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Honduras

Juni 2015

 

Detaillierte Infos zur Grenzabfertigung findest du hier

 

und für Hunde hier

 

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Der Grenzübertritt dauerte keine 1 ½ Stunden. Aber nur, weil es keine Leute hatte,

denn die Prozedur, den Wagen einzuführen, dauerte!

 

Wo ist das "Bienvenidos" Schild?

Sind wir hier etwa nicht willkommen?

 

Wir fahren los und schon nach 5 Kilometern stellen wir eine grosse landschaftliche

Veränderung fest. Waren in El Salvador die Hügel und Berge noch das, was 

man "intakt" nennt, also naturbelassen, so wütete in Honduras der Kahlschlag.

Die Flächen wurden für die Viehwirtschaft, Zuckerrohr-, Palmöl-, Ananas

und Kaffeeplantagen gerodet oder abgebrannt. 

 

 

 

Honduras Berge brennen!


 

Kahlschlag soweit das Auge reicht!

 

 

Auch der Müll begleitet uns wieder.

 

 

So, fertig gemeckert, ab sofort nur noch positive Berichte!

 

Unser nächstes Ziel, die Maya-Ruine in Copán, liegt zu weit entfernt und so beschließen wir, dem

Schild „Balneario de Los Cipreses“ zu folgen. Nach knapp 1 ½ km Trampelpfad-Piste gelangen

wir in eine kleine Ortschaft. Die Häuser haben keine Türen, alle kennen sich und man lebt im Freien. 

Die Strasse führt mitten durch die Ortschaft und jeder sieht uns.

Wir sind bestimmt für viele die ersten weisshäutigen Menschen, die sie zu Gesicht bekommen. 

Am Balneario stellen wir uns auf den Parkplatz und fragen nach, ob wir denn hier übernachten dürfen.

Wir durften. Bruno repariert die Delle, ich mache Hundeschule mit Lola.

 

 

Bruno repariert die Delle

 

In der Nacht hat es wieder wie aus Kübeln gegossen, wir beschließen, nicht all zu früh loszufahren.

Also gleiches Programm wie am Vorabend.

 

Obwohl die Strasse zu den Ruinen von Copán  nicht super unterhalten wird,

kommen wir doch relativ gut voran und sind gegen 15 Uhr in

  

- Copán -

 

Dies werden unsere letzten Maya Ruinen sein.

 

Ich ziehe wieder als erste los, Bruno bleibt bei Lola.

 

 Als erstes fliegen einem aber rote Aras um den Kopf. Der Nationalvogel von

Honduras war ausgerottet. So hat man 2013 in einer großen

Voliere bei den Ruinen von Copán sieben Aras großgezogen

und am 27. September 2013 ausgewildert. Wenn man sie hört,

könnte man meinen, es wären

Hunderte, so einen Radau veranstalten die Vögel.

 Ich selber habe aber nur sieben gezählt.

 


 

Die Vögel scheinen sich dort wohl zu fühlen, denn sie benutzen immer

noch die Volieren und natürlich das Futter.

Sie sind an Menschen gewohnt und man kann bis auf einen

Meter an sie heran treten.

 

 

Vor lauter Aras hätte ich doch glatt die Ruinen vergessen können!

Aber Copán ist bekannt wegen seinen Stelen mit ihren (fast)

dreidimensionalen Reliefs

 


 

480 n. Chr. wurde hier die erste Maya Stätte errichtet, 755 die Letzte.

Jeder König baute „seinen“ Tempel über den seines Vorgängers.

(Dies ist übrigens bei fast allen Maya Tempelanlagen der Fall)

 

In Honduras hat man nur die letzte Maya-Stätte  ausgegraben.

 

Man hat berechnet, dass es 500 Jahre dauern würde, um

die ganze Ruine freizulegen.

Klar, dass keine Regierung Geld in die Hand nehmen will

für etwas, das sie nie zu sehen bekäme. 

 


 

Bruno möchte unbedingt an die Küste von Honduras, also machen wir uns am nächsten

Tag auf den Weg. Die Strecke ist allerdings zu weit, so stellen wir uns gegen 16 Uhr hinter

 einer Tankstelle auf den Platz. Bis 23:30 top, dann ging's aber los und wie! 

Lkw um Lkw stellte sich links und rechts von uns hin.

Da es ja dunkel war, stand immer einer hinten den Lkws und half, brüllend, beim Parkieren.

Dies ging so bis 01:30 h.

