Select Language
Pepamobil in Argentinien
Argentinien 17.11.2022 bis 23. Dezember 2022

 

Die Ausreise aus Chile war natürlich problemlos, die Einreise in Argentinien lustig, und für die "zwei Lehrlinge" lernreich. An den kleinen Grenzübergängen kommen nicht sooo oft Reisende mit einer ID aus Paraguay, aber mit  Schweizerpass vorbei. Es musste viel erklärt und nachgefragt werden. Bei meiner Frage zur Senasa (Agrar- und Lebensmittelkontrolle) wollte der Zöllner wissen, wieso? Nun, wir haben einen Hund. "Was für ein Hund?", seine Gegenfrage. Ich schaue ihn ganz verdutzt an, "ein normaler Hund" bekommt er zur Antwort. Grosses Gelächter im ganzen Raum. Ja Mann, was für ein Hund? einer de "la calle" (Strassenhund) halt, aus Mexico. Zu zweit inspizierten sie dann noch das Innere vom Pepamobil, wollten aber vom Kühlschrank nichts wissen, das einzige was sie interessierte war unser Leben.  Cool, schade sind nicht alle Zöllner so gut drauf.

 

Fünf Kilometer weiter biegen wir links ab und fahren hoch auf 1640 m zum Vulkan Batea Mahuida. Wir staunen, es hat noch Schnee. Also parkieren wir am Pistenrand, ziehen die Wanderschuhe an und laufen los Richtung Krater. Nach zehn Minuten bleibt Lola stehen, will nicht mehr weiter. Sie macht das oft in letzter Zeit, wir wissen nicht, ob es ihre Wirbelsäule ist, oder das fehlen der Milz. Wir richten uns natürlich nach ihr, so dreht Bruno mit ihr um und ich marschiere den steilen Anstieg hoch zum Kraterrand. Keuchend komme ich oben an, aber wie immer ist die Aussicht grandios. Vier Vulkane sieht man von hier oben. Drei in Chile, den Villarrica, Llaima und Loquimay und den Vulkan Lanin in Argentinien.

Pepamobil in Argentinien
Vulkan Lonquimay

 Der Vulkan Llaima ist in den Wolken versteckt.

 

                                           Vulkan Villarrica                                                                                   Vulkan Lanin

 

Wer sieht unsere Hütte???

Kratersee Beta Mahuida
Kratersee Beta Mahuida

 

Da es hier oben ziemlich windig ist, fahren wir etwas hinunter und finden unsere Stelle wieder, wo's einfach nur perfekt ist. Und....

wir haben sogar Internetempfang. So richten wir es uns denn ein und planen ein paar Tage hierzubleiben. 

 

Samstag, 19. November 2022

Heute schaffte es Lola, kam mit bis nach oben, toll, nur Bruno blieb zu Hause. Die Nächte sind mit 5 Grad frisch, doch wir geniessen sie, schon bald haben wir wieder Heiss.

 

Montag, 21. November 2022

Gegen zehn Uhr starten wir den Motor und rollen den Batea Mahuida hinunter.

Die vier Tage waren genial schön und erholsam. Obwohl… gestern gab’s wieder einmal, am Mittag, einen feinen Cappuccino, ich lag bis halb fünf in der Früh hellwach im Bett und hab ein ganzes Buch gelesen, Wahnsinn! 

 

Im 12 km entfernten Dorf Villa Pehuenia finden wir im kleinen Supermercado Äpfel, Orangen und Mandarinen. Dann geht’s ab zur Ruta 23, sie ist eine unserer Lieblingsstrecken. Zuerst alles entlang dem Lago Aluminé.

 

Kaum biegen wir von der Teerstrasse auf die Piste, eine Baustelle! Wir trauen unseren Augen nicht, die Strasse wird geteert. Das darf doch nicht wahr sein! Die Landschaft bleibt wieder einmal auf der Strecke. Es tut mir im Herzen weh, was hier wieder kaputt gemacht wird.

