Argentinien zum Zweiten

 

 

 

 

29. April 

 

Gegen Mittag stehen wir am Zoll.

Die Warteschlange ist lang, denn einige Minuten vor uns

fuhr ein Pullman Bus an die Grenze.

Also heisst es anstehen.

 

Einmal an der Reihe, geht alles seinen gewohnten

Gang. Auch hier sind seit einiger Zeit die Chilenen bei den

Argentiniern eingezogen und beide Zölle befinden sich nun

in Jama im gleichen Gebäude

 

Bruno geht zur Aduana für die Temporäre Einfuhrbewilligung fürs

Pepamobil ich zur Senasa.

Die Papiere werden angeschaut, als gut erachtet und ich kann

den Truck bis zu den Zöllner vorfahren.

 

Zwei Beamte steigen ein. Das übliche „que lindo Casa, que hermoso“

etc.etc. Ich öffne den Kühlschrank: „ oh... wie aufgeräumt“

deren Kommentar listo. Keine weiteren Kontrollen nada!

 

Nach knapp einer Stunde reisen wir in Argentinien ein

und weiter geht die Fahrt zur Ruta 70.

 

Wir verlassen die Teerstraße, lassen Luft aus den Reifen

und rollen nun wieder südwärts.

 

Vorbei an Lithium und Borax Minen wird die Piste schlechter und

schlechter. Kein Unterhalt mehr. Über den fast komplett ausgebeuteten

Salar Cauchari stossen wir nach 46 Kilometern wieder auf

die Hauptverbindungspiste vom Sico Pass.

 

Hier geht es auf staubigem Ripio weiter zum...

 

 

- Viaducto la Polvorilla -

 

besser bekannt als

 

- Tren a las Nubes -

 

Hier ein tolles Video dazu

 

Seit nun mehr zwei Jahren fährt der Zug wieder jedes Weekend

die Touristen von San Antonio de los Cobres auf den 64 m hohen Viadukt.

 

Einige Einheimische versuchen ihre selbstgemachte Ware an den Tourist zu bringen.

Bis zu zehn Kilometer ist ein Weg, welchen sie zu Fuss bis hierher gehen.

 

Der 4995 m hohe Paso Abra del Acay wurde Ende 2016 für die Dakar ausgebaut.

Wir wissen also, dass wir diesmal viel bessere Verhältnisse antreffen werden als letztes Jahr.

 

 

Auf der Passhöhe werden wir schon vom Gipfel-Fuchs erwartet.

 

Bis hierher war es schon beim letzten Mal kein Problem, erst hinunter ins Valle war die Strecke

eng, abschüssig und von Erdrutschen verschüttet.

Heute sind noch etwa drei Kilometer eng, doch kein Vergleich mehr zu letztem Mal.

Der Pass wurde für die "Dakar 2017" ausgebaut.

 

Einmal unter 3500 m präsentiert sich das Tal in seiner schönsten Pracht.

 

 

Bis Cachi zieht sich die Strasse.

Erst gegen vier erreichen wir die kleine Ortschaft.

Wer hält wieder tapfer die Stellung? Jawohl: Kate und Lutz.

Gemütlich Tage sind angesagt.

 

Weitere Overlanders treffen ein. Barbara und Uwe aus Deutschland,

dann  die Schweizer Mirjam und Martin.

 

Lutz wiederum hat große Fortschritte gemacht und

hat sich zu einem „Grill/Feuer-Spezialist“ gemausert. Wir grillen jeden zweiten Tag.

Diese werden auch merklich kürzer, die Nächte kühler.

 

Bei einem Gespräch kommt wieder einmal der Zoll und seine "Willkür" aufs Tapet.

Bisher war es so, dass ein Wagen welcher nach Argentinien "temporär" eingeführt wurde

acht Monate im Land bleiben durfte. Heute handhabt es jede Zollstelle nach eigenem Ermessen.

Wir holen also alle unsere "Admission Temporal" und...wir stellen fest...

die Lady vom Paso Jama hat bei unserem Papier bei Einfuhr- und Ausfuhrdatum den 29/04/17 eingesetzt.

Rechtlich gesehen befinden wir uns also unerlaubt mit dem LKW in Argentinien!

Bei der Ausreise nach Paraguay könnte dies zu erheblichen Problemem führen.