Um 5 Uhr liess der Erste schon wieder seinen Motor an und 

Schluss war's mit der Nachtruhe.

 

 

Gegen 7 Uhr fahren wir los. In San Pedro Sula fahren wir einen Supermercado an.

Ich geh los und als erstes steuere ich einen Bankomatem an. Sogleich

stellt sich ein schwerbewaffneter Security vor mein Kabäuschen!

 

Ich geh einkaufen und finde sogar ein neues Halsband für Lola.

Ihres hat sie ja bei ihrer ersten "Jagd" verloren!

 

In weniger als vier Stunden sind wir in Tela, wo wir uns im Hof

des Hotels Gissly's hinstellen.

 

 

               Wir waschen, gehen joggen, schwimmen und sitzen vor dem Rechner!

Bruno schaut im Internet nach, ob er was findet meinem MAC betreffend, denn der hat ja den Geist aufgegeben.

Und tatsächlich, er wird fündig. Ist ein Grafik- Kartenproblem, das speziell dieses Modell haben soll.

Ein Tipp ist auch, dass man den Rechner öffnen soll und ein bestimmtes Kabel kontrollieren.  

Macht mein Mann natürlich noch so gerne. Als die Kiste offen vor uns liegt, trifft uns fast der Schlag.

Eine drei Millimeter dicke Staubschicht liegt über dem ganzen Rechner. Also Druckluft raus und ausblasen.

Alle Kabel, Stecker etc. drücken und zurechtrücken, alles wieder zusammen bauen,

Knopf drücken und...der Rechner tut wieder. 

Merci Schätzu...uff

 

 

             Der Strand ist fast menschenleer, das Wasser sauber und

    gerade mal so warm, dass es noch reicht, um sich etwas abzukühlen.

 


 

Wir fahren der Küste entlang weiter. Die Menschen winken uns

überall zu und wollen fotografiert werden. 

 

 

Bei den Polizeikontrollen werden wir, sobald sie merken, oje ein Gringo, durchgewunken. 

Unterwegs gibt es eine "Früchte- und Gemüsekontrolle".

5 km vorher stoppen wir und verstecken unsere soeben eingekauften

Mangos und Bananen. Alle Autos vor uns werden kontrolliert und wir?

"pase por favor."

 


 

Wir passieren die Ortschaft Saba.

Einige Schnappschüsse, aus dem fahrenden Auto fotografiert.

 

 

Die Menschen hier sind sehr arm. Autos haben die wenigsten.

Uns begegnen oft Pferde- und Ochsengespanne. 

Die Menschen sind aber fröhlich und sie zu fotografieren macht Spass.

 

 

Von San Pedro Sula bis Trujillo führt die CA-13, eine stark befahrene

Teerstrasse in Honduras. Ihr Zustand ist zZt. relativ gut. Nach der Ortschaft Saba fahren wir

vorwiegend durch Ananas- und Palmöl-Plantagen.

Dole ist hier stark vertreten.

Wieso sie die Palmen absterben lassen, haben wir noch nicht herausgefunden,

ich werde mich aber schlau machen! Günther, der Deutsche, der in Trujillo das

"Casa Alemania", ein Hotel/Camping betreibt, weiß dies sicher zu beantworten.

 


 

Wir bleiben zwei Nächte und fahren weiter nach Trujillo zu

Günther’s Casa Alemania.

Er hat die letzten Jahre mächtig zugelegt. Hatte seine Casa vor 5 Jahren 2 Zimmer,

sind es jetzt 50 und weitere 50 sind im Bau.

 

 

                               Der Strand könnte so aussehen...                                                     ... sieht aber leider so aus!


 

Wieder regnet es wie aus Kübeln. Beim Spaziergang ins Kaff sagen wir unser nächstes Vorhaben,

die Garifunas Dörfer zu besichtigen, ab, genauso die Erdstrasse nach Tegucigalpa zu nehmen. 

Also alles wieder zurück, von wo wir gekommen sind. Über die Hügel im Matsch ist uns zu riskant!

 

 

Wieder kommen wir an den abgestorbenen Palmölfeldern vorbei. Diesmal halten wir an, um zu fotografieren,

keine zwei Minuten später hält ein Auto neben mir. "Zutritt verboten" klärt mich der Señore von

der Security auf. "Ich möchte eigentlich nur wissen, wieso die Palmen so aussehen", gebe ich zurück!

