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Peru Pepamobil Camiung 4x4 Truck MAN
Pepamoil unterwegs in Peru

 

 

09. Juli 2025

Wir reisen zum dritten Mal nach Peru. In der Migración sitzen eine Señora und ein Señor. Bruno wird vom Mann abgefertigt, sein Pass ist nach zehn Minuten abgestempelt, und er geht weiter zur Aduana. Ich warte.

Mein Pass wird mit dem Handy fotografiert und irgendwohin verschickt. Es wird gechattet. Ich warte. Es wird telefoniert, ich kann kein  Wort verstehen. Drei Klimaanlagen laufen auf höchster Stufe, bei offenen Türen, und machen einen Helden Lärm.

Nach gefühlten zwanzig Minuten frage ich vorsichtig, ob es ein Problem gibt.
„Sí“, sagt die Beamtin. „Beim letzten Mal wurden Sie als männlich im System eingetragen. Das muss nun in Lima geändert werden. Ich kann aber mit Sicherheit bestätigen, dass Sie una mujer sind,“ sagt sie mir mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht.
Aha! Gut zu wissen!

Weitere zehn Minuten später scheint alles geklärt. Sie stempelt meinen Pass ab, gibt mir drei Monate Aufenthalt und verabschiedet mich herzlich: „¡Bienvenida, Señora Renata!“

 

Bruno ist inzwischen fast fertig mit dem TIP – dem temporären Importpapier für unser Fahrzeug. Danach muss er noch eine Versicherung für unsere Hütte abschließen. Diese wird gleich nebenan verkauft. Die Señora dort hat dieselben Probleme wie wir, als wir versucht haben, online eine Versicherung abzuschließen: Das System akzeptiert unsere Nummernschilder nicht. Auch hier zieht sich der Vorgang, ganze dreißig Minuten, bis einem schlauen Kopf in Lima die rettende Idee kommt: Statt drei Monate einfach ein Jahr eingeben! Und siehe da, es funktioniert!
Wir haben unsere Versicherung. Und das Beste: Sie ist sogar günstiger als die für drei Monate gewesen wäre. Super!

 

Ich suche auf GoogleMaps einen Platz, welchen schnell gefunden ist. Zehn Kilometer weiter biegen wir auf einen, diesmal engen Weg ab,  und 3 Kilometer weiter stellen wir unsere Hütte auf einen kleinen Platz. 

 

10. Juli 2025

Die Nacht war – wie erwartet – sehr ruhig. Zurück auf der Ruta 30C geht es nun direkt nach Puerto Maldonado. Die Straße: vom Feinsten! Beim letzten Mal, im Jahr 2008, war hier noch alles Erdpiste, der Bau der Carretera Interoceánica(Strada del Pacifico) war damals noch in vollem Gange. Auch die große Brücke gab es noch nicht, wir mussten damals mit einer Fähre übersetzen.

Kurz nach Mittag erreichen wir den Camping „Villa Hermosa“, wo uns Vanessa herzlich empfängt.

Wir bestellen ein Taxi, lassen uns ins Tambopata Hostal bringen, und eine halbe Stunde später ist unsere Buchung für die viertägige Dschungeltour erledigt.

Morgen geht’s los!
Wir freuen uns – und sind, ehrlich gesagt, auch schon ein bisschen aufgeregt.

 

Laptop bleibt hier….

 

15. Juli 2025

Sind wieder im trauten Heim zurück. Die Tage warten interessant und die drei Scharlach Aras, haben den Aufenthalt in der Lodge um 100% aufgewertet.

 

11. Juli 2025 - Tag 1

Vom Hostel Tambopata wurden wir in einem Kleinbus zügig nach Filadelfia chauffiert. Umsteigen in ein Langboot um ab ging die Fahrt über den Rio, ein Nebenarm des Hauptflusses „Madre de Dios“.  Zehn Minuten später kraxeln wir ein paar kurze, aber  steile Holztreppen zur Lodge hoch.

 

Diese ist schlicht, aber sauber. Strom gibt’s von 17 bis 22 Uhr, das Duschen gibt's nur in der kalten Versio. Das Essen einfach aber gut. Für unseren Geschmach, aber viel zu salzig, und das Wasser wird gesüsst. Pfui-Teufel. Aber eben, je nach cousto.

 

Zum Sonnenuntergang hin machen wir uns auf den Weg: 2 Kilometer Fußmarsch durch den Dschungel bis zum Aussichtsturm. Dann heißt es: 50 Meter Höhenunterschied bezwingen.  Die Aussicht über den Dschungel, mit der typischen Geräuschkulisse, irre. 