 

Wir brauchen Wasser, hier gibt es genug davon. An einem Bach halten wir an und schmeissen die Pumpe ins Wasser. Zuerst tut sich nichts?! Was ist los? Ah, Wackelkontakt! Wir können es Richten und den Tank füllen. 

 

In der Zwischenzeit donnern Lkw um Lkw an uns vorbei!

 

Ich ziehe meine Laufklamotten an und walke vorab. Bis zu unserem Platz sind es vier Kilometer. Immer wieder mache ich Fotos von der langen Baustelle....

 

...und vom Tal.

 

Nach einer halben Stunde holt mich Bruno ein und wir biegen links ab zum Rio. Rio ist übertrieben, Wildbach trifft wohl eher zu. 

 

22.November 2022

Unser heutiges Ziel ist 77 Kilometer weg. Noch vor elf sind wir in Las Lajas. Diesel gibt es erst morgen, dafür kann ich meine Prepaidkarte aufladen. Im iOverlander wird ein Übernachtungsplatz in allen Tönen gelobt. Wir fahren hin. Nach 400 m müssen wir umdrehen, das Bachbett ist zu ausgewaschen, wir kommen nicht durch. Also zurück ins Kaff und runter an den Rio Agrio.

Pepamobil in Argentinien
Am Rio Agrio in Las Lajas

 

Wir versuchen ob wir noch einmal die Runde: Chos Malal, Aguas Calientes, Varvarco, Barrancas fahren. Könnte sein, dass  noch zu viel Schnee liegt. Aber wir kaufen für eine Woche ein und düsen los, wieder begleiten uns UFO-Wolken.

In Adacollo fragen wir in der Touristeninformation nach wie es aussieht für die Rundfahrt. "Oh, es liegt noch viel zu viel Schnee", die Antwort vom Chico. Okay, dann halt nur bis Aguas Calientes.

 

Die Fahrt durch die Reserva National Domuyo ist wieder  spektakulär. Der Abstieg steil, der Aufstieg genauso, dazu die tollen Felsformationen. 

 

Die erste Brücke schaffen wir noch ohne hinzuschauen, bei der zweiten steigen wir aber aus und gucken das Teil von unten an. Augen zu und durch...

 

Bei den heissen Quellen/ Aguas Calientes wollen wir einige Tage unsere Knochen im Thermalwasser schwenken. Das Tor ist zugesperrt. Es parkt aber ein Auto davor. So stellen wir uns denn vor den Eingang und richten uns ein. Ein vorbeifahrender Kleinlaster hält und der Señor sagt uns, dass wir einfach übers Tor klettern sollen, würden alle so machen. Also ziehe ich meinen Badeanzug an und gehe nach hinten zum Wasserfall. (Bruno hat keine Lust.) Ich lege mich in ein Becken und geniesse das warme Thermalwasser. 

 

Samstag, 26. November 2022

Wir werden durch laute Rufe und Gejohle geweckt. Sofort ist uns klar: eine Ziegenherde. Zurzeit ist Alpaufzug. Tausenden von Ziegen werden über 150 km hoch in die Berge getrieben. Hier aber haben die Jungtiere ein Problem mit dem heissen Wasser. 52 Grad für die dünnen Beine und kleinen "Füsse" ist schon heftig. Die Erwachsenen kommen problemlos über den Bach, die Kleinen müssen angetrieben werden. Diese schreien und protestieren aus vollem Hals. Aber sie haben keine Wahl, sie werden durchgejagt. 

 

Am Wochenende kommen viele Einheimische hier hoch um sich was gutes zu tun, also ist alles voll, für uns Zeit wieder zurückzufahren. Es geht gleich spektakulär wieder zurück. Diesmal aber schneller, da es ja fast nur runter geht. 

 

Ich haben ein kleines Video gemacht. Das erste mit der Drohne, denn Bruno meint, ich müsse das Ding endlich auch fliegen können. Na ja, muss noch viel Üben.

