Argentinien zum Zweiten

 

                                      Teil III

 

                                           August 2016

 


Unser Strecke im Juli und August 

 

 

1. August 2016

Nationalfeiertag der Schweiz und

zweiter Jahrestag von unserer Heimatseite.

 

Zur Feier des Tages gibt es Schwarzwälder-Williamstorte

und Wal-Springen!

 

 

Der Frühling macht sich langsam bemerkbar.

 

Die Dämmerung setzt schon um acht Uhr dreißig ein, Vogelgezwitscher

weckt uns, die Temperaturen steigen gegen die zwanzig Grad

und... der berühmt-berüchtigte patagonische Wind setzt ein.

 

   

Nach vier sonnigen Tagen kommen dunkle Wolken auf.

 

Wir bekommen Besuch von Marita und Paul. 

Diesen hat es hier aber zu wenig Wale, so fahren sie schnell

wieder zurück zur Las Canteras, DER Spot um die Riesen aus nächster

Nähe zu fotografieren. Wir aber bleiben noch.

 


  

Als wir eines abends vom Spaziergang zurückkommen, ertönt

ein klägliches jammern aus den Dünen. Wir gehen gucken

und finden eine junge Pelzrobbe, welche nach ihrer Mutter schreit.

 

Mit Hilfe eines Stockes treiben wir sie zurück ins Wasser!

  

 

Das blöde Vieh schwimmt aber nur bis zur nächsten Bucht und geht

wieder an Land wo es sich erneut in die Dünen schlägt und

verzweifelt nach seiner Mutter schreit. Nach zwei Tagen geben wir auf und

überlassen es seinem Schicksal.

Ich will seinem"Hungertot" aber auf

keinen Fall zuschauen müssen und so fahren wir zwei Tage früher als

geplant zurück aufs Festland an die

  

- Las Canteras -

 

dort werden wir mit einem "Feuerwerk" an Sprüngen und anderen

Aktivitäten empfangen.

 

 

Bis gegen siebzehn Uhr spiegelglatte See, dann kippt das Wetter um.

Der Wind bläst so heftig, dass wir mitten in der Nacht unsere Hütte umstellen!

Willkommen in Patagonien!

 

Die nächsten sieben Tage soll es heftige Winde

geben und wieder viel Regen. 

(würden Kachelmann/Bucheli & CO solch ungenaue Wettervorhersagen

machen gäbe es großen Ärger :-) 

 

Also fahren wir nach P.Madryn mit dem üblichen Prozedere:

Einkaufen, Wasser bunkern, Wäsche waschen

und wieder zurück an die Las Canteras.

 

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Wieder gibt es Stress mit der Guardaparque.

Jetzt verbieten sie uns sogar mit Lola -angeleint-

auf der Straße zu gehen. Es sei eine geschützte Zone und

somit Hundeverbot!

 

Würde ich akzeptieren, wären da nicht Hunderte von Autos

welche hierher fahren, Hasen, Stinktiere, Guanakos an- oder

überfahren. Busse, die ihre Touristen an der Flecha aussteigen lassen

diese sich dann, notgedrungen, in die „geschützte Zone“ schlagen um ihre

Notdurft zu verrichten. WC-Häuschen kann sich die Flecha nicht leisten,

das Geld fehlt einfach dafür!

Und, diese Touristen gehen dann auch alle quer durch die Dünen

hinunter zur Playa Las Canteras.

 

Wir hingegen müssen genau diese Dünen vor unserer Lola schützen!

Wenn Lola ihr großes Geschäft macht, wird es vergraben oder aufgelesen,

 wenn sie jagen will kommt sie an die Leine und wenn immer möglich,

 muss sie auf dem Weg laufen. Klar sprintet auch sie mal einem Perlhuhn hinterher,

oder spürt einen Hasen auf, finde ich aber jetzt, wo noch kein Nachwuchs da ist, vertretbar.

Wieso also muss etwas vor einem Hund geschützt werden und der Mensch

kann wüten wie es ihm gerade passt?... verstehen wir nicht

und macht uns unseren Aufenthalt hier leider nicht mehr zu dem

Vergnügen was es einmal war.

 

Pepamobil in Argentinien bei den Walen
Playa Las Canteras morgens um acht Uhr

 

Nichts-destotrotz wir lassen uns die Wale nicht vermiesen!

 

Diese feierten wieden die ganze Nacht Party, direkt vor unserer Tür,

also stehe ich morgens vor acht Uhr auf, -sorry es ist ja noch

Winter und bis fast halb neun dunkel- und spaziere dem Strand entlang.

(Mit Lola😊)

 

Golfo Nuevo Argentina
Sonnenaufgang im Golfo Nuevo

 

Der Südkaper (Südlicher Glattwal) scheint stürmisches Wasser zu lieben,

je höher die Wellen desto mehr Aktivitäten...

...je mehr Fotos werden geknipst!

 

 

                                 In ein offenes Maul passt ein Kleinwagen!

 

Jedes Jahr werden auch weiße Kälber geboren, was DIE Atraktion ist!

 

 

Es sind keine Albinos. Ein Elternteil ist von grauer Farbe,

das Kalb wird, in der Regel,  später ebenfalls Grau.

 

 

 

 

 

Ein kleiner

Größenvergleich

 

Samstag ist in der Heimat Fondue-Tag!

