, wie die Zeit fliegt.

 

Auch feiert unsere Homepage Geburtstag. Vier Jahre alt wird sie. Nie hätten wir damals, in Homer Alaska, uns träumen lassen, dass wir Land kaufen und ein Haus bauen, dazu noch in Paraguay, wo wir dieses Land doch nur wenig bereist hatten. Wahnsinn!

 

  

1. August 2018  Schweizer Nationalfeiertag.

 

Wir fahren ins "Hasta la Pasta" und sind von Renés Fortschritten mehr als überrascht. Vor genau drei Monaten hatte er einen Schlaganfall und war auf der linken Seite gelähmt. Heute kann er schon wieder selbständig aufstehen und mit der Gehhilfe durchs Haus düsen. Unglaublich. So macht natürlich eine 1. Augustfeier umso mehr Freude. 

Für den heutigen Tag übernehmen Betty und Beat das Zepter in der Küche, Marion darf sich heute ausruhen. Schon ab 10 Uhr herrscht ein emsiges Treiben in der Küche und auf der Terrasse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ab elf Uhr dampft im Holzkessel das typische

Schweizer Gericht "Älplermageronen".

 

Das Essen schmeckt exzellent, die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen. Die Farbe ROT herrscht vor!

 

Wie immer zur Feier des Tages teilt Marion einen Fragebogen über die Schweiz aus. Tja, diesmal würde keiner die Staatsbürgerschaft der Schweiz bekommen. René rettete die Schweizer aber mit neun Richtigen und wurde zum 

Gewinner nominiert. Den Preis, welchen er erhalten hat, darf hier aus "Jugendschutz-Gründen" nicht gezeigt werden!

 

Und dann... gibt es eine Weltneuheit, einen spezial "Swiss Award".

 

Betty schneidet ein Video zusammen, wo René zum "Schweizer des Jahres" und Marion zur "Optimistin des Jahres 2018"

gekürt werden. Einige Augen werden feucht, die Überraschung ist gelungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lola findet das Ganze langweilig und macht in der Zwischenzeit Kleinholz unter dem Tisch.

 

Schon wieder gibt es mit unserem "Studer-Wechselrichter" Probleme. Kompletter Stromausfall, wie vor acht Monaten, dabei ist die Platine neu.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Per Internet nehmen wir Verbindung mit

"Studer Innotec" in der Schweiz auf. Diese haben aber bis am 5. August Urlaub.

 

 

Am Donnerstag verabschieden wir uns. Auf dem Weg nach Hause gibt es den obligaten Stopp bei Leticia.  

Chipa, eine DER Spezialitäten Paraguays. Ein Gebäck aus Maismehl, Butter, Gouda, Eier, Salz und Anis.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich sucht Bruno sogleich den Fehler im Wechselrichter.

Relativ schnell findet er eine Schraube, welche locker in der Platine steckt. Diese gab einen Kurzschluss und legte den Wechselrichter lahm. Nach zwei Stunden ist das Teil wieder eingebaut und funktioniert seither wieder einwandfrei. 

 

Wir erinnern uns: vor sieben Monaten mussten wir eine riesengrosse Wurzel aus dem zukünftigen Loch für den Pool nehmen.

 

Diese haben wir nun verbrannt. Ganze vierzehn Tage hat es gedauert, bis nur noch Asche übrig war.

 

Diese Woche stehen "Krankenkasse" und "Führerschein" auf der Liste. 

Bei den KK ist es so, dass es sogenannte "Planes" gibt. Von "Basico" bis "Top" gibt es auch in Paraguay alles zu haben. Nur ist es hier so, dass, je nach KK, man nur deren Spitäler und Vertragsärzte konsultieren kann. So sucht man sich dann eher aus, welche KK hat die besten Spitäler und welche Ärzte unter Vertrag. Die Prämien sind ab 450 CHF bis 1,200 CHF pro Person und Jahr. 