 

Kurz nach Andacollo stellen wir uns auf einen grossen Kiesplatz, und bleiben gleich zwei Tage hängen. Ringsum gehen Gewitter nieder, wir bleiben verschont. Wie wir dann am Montag bei einer Frischwasserquelle unsere fehlenden Liter Wasser auffüllen, erfahren wir von Einheimischen, dass das Gewitter in Chos Malal die Wasserversorgung zum erliegen gebracht hat. Jetzt fahren alle die 33 km hier hoch um sich mit Trinkwasser zu versorgen.

 

Und immer wieder begegnen uns Ziegenherden.

 

In Chos Malal stocken wir Gemüse-, Früchte- und Medikamente für Lola auf, machen Internet und fahren anschliessend auf der Rute 40 Richtung Malargüe. Am Rio Grande finden wir "unseren" Übernachtungsplatz und richten uns für einige Tage ein. 

 

01. Dezember 2022

Es ist einfach nur schön hier. Am morgen tolle Farben und Wolkenbilder, tagsüber etwas heiss, 33-34 Grad, aber unser Wasserverdampfer schafft eine Temperatur von 24 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 42 Prozent, also ideal. Wir gehen walken, machen unsere tägliche Gymnastik und Dehnübungen, lesen und Spielen viel, geniessen täglich unsere "Vitamin D3 Bad", und geniessen das Leben.

 

Auch hat Bruno wieder einmal Fleisch gekauft. Die Feuerstelle, welche er und Celien am 12. Februar 2022 aufgebaut haben ist wohl noch da, aber voll zugesandte. Bruno schaufelt sie frei, geht Holz holen und es gibt  wieder einmal super leckere Koteletts.

 

...in diesem tollen Ambiente!

 

Ich mache  täglich meine Flugstunden. Immer noch sehr unsicher, aber es kommt langsam,

 

04. Dezember 2022

Nach fünf tollen Tagen, ohne Internet notabene, man glaubt fast nicht, dass man ohne überlebt, aber es geht, (denn wir leben noch🥴🥴😉😉) starten wir den Motor und rollen weiter nordwärts mir heutigem Ziel Malargüe. 

 

Hier bekommt unser Pepamobil einen Ölwechsel, ich gehe nach 8 Monaten wieder einmal in ein Fitnesscenter, meiner Schulter geht es wesentlich besser, füllen bei WU unsere Geldbeutel, lassen unseren Cholesterinspiegel testen, gehen einkaufen und machen uns auf Richtung Valle Hermoso. Für uns das schönste Tal in Argentinien. 

 

Die Strasse schlängelt sich hoch durch beeindruckende Bergwelten.

 

Zwischenhalt in Las Leñas, ein weltbekanntes Skigebiet...ein hässlicher Retorten-Hotel-Komplex.

 

Die 17 km bis zur Kante ins Valle Hermoso schaffen wir diesmal in knappen eineinhalb Stunden. Die Piste ist in einem super guten Zustand. (Wir wundern uns schon ein wenig!) Die Aussicht vom Mirador ins Valle Hermoso wieder atemberaubend schön.

Die Abfahrt ins Tal ist dann, wie immer, ein kleines Abenteuer, zumal noch an einigen Stellen Match liegt, aber, wir lassen die Drohne steigen und filmen ein wenig, das lenkt ab von der Strecke.😉😁 

 

Ein kurzes Video kannst du hier anschauen.

 

Beim See stellen wir fest, es hat einen Campingplatz gegeben, aha, daher der gute Pistenzustand. Wir lassen den Campingplatz aber links liegen und fahren zu unserem Stammplatz, parken ein und geniessen fünf herrliche Tage.

 

Jeden Tag übe ich mit der Drohne, geht schon ganz gut! Und das Sujet hier ist natürlich der absolute Hammer. Leider windet es aber  ganz schön stark. Böen bis zu 90 km/h verhindern, dass wir viel fliegen können!

 

10. Dezember 2022

Langsam müssen wir anfangen zu Planen. Silvia und Werner www.expi.ch sind unterwegs nach Montevideo, zusammen wollen wir in Chile und Argentinien einige Strecken  fahren. Treffpunkt San Juan. 