Dies heisst dann für uns, nach Salta zur Aduana und eine Verlängerung beantragen. 

Machen wir aber erst nächste Woche.

 

Nach sieben gemütlichen Tagen verlassen wir Cachi

und damit auch Kate, Lutz und "ihre Cachi".

 

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Auf der Ruta cuarenta fahren wir zuerst wieder zwanzig Kilometer Richtung Süden,

biegen dann aber auf die Ruta 42-s ab, welche durch die Los Colorados führt.

 

Schon bald kommt der "Kaktuswald" in Sicht.

 

 

Mit der Cordillera im Rücken geht es zu den 

- Los Coloradros -

Bruno nimmt die Drohne und macht einige tolle Aufnahmen, die Gegend immer wieder toll zum Durchqueren.

 

Wieder auf der Teerstraße gelangen wir nach einer halben Stunde zur

 

- Cuesta del Obispo -

 

 

In Sependinen geht es hinunter auf 2500 m. Die Straße führt nun stetig bergab.

Wir sind gerade am überlegen ob wir bis Salta durchfahren oder hier am Rio übernachten

als uns ein sehr bekannter Mercedes entgegen kommt.

Marita und Jan mit Besuch aus der Schweiz.

 

Somit ist die Entscheidung wo wir schlafen hinfällig.

 

Als ich mit Lola vom Spaziergang zurückkomme, sind alle vier konzentriert am suchen!

"Was sucht ihr?" Die Antwort sehr bizarr.

"Die SD-Karte von der Drohne! Wie, was ???"

"Der Chip ist während des Fluges aus der Drohne gefallen. Nee, dies kann doch nicht sein,

man muss die Karte doch einklicken!"

Wir können es nicht anders rekonstruieren, als dass Bruno den Chip ausgeklinkt hat

als er die Drohne nach draußen getragen hat.

Tja, und beim Fliegen ist sie dann rausgefallen. Bruno ärgert sich wegen all den schönen Aufnahmen 

von heute, aber lieber nur den Chip als die Drohne geschrotet!!

 

Zum Abendessen gibt's Spagetti und viel Gelächter. 

 

Schon wieder trennen sich unsere Wege. Wir treffen uns in??? Valdés in ??? vier Monaten?

Hebet ä gueti Zyt und gueti Fahrt!

 

Gegen Mittag sind wir in Salta, wo wir direkt zur Aduana fahren.

Ein Señor nimmt sich Brunos Anliegen an.

Nach einigen Anrufen, einer Mate-Pause und vielen SMS bekommt er die

Auskunft, dass wir dies in Jujuy machen müssen. 

Okay, dann kurz zum Supermercado und ab nach Jujuy.

 

Direkt an der Schnellstraße gelegen ist diese rasch gefunden. 

Nach 5 Minuten ist Bruno wieder zurück, die Verlängerung kostenlos in der Tasche.

 

Ab nach Paraguay, es liegen 1000 Kilometer vor uns.

Durch eines der heissesten Gebiete Argentiniens, ein Gebiet mit viel NICHTS.

Entlang endlosen Zuckerrohrplantagen und kleinen Siedlungen. Regen begleitet uns die ersten beiden Tage. 

 

 

Übernachtungdplätze sind nicht ganz einfach zu finden!

Da wo eine Piste abgeht, leben Menschen.

Führt sie in eine Plantage steht sie unter Wasser. Aber wir werden auch hier fündig.

 

Am Samstag den 13. Mai stehen wir an der Grenze von Paraguay

und wundern uns über die vielen Menschen.

 

Wir sind wirklich Hohlköpfe. Wieso nur schauen wir nie nach ob irgend ein Feiertag ansteht.

Diesmal fallen Muttertag und Nationalfeiertag auf dieses Wochenende.

Klar fahren da alle nach Hause um zu feiern und wir mitten drin.

 

Wieder einmal heisst es Schlange stehen.

 

Werden wir relativ unfreundliche von den Argentinier verabschiedet,

heissen uns die Paragayer herzlich "Bienvenidos".

 

Auf den Straßen herrscht das Chaos. Wir verzichten auf sämtliche Einkäufe 

und fahren direkt nach Altos zu René und Marion.

 

Welche Überraschung wir dort erleben erfährst du hier.