Auf gar keinen Fall darf man aber eine KK von Paraguay mit einer aus Europa vergleichen. Auch muss ein Patient im Spital von einem Angehörigen betreut werden. Wir entscheiden uns für die "Pro Med", welche hier in der Gegend stark vertreten ist. 

 

07. August 2018

Gegen fünfzehn Uhr stehe ich im Büro Antrag für "Licencia de conducir" der Municipalidad von Melgarejo. Der junge Mann erklärt mir, welche Papiere ich vorweisen müsse, dann müsse ich einen Theoriebogen unterschreiben, was das alles kosten würde und dass das Ganze drei Tage dauert. Ich sage ihm, dass ich noch nicht beim Ohrenarzt gewesen wäre aber alles andere hier hätte. Also: ID, Aufenthaltsgenehmigung, Attest vom Augenarzt. Dies sei kein Problem, er würde alles selber hier erledigen. Aha! Also Gehörtest, Augentest, alles könne er gleich selber machen? Ja, ja, ich müsse nur hier und hier und hier unterschreiben. Auch den Fragebogen der Theorie-Prüfung muss ich nur unterschreiben, ausfüllen tut dann er!!!!! Jetzt brauche er nur noch die Blutgruppe, diese könne er aber nicht selber machen, dazu müsse er schon ein "amtliches Papier" haben, erklärt er mir lachend. Da bin ich aber schon noch froh, schreibt er nicht einfach etwas hinein. Er ist aber mit dem "Impfausweis" der Schweiz, wo die Blutgruppe notiert ist, zufrieden. Ob ich denn die Unterschrift von meinem Mann nachmachen könne? Wie meinen Sie das? Ja, dass sie für Ihren Mann alles unterschreiben können, so braucht er nicht speziell herzufahren, um die Fahrprüfung zu machen! Uppsss! Lachend weigere ich mich und versichere ihm, dass Bruno morgen selber vorbei kommen werde. 

 

Aber, es kommt etwas anders als geplant!

 

Vor sieben in der Früh fährt Bruno, bei trockenem Wetter, nach Independencia. Er will eine automatische Reifenbefüllanlage montieren lassen. Gegen neun Uhr zieht ein Gewitter mit Hagel und heftigen Regenfällen über uns hinweg. In der Werkstatt klappt es nicht wie geplant. Bruno fährt zurück. Kurz vor der Einfahrt auf unser Grundstück hat es diese kurze Steigung. Unsere Kumho-Reifen haben sich im Schlamm schon einmal als äusserst zuverlässig gezeigt. Auch hier wäre unser Truck hochgekommen, hätte ein Mofa-Fahrer oben gewartet, bis unser Lkw ihn passiert hätte. Aber nein, ein Paraguayer kennt das Warten nicht, kann die Situation nicht einschätzen. (Wie auch, wenn man sieht, wie hier der Führerschein gemacht wird). Erst kurz vor dem Lkw realisiert er, dass Bruno nicht ausweichen kann, erschreckt sich und fällt hin. Jetzt natürlich muss Bruno bremsen und der Truck rutscht weg. 

 

Tja, was nun? Er ruft Berti, unseren Nachbarn an. Dieser kommt zuerst mit dem kleinen Traktor, aber schnell merken sie, dass einer alleine nichts nützt. Er holt den zweiten Traktor mit einem zweiten Mann. Die Traktoren stellen sie oben auf den Grünstreifen, und mit den Bergegurten ziehen sie unseren Lkw langsam zurück auf die Piste. Leider rutscht dann unser Pepamobil sofort an die gegenüberliegende Böschung. Dies erklärt, wieso beide Seiten mit Schlamm verschmutz sind und beide Seiten Schäden aufweisen. 

 

Wir machen uns sogleich an die Reinigung, und alles sieht doch gleich viel weniger schlimm aus.

 

Und kein Grund, traurig zu sein.


 

Während sich Bruno am nächsten Tag an die Reparaturen macht, marschiere ich bei heftigen Winden der Piste entlang, um mir die "Landschaftsschäden" anzuschauen.