So packen wir denn zusammen und machen uns an den Aufstieg. Nach 25 Minuten sind wir oben und wer steht da?….. ein Schweizer! Myriam und Timon aus St. Gallen. Zuerst quatschen wir eine Stunde stehend, dann holen wir die Stühle hervor, dann den kleinen Tisch und enden nach zehn Uhr beim Brändli-Dog Spiel. 

 

Sonntag, 11. Dezember 2022

Jetzt will ich aber los, denn schon gestern gab es hier einen Menschenauflauf; Auto um Auto, viele Motorräder, noch mehr Fahrradfahrer, es wollte nicht enden. Erst gegen neunzehn Uhr kehrte Ruhe ein. Ich möchte vermeiden, dass wir andauern den Autos ausweichen müssen!

 

Nach dem Frühstück und einem letzten Schwatz machen wir uns auf Richtung Las Leñas. Kaum eine Viertelstunde gefahren der erste Stopp, Wasser auffüllen. Wir haben dann Glück, es kommen uns nur ganz wenig Fahrzeuge entgegen. 

 

11. Dezember 2022

Übernachten tun wir kurz vor Las Leñas. Wir haben Empfang mit unserer SIM-Karte und bringen uns auf den neusten Stand. Die Schweizer haben ein 6:1 kassiert, was für eine Schande!!!! Na ja...

Am Montag düsen wir runter nach Malargüe, füllen unsere Gemüse und Früchte-Vorräte auf, holen die Blutanalysen ab, (alles bestens) und wir finden einen Granolo-Laden, so was wie ein Reformladen in der CH, wo ich alles, wirklich alles bekomme, was wir so essen. Schon um eins sind wir mit allem durch und wir beschliessen zurück nach Las Leñas zu fahren bis wir das okay von Silvia und Werner bekommen. 

 

Am Platz am Rio, bei den zehn Bäumen wollen wir übernachten. Schon von weiten sehen wir eine Rauchwolke aufsteigen. Das ist aber ein grosses Grillfeuer!!! Bestürzt müssen wir feststellen, dass jemand die Bäume absichtlich angezündet hat. Es sind weit und breit noch die einzigen Bäume hier, in ihren Kronen nisten viele Finke und Sittiche. Sofort versuchen wir den einen Ast, welchen an eine Pappel gefallen ist und in Flammen steht, zu löschen. Wir verstehen so was überhaupt nicht!!!!

 

13. Dezember 2022

Noch einmal kontrollieren wir und müssen feststellen, dass ein weiterer Baum dem Feuer zum Opfer gefallen ist. Wir haben es schlicht nicht gesehen, weil er im Innern brennt, bis hoch in die Krone. Ich bin traurig und wütend zugleich. So hole ich denn den Drucker raus und drucke ein paar Sätze aus, welche wir an die Bäume befestigen. 

 

Ich bin ein Baum!

-ich gebe dir Sauerstoff

-ich bin gut für die Umwelt

-ich gebe den Vögeln ein Zuhause

-ich bin gut zu dir, wieso verbrennst du mich?

 

Dann fahren wir wieder hoch nach Las Leñas wo wir warten bis aus Montevideo das Okay kommt, dass wir losfahren können. Wir bleiben in Las Leñas, denn hier haben wir Internet, was im Valle Hermoso nicht der Fall ist. Die Berge ringsum einfach nur schön.

  

In der Zwischenzeit schraubt Bruno an der Heizung- und am Wasserverdampfer rum. In Malagüe kaufte ich  Aprikosen, wie vermissen wir doch diese Frucht, gut sind wir zur Richtigen Zeit am Richtigen Ort um sie zu kaufen, ich backe einen Kuchen und mache Konfi.

 

16. Dezember 2022

Endlich, der Expi ist wohlbehalten in Montevideo angekommen, hat die Zollkontrolle hinter sich gebracht und wurde aus dem Zollgelände entlassen. Silvia und Werner machen sich auf Richtung Westen.