Bruno definitiv nicht ganz locker, seine Höhenangst kribbelt ganz schön  in seinen Innereien!

 

12. Juli 2025 - Tag 2

Um 04:20 Uhr, eine Zeit, bei der selbst der Dschungel noch schläft, klingelt unser Handy.

Im Halbschlaf steigen wir ins Boot, das uns eine Stunde lang den Rio Tambopata  Richtung Süden bringt.

 

Mit dem Sonnenaufgang beginnt das große Spektakel: Hellrote, Blaulatz- und Gelbbrustaras, Sittiche und Amazonen-papageien, veranstalten ein farbenfrohes und lautstarkes Stell-dich-ein an der berühmten Lehmwand. Dort picken und hacken sie mit großem Getöse an den Felsen herum, auf der  Suche nach  ganz besonderen Mineralien, das ihre tropischen Mägen beruhigt.

Sie finden an den "Clay Licks oder „Collpas“ vor allem  Natrium. Aber auch andere Elemente wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Spurenelemente können im Lehm enthalten sein.

 

Warum tun sie das?

  1. Neutralisation von Giften: Viele Früchte und Samen im Regenwald enthalten natürliche Toxine. Der Lehm bindet diese Gifte im Verdauungstrakt der Vögel und macht sie unschädlich.

  2. Mineralstoffversorgung: Besonders Natrium ist im tropischen Regenwaldboden oft Mangelware. Der Lehm an den Flussufern ist eine der wenigen Natriumquellen.

  3. Verdauungshilfe: Der feine Lehm wirkt wie ein natürlicher Magenreiniger und unterstützt die Verdauung.

 

Die Felswand ist gut 250–300 Meter entfernt, näher dürfen die Touristen nicht heran, damit die Vögel ungestört fressen können.
Leider hatte ich nur mein 180er-Zoom dabei, deshalb sind die Fotos eher klein ausgefallen. Aber für ein paar schöne Impressionen reicht es allemal!

 

Während die einen schon in den Bäumen sitzen, Sozialkontakte pflegen, oder auf Partnerwahl, sind die anderen erst am kommen.  
Ein ständiges Kommen und Gehen, ein buntes Durcheinander, man weiß gar nicht, wohin mit den Augen. Ein richtiges Flatter-Meeting in der Luft!

 

Die Sonne steht schon lange am Himmel, als der Vollmond  am Horizont verschwindet.

 

Das Spektakel dauert etwa eine Stunde. Dann, plötzlich und fast gleichzeitig, fliegen alle Vögel mit lautem Geschnatter davon.

Für uns heißt das: Zeit für das Frühstück, welches uns Vorort serviert wird.  Ein unvergesslicher Start in den Tag.

 

Auf der Rückfahrt beobachten wir eine Capybara-Familie die sich gemütlich am Flussufer fläzt,  während ein paar Schildkröten mit stoischer Ruhe das Sonnenbad genießen.

 

Wieder zurück auf dem Pfad zur Lodge – endlich, eine Schlange!

Leider war ich zu weit hinten in der Gruppe. Also hieß es: Leute beiseite schieben, Handy zücken, abknipsen. Doch die Schlange war schneller, elegant schlängelte sie sich bereits ins Unterholz.  Eine wunderschöne Korallenotter, eine Art aus der Gattung Micrurus, rot-schwarz-weiß geringelt.

Auch Pablo ließ sich wieder blicken,  frech wie immer flog er direkt auf den Tisch, um sein Reis-Ritual einzufordern. Ganz zart pickt er mir den Reis aus der Hand. 

 

Am Nachmittag steht eine Kajakfahrt auf dem Río Tambopata auf dem Tagesprogramm. Gemeinsam mit drei weiteren Kajaks lassen wir uns gemächlich flussabwärts treiben, vorbei an lärmenden illegal arbeitenden Goldschürfer. Einmal im Monat, so wird uns erzählt, schaut die Polizei vorbei,  und kassiert ihren Anteil.😉

 

Vor dem Abendessen eine kurze Nachtwanderung. Unser Guide zeigt uns eine erstaunliche Vielfalt nachtaktiver Tiere, vom schleichenden Insekt bis zur Schlange die sich an einem Baum schlängelt. Besonders eindrücklich: die Taranteln, die in ihren „Löchern“ leicht zu finden sind. Kaum nähern wir uns, verschwindet sie blitzschnell in ihrem Versteck. "Alle Lichter aus, bitte", lautet die Anweisung unseres Guides. Einige Sekunden später schaltet er seine Taschenlampe wieder ein – in der einen Hand ein dünner Holzzweig, an dessen Ende die Tarantel. Cool!
Beeindruckend auch der Blick nach oben: Ein dichtes Blätter- und Palmen­dach spannt sich über uns und schafft eine mystische, beinahe magische Atmosphäre im nächtlichen Regenwald.