 

Am Nachmittag montiert Bruno dann die automatische Reifenbefüllanlage selber.

Wir können jetzt während der Fahrt den Reifendruck verändern und müssen nicht mehr anhalten und von Hand Luft ablassen oder aufpumpen. Na ja, auch wir werden älter und wollen uns nicht mehr jedesmal den A.... abfrieren, wenn wir wieder aufpumpen müssen.


 

Wir fahren noch einmal zur Municipalidad, damit auch Bruno seine Theorieprüfung und den  Antrag für den Führerschein unterschreiben kann. Es werden Fotos gemacht, Formulare ausgefüllt und unterschrieben, und wir sind stolze Besitzer der "Licencia de Conducir". Kostenpunkt: 170.000 Gs = 30 CHF. So einfach kann es gehen, im Büro mit all den Leuten, die was zu erledigen haben, Ohren und Augentest, Theorieprüfung und Fahrprüfung, innert 10 Minuten, alles erledigt. Super.

Und es gibt erst noch ein Diplom, das wir einrahmen und an die Wand hängen können. Ein zweites Blatt ist angeheftet mit den Resultaten der Theorieprüfung, welche ja der Señor für uns ausgefüllt hat. Ich habe sieben Fehler gemacht, Bruno vier!!!

 

12. August 2018

Vier Tage Arbeit, Spachtelmasse, Schleifpapier und eine Tube Silikon, natürlich ist es die letzte 221 gewesen (hoffentlich kann uns jemand aus Europa wieder eine mitbringen 😉), unser Truck ist wieder heil und sehen tut man fast nichts mehr.

So sah es noch vor ein paar Tagen aus!

 

In Villarrica lassen wir uns -probehalber- eine Sonnenstore nähen, denn noch immer haben wir nicht das Passende gefunden.  

 

Donnerstag, 16. August 2018

Kurz nach siebzehn Uhr ertönt ein Pfiff! Das kennt Mia doch, aber sie versteht noch nicht ganz, schaut, horcht, hm...?

 

...Claudia und Uwe sind zurück aus dem Heimaturlaub. Irgendwie begreift Mia ihr Glück noch nicht so ganz. Sie begrüßt die beiden freudig zurückhaltend, nach dem Motto: abwarten, wer weiß, vielleicht lasst ihr mich ja morgen wieder alleine. Es kommt uns allen so vor, als ob Mia erst am nächsten Tag so richtig schnallt, dass ihr "Rudel" wieder zusammen ist.

 

Sie haben viel zu erzählen und in ihrem Gepäck brachten sie so einige leckere Überraschungen mit. Ihre vier Koffer waren bis aufs letzte Kilo ausgereizt. Auch unsere Bestell-Liste wurde um vieles mehr erweitert. Einige Kilo "Ragusa", Impeller für den Generator, Unterwäsche für mich, Filz-Matte fürs Pepamobil, einen neuen Wurfstab für  Lola, und als besondere Überraschung eine "Teil Camera" für unseren Wald. Ihr seid schon ein wenig meschugge, das wisst ihr, nicht? Herzlichen Dank euch beiden.

Natürlich habe ich vor lauter Aufregung vergessen Fotos zu machen.

 

Am Samstag ruft Manual an. "Hier ist jemand bei mir zuhause, der zu euch will, ich zeige ihnen den Weg", sagt er lachend ins Telefon. Kurz darauf stehen "bummelmitpummel's" da. Sie kommen vorbei um auf Wiedersehen zu sagen. Für sie geht eine sechsjährige Reise zu Ende. Ende September verschiffen sie ihren frisch lackierten Pummel, welcher glänzt wie neu, zurück nach Deutschland. Bei Kaffee und Kuchen wird Abschied genommen.

 

Kaum sind die beiden weg, fahren Brigitta und Paul vor. Auch sie waren auf Heimaturlaub. Auch sie kommen mit Material für uns zurück. Ein "anständiges" Fondue- Caquelon, das in Asunción gekaufte hatte nach dem ersten Gebrauch schon einen Sprung!

