09. Juli 2025
Wir reisen zum dritten Mal nach Peru. In der Migración sitzen eine Señora und ein Señor. Bruno wird vom Mann abgefertigt, sein Pass ist nach zehn Minuten abgestempelt, und er geht weiter zur Aduana. Ich warte.
Mein Pass wird mit dem Handy fotografiert und irgendwohin verschickt. Es wird gechattet. Ich warte. Es wird telefoniert, ich kann kein Wort verstehen. Drei Klimaanlagen laufen auf höchster Stufe, bei offenen Türen, und machen einen Helden Lärm.
Nach gefühlten zwanzig Minuten frage ich vorsichtig, ob es ein Problem gibt.
„Sí“, sagt die Beamtin. „Beim letzten Mal wurden Sie als männlich im System eingetragen. Das muss nun in Lima geändert werden. Ich kann aber mit
Sicherheit bestätigen, dass Sie una mujer sind,“ sagt sie mir mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht.
Aha! Gut zu wissen!
Weitere zehn Minuten später scheint alles geklärt. Sie stempelt meinen Pass ab, gibt mir drei Monate Aufenthalt und verabschiedet mich herzlich: „¡Bienvenida, Señora Renata!“
Bruno ist inzwischen fast fertig mit dem TIP – dem temporären Importpapier für unser Fahrzeug. Danach muss er noch eine Versicherung für unsere
Hütte abschließen. Diese wird gleich nebenan verkauft. Die Señora dort hat dieselben Probleme wie wir, als wir versucht haben, online eine Versicherung abzuschließen: Das System akzeptiert unsere
Nummernschilder nicht. Auch hier zieht sich der Vorgang, ganze dreißig Minuten, bis einem schlauen Kopf in Lima die rettende Idee kommt: Statt drei Monate einfach ein Jahr eingeben! Und siehe da, es funktioniert!
Wir haben unsere Versicherung. Und das Beste: Sie ist sogar günstiger als die für drei Monate gewesen wäre. Super!
Ich suche auf GoogleMaps einen Platz, welchen schnell gefunden ist. Zehn Kilometer weiter biegen wir auf einen, diesmal engen Weg ab, und 3 Kilometer weiter stellen wir unsere Hütte auf einen kleinen Platz.
10. Juli 2025
Die Nacht war – wie erwartet – sehr ruhig. Zurück auf der Ruta 30C geht es nun direkt nach Puerto Maldonado. Die Straße: vom Feinsten! Beim letzten Mal, im Jahr 2008, war hier noch alles Erdpiste, der Bau der Carretera Interoceánica(Strada del Pacifico) war damals noch in vollem Gange. Auch die große Brücke gab es noch nicht, wir mussten damals mit einer Fähre übersetzen.
Kurz nach Mittag erreichen wir den Camping „Villa Hermosa“, wo uns Vanessa herzlich empfängt.
Wir bestellen ein Taxi, lassen uns ins Tambopata Hostal bringen, und eine halbe Stunde später ist unsere Buchung für die viertägige Dschungeltour erledigt.
Morgen geht’s los!
Wir freuen uns – und sind, ehrlich gesagt, auch schon ein bisschen aufgeregt.
Laptop bleibt hier….