 

13. Juli 2025 - Tag 3

Mein Tag beginnt heute früh mit einer kleinen Runde in den Dschungel. Ich folge den Schildern „Canopy Bridge“ und stehe plötzlich vor einer kleinen Herausforderung. Soll ich? Soll ich nicht?

Ich finde: Doch, ich soll! Ich nehme all meinen Mut zusammen,  na ja, schließlich bin ich ganz allein hier,  und wage mich hinauf, um die Hängebrücke zu erklimmen. 

 

Der Ausblick, Traumhaft!

 

Zurück in der Lodge war der Besuch bei den drei Aras:  Pablo, Paquita und Shaska – Pflicht. Auch Poly zeigte sich heute Morgen. 

 

Heute steht eine 8-Kilometer-Wanderung auf dem Programm. Die Wege wurden rund um die Lodge angelegt und führen tief in den „geschützten Regenwald“. Eigentlich ist es ein Ausflug zur Beobachtung von Säugetieren. Gesehen haben wir immerhin zwei Affen, hoch oben in den Baumkronen.

 

Die 40 Minuten Wartezeit an einer Wasserstelle verliefen ereignislos.

 

Beeindruckend: der mehr als 500 Jahre alte Ceiba-Baum. Geschätzte Höhe: 70 Meter. Seine Brettwurzeln sind bis zu fünf Meter hoch.


Zurück in der Lodge war der Sprung in den Pool natürlich ein MUSS.

  

Der Nachmittag war für Piranha-Fischen vorgesehen.

Aus unserer Gruppe sind nur noch wir zwei übrig – die anderen sind bereits weitergereist.

Um halb vier geht’s los. Unser Bootsführer gibt sich alle Mühe, eine gute Stelle zu finden, an der „die Furers“ vielleicht einen Piranha herausziehen könnten. Es bleibt beim Versuch. Dafür werden wir von fiesen Black Flies  gnadenlos attackiert.

Wir brechen etwas früher ab, und werden dafür mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.

Die Caipirinha ist natürlich „Pflicht“.

 

14. Juli 2025 – Tag 4

Eine einstündige Wanderung durch den faszinierenden Dschungel führt uns zum Lago Quiros. Der Pfad schlängelt sich vorbei an 50–60 Meter hohen Ceiba-Urwaldriesen und den vielbeinigen „Árboles caminando“ – den sogenannten Wanderpalmen. Laut indigener Überlieferung sollen sie sich bis zu einen Zentimeter pro Jahr fortbewegen. Wissenschaftlich ist das allerdings nicht bestätigt.  


"Árboles caminando“.

 

Der Lago Quiros, von Ureinwohnern entdeckt und nach ihnen benannt, liegt friedlich im Grün. (ein bescheidener Rest der Regenzeit, eher eine Naturpfütze mit Charakter als ein echter See.) Weiße Kaimane in allen Größen tummeln sich im Wasser. Fische springen nach Insekten, und der Martín Pescador stürzt sich zielsicher ins Wasser – mit einem Fisch im Schnabel kehrt er triumphierend zurück.

Unberührte Natur. Einfach nur schön.

 

Wieder in der Lodge gibts ein letztes Mittagessen….

 

Um 13 Uhr werden wir abgeholt – und im Langboot gibt’s zum Abschied noch einmal die volle Dosis Blackfly-Bisse. Grrr...

 

Schon um fünfzehn Uhr sind wir wieder im Pepamobil. Schön ist es nach Hause zu kommen.

 

15. Juli 2025

Klamotten waschen, trocknen lassen, Wasser auffüllen und Homepage aktualisieren, dies unsere heutigen Aktivitäten.

 

16. Juli 2025

Relativ früh starten wir heute den Motor.