Auch sie bringen Ragusa mit. Irgendwie scheinen alle zu wissen, dass wir Ragusa Fans sind!

 

Und natürlich bringt Paul eine Schwarzwälder Kirschtorte von Erika mit. Die zwei größten Fans von Erika an einem Tisch!

 

Sonntag früh reparieren Bruno und Brigitta die defekte Solarzelle und die Seitenscheibe, welche bei den beiden Schweizern bei ihrem Überschlag in Chile kaputt gegangen sind. 

 

Wiede einmal regnet es. Bei Reisenden immer eine gute Gelegenheit (Ausrede) den ganzen Tag vor dem Rechner zu verbringen.

Homepage aktualisieren, Update machen, oder einfach nur im Netzt surfen.

 

Die beiden Schweizer verabschieden sich am Dienstag, mit Ziel Pantanal in Brasilien.

 

So, langsam gilt es, die Vorbereitungen für unsere Reise in Angriff zu nehmen. Ende Woche sind auch wir wieder on the Road.

Bruno scharrt wie ein Rennpferd in der Box, kurz vor dem Start. Die Abfahrt wird immer weiter nach vorne geschoben. Aus Samstag wird plötzlich Donnerstag, denn Freitag soll es regnen. Wir tragen alle Klamotten, Schuhe und Körperpflegeartikel ins Pepamobil. Bruno macht den Truck startklar, während ich das Haus putze. 

Claudia und Uwe bekommen während 2 Tagen Infos, dass ihnen die Köpfe rauchen müssen. Es geht uns allen, ausser Bruno, viel zu schnell. Donnerstag um vierzehn Uhr startet Bruno den Motor und ich verlasse Yvy Yvytu mit nicht ganz ruhigem Gewissen, denn innert einer Woche gab es in Independencia zwei Raubüberfälle, davon einen mit tödlichem Ausgang. Der Zweite keine zwei Kilometer von uns entfernt. Hier wurde kurzerhand das ganze Haus ausgeräumt.

 

So starten wir denn am 23. August 2018 Richtung Süden. Unser erster Halt wird die Schweizer Botschaft in Buenos Aires sein.

Hier müssen wir unsere Anmeldung in Paraguay bestätigen lassen.

 

Ab nach Argentinien...

Wir kommen gut voran und finden an einem Fluss ein gutes Plätzchen für die Nacht. Früh gehen wir schlafen. Um 03:30 fallen erste Regentropfen aufs Dach. Natürlich stehen wir beide senkrecht im Bett. Nichts wie weg hier! Nach zwei Stunden kommen wir zur Grenze in Encarnacion. Die Ausreise aus Paraguay ist wie immer problemlos. Die Señora beim argentinischen Zoll stempelt unsere Pässe ab und trägt 90 Tage ein. Ich gehe zurück in den Lkw. Lola muss in den Fussraum beim Beifahrersitz, wir haben keine Papiere machen lassen. Ich warte, und warte, und warte. Komisch! nach 45 Minuten kommt Bruno entnervt zurück. Wieder gibt es Probleme. Schon vor 10 Monaten hatten wir Theater, weil man am Paso Roballo - ganz im Süden Patagoniens - unseren Lkw im Computer nicht als ausgereist eingetragen hat. Also sind wir laut Señora viel zu lange im Land gewesen und müssten deswegen eine Busse bezahlen. Die Diskussionen sind endlos, die Lady überfordert. Erschwerend kommt hinzu, dass wir jetzt noch eine andere Nummer haben. Sie müsse warten bis der Chef kommt. Dieser sollte gegen acht Uhr hier sein. Wir frühstücken und warten. Um acht Uhr dreißig schicke ich Bruno zum dritten Mal los. Jetzt endlich kommt er mit dem TIP, Temporäre Einfuhrbewilligung, zurück. Natürlich musste er sich auch noch anhören, wie sehr er die Dame doch stresse und dies überhaupt nicht gehen würde. 