Wir nehmen noch einmal den Kärcher hervor und putzen unser Pepamobil wieder einmal mit Hochdruck, wobei wirklich viel Druck hat das Teil nicht mehr, dürfte wohl langsam an seine Grenzen kommen. Ich steige aufs Dach, Bruno ist für den unteren Teil verantwortlich. 

 

Wir sind dann soweit, starten den Motor und rollen, mit etwas Herzschmerz, (hier ist es einfach nur genial) runter zur Ruta 40. 

Unterwegs gibts noch zwei Ojos zu bestaunen und natürlich die schönen Berge.

 

Bis Mendoza übernachten wir zweimal. In Mendoza treffen wir uns mit Carmen und Lino, wir haben seit Osorno drei Xiladecor-Kübel im Stauraum, welche Lino für sein Haus braucht. In Argentinien ist dies anscheinend nicht verfügbar.

 

Bei der zweiten Übernachtung werden wir von der Polizei weggeschickt, weil dies Privatgelände sei. Wir standen an einer Erdpiste, angrenzend zu einem grossen Feld. Wir sollen zur Tankstelle, da sei es auch viel sicherer, hier würde "Gesindel" rumlungern. Na ja... so fahren wir denn zur AXON, wo dann nachts ein heftiges Gewitter mit viel Regen niederging. Gut standen wir auf festem Boden, am anderen Platz wäre das nicht gut gegangen.

 

Am Sonntag fahren wir nach San Juan rein und finden via iOverlander einen idealen Platz um die Nacht zu verbringen. Tierarzt und Senasa keine 800 m weit entfernt.

 

Die Hitze ist enorm, so beschliessen wir im Pepamobil zu bleiben, die Klimaanlage anzuschmeissen, und unser Restguthaben auf der SIM-Karte für das Finalspiel zu opfern. In der Pause gehe ich kurz raus mit Lola. Die Stadt, nein das ganze Land, ausgestorben, keine Seele auf der Strasse. Alle Geschäfte, Restaurants, Tankstellen geschlossen. 

Werner berichtete, er stand genau beim Elfmeter schiessen an der Grenze...alle Zöllner vor dem Bildschirm, keine Abfertigung. Ist ja verständlich. Und wie war die Freude riesig, als Argentinien endlich wieder einmal den Pokal in den Händen hielt. Es gab kein bremsen mehr. Überall gingen die Türen auf, die Leute tanzten, sangen, fuhren hupend durch die Strassen, ein Freudenfest im ganzen Land, und wir, mittendrin. Herrlich. Der Lärm war ohrenbetäubend. Lola hatte gar keine Freude. 

 

Gegen zwanzig Uhr machen wir noch einen Spaziergang mit Lola, gehen ein Bier trinken und möchten unsere SIM-Karte aufladen. Nirgends ein Kiosko, kein offenes PrePago. So frage ich denn einen Jungen; ob er wisse, wo ich mein Handy aufladen könne? "Ja, wie viel willst du denn aufladen?" fragt er mich: "Nun, 1.000 Peso", meine Antwort. "Ich kann dir 800 aufladen genügt dir das? Wie, du kannst mir 800 aufladen?" meine mehr als erstaunte Reaktion. Er klärt uns auf: Geht hier in Argentinien über die MercadoPago-App. Er hätte noch 860 Peso Guthaben und dieses könne er mir überweisen, ich müsse ihm eben die 800 Peso cash bezahlen. Gesagt, getan. Eine Minuten später habe ich 800 Pesos mehr auf meiner SIM-Karte und der Chico die 800 bar in der Hand. Unglaublich!

 

Immer noch im Freudentaumel der Argentinier spazieren wir zurück zum Pepamobil. 

 

19. Dezember 2022

Wieder einmal braucht Lola ein Gesundheitszeugnis. Der Tierarzt ist kompetent, untersucht Lola und hat bedenken wegen ihrem Auge. Er ruft in Salta an um eine Augenarzt ausfindig zu machen. Prompt bekomme ich via WhatsApp eine Nachricht, wo ich mich mit Lola melden soll, wenn wir in Salta ankommen. Für diese Dinge ist WhatsApp wirklich genial. Einfach und schnell!