"Sie sind krank, man lässt sie absterben, es können aber gleich wieder neue angepflanzt werden"

werde ich aufgeklärt. "Ein Pilzbefall, aber sie hätten alles im Griff, von welcher Organisation wir

denn seien?" Als ich ihm klar mache, dass ich nur eine harmlose Touristin bin und nicht etwa

von Greenpeace, entspannt sich die Situation und ich darf noch einige Bilder machen. 

 

 

Auf einer schmalen Landzunge führt eine Piste nach Miami. Hier wohnen in noch zwei Siedlungen Garifunas. Viele bekommen wir aber nicht zu Gesicht. Es leben nur noch eine Handvoll von ihnen, alle anderen sind "normale" Honduraner.

 


 

Wir stellen uns an die Beach und planen vier Tage ein. 

Bruno geht fischen!!!!! Wenn dies so aussieht, muss das Wasser

aber mindestens 33 Grad haben!!!!!

Dass er nichts gefangen hat, ist selbstverständlich!

 

Auch Lola geniesst das Wasser.

 


Am dritten Tag setzt nachts wieder Regen ein und so fahren wir weiter.

Mit grossen Augen schauen uns die Kinder nach und die Erwachsenen

stellen sich stolz vor ihre Hütte, um fotografiert zu werden.

 


 

In strömendem Regen fahren wir zu den

 

- Cataratas de Pulhapanzak-

 

Die Fälle sind 43 Meter hoch und durch den vielen Regen führen sie viel Wasser.

 

 

Man erlaubt uns, hier zu übernachten. Zuerst stellen

wir uns unter einen Mangobaum.

Lola ist im Schlaraffenland, sie liebt Mangos fast noch mehr als Kokosnüsse.

 


 

Nach einer Weile aber müssen wir den Platz wechseln, die vielen hundert Mangos am

Boden gären und es stinkt bestialisch. Dazu kommen Millionen von Fliegen.

 

Auch hier setzt nachts Regen ein, sintflutartig fällt dieser von Himmel.

 

Auf einer Top-Strasse geht es vom Lago Yojon Richtung Hauptstadt Tegucigalpa. 

 

 

Unterwegs in die Hauptstadt Tegucigalpa.

 

         

20 km vor der Stadt geht ein heftiges Gewitter nieder.

Während ich im Mercado einkaufe, beruhigt sich das Ganze.

 


 

Wir fahren weiter..direkt ins nächste Gewitter, und so etwas haben wir noch nie gesehen. Eine Mure um die andere geht nieder. Reißt hier Häuser mit, verstopft da Strassen. Unterspült, überspült Häuser, Strassen, Plätze. Ein Chaos unbeschreiblicher Dinge. Die Autos suchen sich irgendwo eine Passage, um an ihr Ziel zu kommen.

 

Es war ganz schwierig, scharfe Fotos zu machen. Zwischen den Scheibenwischern, dem Wasser, den fahrenden Autos und der düsteren Stimmung war ein Fokussieren fast unmöglich. Ich stelle sie trotzdem in die Page.

(Zur selben Zeit schauen wir uns die Tagesschau auf Brunos Rechner an

und sehen die Überschwemmungen in der Schweiz. Der grosse Unterschied:

Hier geschiet es fast täglich... und ist bestimmt nicht in einigen Tagen

wieder aufgeräumt)

 

 

Und trotzdem winken uns die Menschen zu, unglaublich!

 


 

Wir haben zwei riesengroße Vorteile gegenüber den meisten anderen.

Unsere Höhe und den 4x4. Nach über einer Stunde sind wir aus dem Chaos raus.

 

30 km außerhalb sehen wir das Schild Pizzeria, also Blinker raus und fragen gehen, ob wir

über Nacht stehen können. Wir dürfen. Die Pizza war mäßig, aber wir sind froh, auf

einem geteerten Platz zu stehen und weit und breit keine Abhänge um uns herum!

     

                                                                                                                       Mangos wohin man schaut!


 

 

Schon um acht Uhr fahren wir los.

In Danli versuchen wir beim UniPlaza Einkaufszenter unsere Mails

runterzuladen und die Heimatseite zu aktualisieren.

 

Nach 5 Minuten fängt mein Rechner an zu spinnen. Scheissssssssseeeeeee!

Gut, habe ich schon graue Haare, ansonsten mir diese subito wachsen würden.

 

Nach einer ½ Stunde habe ich die Nase voll, wir packen zusammen und fahren

zur Grenze. Die Ausreise ist inkl. Geldwechseln, was am längsten gedauert hat,

in  8 Minuten erledigt.

 

Weiter gehts in Nicaragua...