 

Wir werden ohne weitere Kontrolle durchgewunken, müssen uns aber in der Schlange für den Auto-Scan anstellen. Als wir an die Reihe kommen, nehme ich Lola an die Leine, steige aus und laufe vor. Niemand kümmert es. Super! Nach zwei Stunden sind wir wieder in Argentinien und ab geht's Richtung Süden.

 

Erstes Ziel: Buenos Aires, Schweizer Botschaft. 

 

Am Sonntagnachmittag fahren wir in B.A. ein. Der Verkehr hält sich im Rahmen. Wir fahren direkt zum alten Hafen und beziehen Stellung an "unserem" gewohnten Platz, gegenüber dem Hilton Hotel an der Calle Macacha Güemes.

 

 

Bis gegen sechs Uhr ist es relativ ruhig, ich schlafe, dank Ohropax, gut. Pünktlich um neun stehen wir in der Schweizer Botschaft am Schalter. Per Internet haben wir uns vor einigen Monaten angemeldet, jetzt müssen wir nur noch das Formular unterschreiben und schon sind wir als Auslandschweizer registriert.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Swissair...

was ist hier falsch??

 

Zu Fuss gehen wir zurück zum Truck. Buenos Aires hat uns schon immer gefallen, und wir stellen fest, die Stadt macht sich. Die Strassen sind viel sauberer. Es wird an einer U-Bahn und einer unterirdischen Schnellstrasse gebaut. Die Costanera hat viele Hochhäuser bekommen. Eine eigene Stadt in der Stadt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die "Hundesitter" gehören zum Straßenbild von Buenos Aires.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die "Casa Rosada" sehen wir diesmal nur vom Lkw aus.

 

Überall werden Straßen gebaut.

 

So schnell wie wir rein gefahren sind, so schnell sind wir wieder weg. Auf der Ruta 3 fahren wir südwärts

In Bahia Blanca machen wir einen kurzen Halt bei Maria und Raul, Freunde seit 2004. Was wir den Essen wollen? Asado oder Pizza? Wir finden für Asado sei es doch etwas spät, oder nicht? Er grinst, verschwindet und ist zwanzig Minuten später mit einem gekauften Asado zurück. Auch das köstliche Eis zum Nachtisch wird bestellt! So ändern sich die Zeiten, Asado vom Takeaway. 

 

Am nächsten Morgen sagen wir: "hasta luego", und nehmen Kurs auf zur weltgrößten Felsensittich-Kolonie. Die Vögel sitzen zu Tausenden in den Felsen und machen einen unglaublichen Lärm. Lola versteht die Welt nicht mehr und schaut nur dumm aus der Wäsche.  

 

So, jetzt aber ab zu den Seelöwen in Punta Bermeja. Die dreißig Kilometer sind schnell abgefahren. Wir biegen in die Einfahrt zur Kolonie und werden von einem "Cerrado" Schild aufgehalten. Wegen Umbau geschlossen. Na da bin ich doch neugierig und laufe die paar hundert Meter bis zum Wärterhäuschen. Niemand da. Ich gehe weiter bis zum ehemaligen Museum. Eine Geröllhalde, alles in einem desolaten Zustand. Von wegen Umbau!! So ein Mist!

 

Okay, dann eben nicht. Weiter geht die Fahrt der Bahia Creek entlang. Auf der Hälfte der Strecke, die Sanddünenfelder. Bruno kann zum ersten Mal die neu montierte Reifendruckanlage ausprobieren. 

 

Am späten Nachmittag fahren wir in Puerto Madryn ein. Schnell einkaufen, Diesel und Wasser füllen und ab zu den Walen. 

Wohl wissend, dass es ein "Hundeverbot" gibt, fahren wir bis zum letzten Mirador, weit weg von der Guardaparque. Hier stehen  zwei Womo's. Franzosen. Hier verbringen wir die erste Nacht, ohne Probleme!

 

Und wieder geht ein Monat zu Ende.

 

Den September wollen wir auf Pardelas verbringen... aber wieder einmal kommt alles ganz anders.