 

Zur Senasa können wir erst ab Dienstag, bei diesen bleiben die Türen -wegen einem Senasa-Tag- geschlossen. So fahren wir denn raus aus der Stadt und steuern den Campingplatz Granja Tia Nora an. Wir richten uns ein und hoffen, dass wir unsere Klimaanlage laufen lassen können. Hatten wir vor einer Woche angenehme 20 Grad sind es heute 38 Grad.🥵🥵🥵🥵🥵🥵

 

Dienstag, 21. Dezember 2022

Da heute die Senasa wegen eines internen Feiertages geschlossen hat… legen wir einen Waschtag ein, acht Maschinen laufen durch!

Gegen  Abend kommt eine WhatsApp Nachricht  mit einem Standort von  Silvia und Werner…sie sind gerade mal 31 km von uns weg! Wow, die sind aber tief geflogen! Zwei Tage von Montevideo bis San Juan, das muss erst mal einer topen! Unsere Koordinaten haben sie, also erwarten wir sie voller Freude. Aber niemand kommt. Es wird zweiundzwanzig Uhr, wir geben noch eine Nachricht durch und hauen uns in die Pfanne. 

Das Problem löst sich anderntags. Die Koordinaten wurden nicht korrekt übermittelt, sie haben 800 m von uns entfernt übernachtet. (Auch haben sie noch keine argentinische SIM-Karte und ohne ist keine Kommunikation möglich!)

Die Wiedersehensfreude ist gross und natürlich musste das gefeiert werden, zu quatschen gab es mehr als genug. 

 

Mittwoch, 22.12.2022

Heute stehen Senasa, Carrefour, WesternUnion, Hundefutter für Lola kaufen und Claro auf dem Programm. Silvia und Werner setzten sich zu uns in die Hütte und wir fahren nach San Juan rein zur Senasa. 

Hier herrscht Grossandrang. Viele wollen anscheinend, mit Hund oder Katze, über die Feiertage nach Chile. Unsere Nerven werden auf die Folter gespannt. Nur eine Señora ist für Haustiere anwesend und sie ist nicht gerade die schnellste und hellste. Ohne sich stressen zu lassen macht sie private Handy-Anrufe, trinkt ihren Matetee und schwatzt mit anderen Mitarbeitern. Diesmal bin ich nicht die einzige die die Augen verdreht, ich bin in guter Gesellschaft. Als ich endlich an die Reihe komme, sagt mir die gute Frau, das Gesundheitszeugnis sei ungültig, sie brauche ein offizielles, jeder Tierarzt müsse das haben. Ich schicke Bruno mit Silvia und Werner im Pepamobil ins Carrefour, ich werde sie dort treffen. Ich gehe also zurück zum Tierarzt. 

Der Tierarzt ist nicht da. Eine Vertretung stellt mir das Zeugnis aus, natürlich wieder mit grosser Besorgnis, da bei uns der Kleber der Tollwutimpfung im Impfbüchlein ist und nicht auf ihrem offiziellen Tollwutzeugniss-Formular. Nun, ich kann sie überreden, ich würde mich mit der Senasa auseinander setzten. Jetzt nehme ich eine Taxi, bei 40 Grad habe ich wirklich keine Lust jedesmal 1,2 km zu Fuss zu laufen. Wieder bei der Senasa ist die Señora (Gott sei Dank) in der Pause. Der Chico nimmt meine Papiere entgegen. Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass der Tollwutkleber im Impfbüchlein sei, er das bitte zur Kenntnis nehmen soll. Ob es okay sei? Er nickt ab, druckt mir die Rechnung aus und ich lasse mich ins Carrefour fahren, wo ich Silvia und Werner in einer endlosen Schlange anstehend vorfinde. Bruno ist noch unterwegs um das Hundefutter zu organisieren. Bei WU bezahle ich die 4.540.60 Pesos für Lolas Hundepapiere, dann sind wir fast durch.