 

Wer aber kann schon mit 30 Tonnen Wal ein Fondue drehen?????

 

 

Zusammen mit Marita und Paul spielen wir viele gemütliche

Canasta-Runden.

Unsere Wege trennen sich am 16. August. Sie fliegen für 

zwei Monate in ihre Heimat. 

War schön mit euch, kommt gesund zurück. Wir freuen uns

 auf weitere spannende Spiele.

 

 

Wir fahren wieder nach P. Madryn wo wir vergebens versuchen unser 

absolut geniales Wal-Video ins Netz zu stellen. 

Upload-Dauer... zwischen vier und sechs Stunden, mit den

vielen Unterbrüchen die es hier gibt ein Ding der Unmöglichkeit!

 

Eigentlich wollen wir seit geraumer Zeit nach Punta Ninfas hinaus.

Orcas und See-Elefanten kann man dort hautnah erleben.

Aber wieder machen uns heftige Regenfälle einen Strich durch die Rechnung.

Die fast 100 km Piste ist bei Regen unpassierbar!

 

Also heisst unser Ziel, einmal mehr...

 

- Las Canteras -

 

Diese Woche haben wir Glück, keinen Stress mit der Guardaparque.

Die Flut ist gegen acht Uhr früh, für argentinische Verhältnisse 

mitten in der Nacht, da steht keiner freiwillig auf!!!

 

Wieder gibt es einen Kälteeinbruch!

In Madryn gibt es Hagel bei uns heftige Regenfälle.

 

Morgens sind die Temperaturen um die null Grad. 

 

 

Playa La Doradilla bei Ebbe.

 

Letzte Zählung der Wale 09. August 2016,

725 Erwachsene und 191- davon drei weisse Kälber.

 

 

So...nächste Woche soll es aufwärts gehen mit den Temperaturen,

bis 20 Grad. Eine Woche Sonne pur! 

Das lässt uns hoffen, dass wir endlich nach Punta Ninfas hinaus fahren können.

 

Herrlich, heute 22. August konnten wir zum ersten Mal draussen,

bei angenehmen 20 Grad den Apéro geniessen.

 

 

 

Heute ging aber die Post ab und wie. An die sechzig Wale tummelten

                            sich direkt an der Playa. Einfach nur der pure Wahnsinn.

Man weiss einfacht nicht wohin schauen. Ist die Kamera auf

rechts, springt einer links. Ist Kamera auf "Sprung" eingestellt...

 kommt eine Flucke rechts aus dem Wasser!!!

 

Ich sitze mindestens drei Stunden an der Beach und knipse,

was dann 1-2 Stunden sortieren, löschen, einfügen und bearbeiten zur Folge hat. 

 

Die Lichtverhältnisse sind sehr schwierig, da die Sonne noch viel zu tief 

am Horizont steht, Tiefenschärfe bekommt man keine ins Bild.

 

Das Wassers wechselt auch ständig die Farbe.

Vom hellen, öligen Grau über tiefes Türkis zum intensiven Blau

sind alle Farbtöne vorhanden. 

 


 

Wieder einmal ist ein Ölwechsel am Generator dringend vonnöten.

Ich bin schon froh, habe ich einen Mann mit zwei "rechten" Händen

welcher viel selber reparieren und unterhalten kann.

 

 

Wir bekommen Besuch von Lisbeth und Leo, ein CH-Paar welches seit

drei Jahren hier in Südamerika unterwegs ist.

Sie bringen Post mit aus der Schweiz.

Ein neuer Akku für die Nikon und zwei Tintenpatronen

für unseren Drucker. Die aus Südamerika/USA funktionieren

nicht in europäischen Drucker!!!!

"Merci viu Mou."

 

Wir verbringen drei Tage an der Canteras dann beschliessen wir 

raus an die Punta Ninfas zu fahren. 

 

 

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Bruno konnte soeben unser absolut geniales

 

Wal-Video 

 

online stellen!!! 

 

 

 

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07. Oktober 2009 

 

In Erinnerung an Pepa

 

Vor sieben Jahren starb Pepa an der Strecke nach Ninfas.

 

Der Besitzer der Schafsfarm "La Trinidad" hat zum Schutze seiner

Lämmer, Strychnin in Rinderfett ausgelegt.  Er tötet so die (geschützten) Grau-Füchse.

 

Pepa, welche keinem Happen widerstehen konnte, hat leider auch 

da zugelangt. Sie wurde acht Jahre alt.

 

Sie ist immer noch in unseren Herzen und wir vermissen sie.

 

 

30. August 2016

 

Eigentlich wollten wir ja eine Woche an der Punta Ninfas bleiben

doch haben uns heftige Winde (und noch zuwenig See-Elefanten)

nach zwei Tagen in die Flucht geschlagen. 

 

Um zu den See-Elefanten zu gelangen, muss Tourist etwas Kletter-tauglich sein.

 

Am ersten Tag zählen wir acht Weibchen.

Über Nacht kam der erste "Macho" und drei weitere Weibchen dazu.

 

 

Wir sind also schon wieder in Madryn und kehren zurück an die

 

- Las Canteras -

 

 

Wieder sind die Temeperaturen im tiefen einstelligen Bereich 

und der Wind bläst uns fast über die Klippen.

 

 

...und wieder geht ein Monat zu Ende

 

...wir aber bleiben noch zwei Monate bei den sanften Riesen!

 

Hier geht es weiter.