 

 

Bleibt die SIM-Karte für Fam. Berger. Natürlich hat Claro geschlossen. Siesta von 13:00. bis 17:00 Uhr!

In einem kleinen Kiosko werden wir fündig. Natürlich gibts wieder das Thema: DNI= Idendifikationsnummer, zur Registrierung der SIM-Karte, welche wir Reisende nicht haben. Ich frage die Angestellte ob sie uns nicht ihre geben könne. Sie verneint. Mist! Ich rufe Carmen an ob sie mir ihre geben würde, nein will sie auch nicht. Jetzt hat die Verkäuferin Mitleid und registriert uns die SIM-Karte auf ihren Namen. Super, ganz lieb von ihr. Man muss wirklich mal erwähnen, dass die Menschen uns immer wieder überall behilflich sind, bei was auch immer. So, alles erledigt! Wir fahren zurück und geniessen den heissen Abend, bei Bier und einem leckeren Abendessen. 

Fotos haben wir vergessen zu machen!

 

22. 12.22

 

Heute geht’s los Richtung Paso Agua Negra. Wir rechnen mit drei Mal übernachten. So rollen wir denn heute nur bis Las Flores wo wir  uns bei der YPF in die Büsche schlagen und Werners Geburtstag feiern. 

 

 

23.12.22

Der Zoll ist keine fünf Kilometer weg. Migration und Autopapiere sind schnell erledigt. Wir bekommen einen kleinen Zettel mit der Nummer 23 und der Bitte, diesen am chilenischen Zoll abzugeben. Hmmm!

Der Señor von der Senasa will die Papiere von Lola sehen. Aufgeregt kommt er mit dem Jefe zurück. Der Tierarzt von der Senasa hat vergessen zu unterschreiben. Na toll, typisch. Diese Senasa in San Juan ist wirklich eine Zumutung. Bruno fragt ihn, ob er denn nicht unterschreiben könne. Nein, der Name vom Tierarzt aus San Juan stehe auf dem Papier. Er nimmt aber sein Handy und ruft betreffenden Señor an. Dieser hat die gleiche Idee wie Bruno; er solle unterschreiben. Er zögert immer noch. Als Bruno ihm dann aber sagt, er solle doch seinen Stempel direkt auf die Zeile mit dem Namen des anderen Tierarztes knallen, stimmt er zu und unterschreibt, knallt den Stempel gleich drei mal auf den Namen vom Tierarzt, gar nicht auffällig!  So sparen wir in paar hundert Kilometer. Vorerst, ob die Chilenen es sehen und uns damit durchlassen wissen wirwenn wir in Chile am Zoll stehen.

 

Es kann los gehen, einer der schönsten Pässe Südamerika wartet auf uns. Bei der letzten Kontrolle fragt uns der Zöllner, ob wir den kleinen Zettel hätten. "Ja, was damit sei", will ich wissen. "Das ist zur Kontrolle, damit alle Autos die in Argentinien ausgereist-, heute in Chile angekommen sind! Ah, wir können also nicht übernachten?“ Frage ich. „Nein, nur wenn ihr es angemeldet habt.“ Mist, immer diese neuen Regelungen. Wir beraten kurz, dann beschliessen wir eben den Pass in einem Tag zu machen. Wir fahren los und es geht hoch in die wunderschöne Bergwelt der Anden. 

 

Auf der argentinischen Seite kommt der ersten Büßerschnee in Sicht. Die Eisformationen bilden sich bei Tauwetter. Die Schnee/Eisfelder schmelzen mit der Sonne und von straken Winden werden Eissäulen gebildet, welche  wie betende Mönche aussehen, daher der Name Büßerschnee...Buse tun, beten. 

 

4775 m hoch liegt die Grenze zwischen Argentinien und Chile. Unsere Lungen kommen ganz schön ins schnaufen, der Wind ist heute moderat, die Temperatur 5 Grad. Wir machen die obligaten Fotos und düsen wieder runter in tiefere,  Lagen.

 

Weiter geht es in Chile....

 

In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne und besinnliche Weihnachten euer Pepamobil-Team.