Die Besitzer vom "Valle Hermoso“,  einer kleinen Anlage mit Pool und Restaurant, die von Einheimischen gerne zur Abkühlung genutzt wird und Ausländern mit Wohnmobilen einen Stellplatz bietet, geben alles, um uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Doch leider liegt das Grundstück an einer extrem staubigen Straße. Nachts bellen zwei an drei Meter kurzen Seilen angekettete Rottweiler, und ab drei Uhr kräht der Hahn. Weiß der Himmel, warum der seine Uhr nicht umstellt!

Strom und Wasser gibt es, allerdings nur, wenn man direkt beim Haus steht. Alles Dinge, die nicht wirklich auf unserer Linie sind.

 

So fahren wir denn um acht Uhr los, was sich im Nachhinein als Vorteil erweist, da die Straßen um diese Zeit noch wie ausgestorben sind.

 

Wir steuern den Markt an, wo ich für 10 CHF 🍊🍋🍌🍍🍎🍅🥑🥕🥦🫑🥚 ins Pepamobil zurückschleppe.

 

Danach tanken wir Diesel: die Gallone für 13 Soles – das ergibt einen Literpreis von 77 Rappen. 😃

 

Auf der Interoceanica Sur PE-30C geht es immer Richtung Westen, den Anden entgegen.

Plötzlich ein Schild: Straße gesperrt von–bis und von–bis. Natürlich rauschen wir daran vorbei, ohne genau hinzusehen.

Ein paar Minuten später stehen wir in der Kolonne. Dreißig Minuten Wartezeit. Das wiederholt sich, inzwischen das vierte Mal.

 

Erinnerungen an unsere erste Durchfahrt werden wach: 2008, als wir hier zum ersten Mal langfuhren, wurde die Straße gerade asphaltiert. Damals durfte man nur nachts fahren. Ab acht Uhr abends wurden die Schranken geöffnet, und man konnte bis fünf Uhr früh passieren.

Eine Durchfahrt durch Ortschaften,  und seien sie noch so klein, verlangt dem Fahrer volle Konzentration ab!

 

 

 

 

Einen Schlafplatz zu finden, erweist sich heute als äußerst schwierig. In einer Ortschaft zu stehen ist keine Option – am 16. Juli findet die Prozession der Virgen del Carmen statt. (Einen Ohrenschmaus hatten wir ja schon ...)

 

 

Nach der vierten Baustelle kommen wir an eine abgeholzte, planierten Fläche, dürfte ein Baustellenlagerplatz gewesen sein. Blinker setzen, abbiegen Motor abstellen, in der Hoffnung, dass kein Regen kommt (er ist angesagt) und der Verkehr sich in Grenzen hält.

Wir sind auf 824 m ü.M. 😁😁😁 und haben 25 Grad. 🫶🫶🫶🫶🫶

 

17. Juli 2025

Wir sind gebrannte Kinder! Beim ersten Regentropfen stehen wir senkrecht im Bett – immer! Es ist Mitternacht, als die ersten Tropfen auf unsere Hütte fallen. Also raus aus den Federn und den Truck umstellen. Wir fahren die zwanzig Meter hoch, dort ist der Platz mit Steinen befestigt,  und legen uns wieder schlafen. Gewitter und Regen ziehen die ganze Nacht über uns hinweg. Am Morgen draußen: eine triste Angelegenheit.

 

Einen genauen Plan, wie weit wir heute fahren, zu erstellen, ist schwierig. Das Valle Roja liegt auf 5.200 m ü. M., Cusco auf 3.400 m. Für die nächsten drei Tage ist Regen angesagt,  was bedeutet: oben bei den Regenbogen-Bergen liegt Schnee. Zurzeit also keine Option. Zudem dürfte der Weg dorthin alles andere als gut sein.

Eine Höhenanpassung möchten wir aber auch für Cusco. Im iOverlander sind kaum Übernachtungsplätze verzeichnet, außer bei Tankstellen, nicht ideal. Wir halten erst Mal bei einem kleinen Platz, warten ab und prüfen, wie laut der Straßenlärm tatsächlich ist.

Die Gelegenheit nutzen wir, um den Tiefkühler und Kühlschrank von Eis und Schmutz zu befreien.

 

Mit Schrecken muss ich feststellen, uns bleibt NUR eine Tafel Schoggi.😥

Zum Z’Mittag gibt’s Knäckebrot, belegt mit Avocado, Käse, Ei und Kapern – dazu ein frischer Fruchtsmoothie.

 

Das Wetter bleibt verhangen, unfreundlich. 

 

18. Juli 2025

Die Nacht war alles andere als gemütlich. Lkw um Lkw raste an uns vorbei,  an Schlaf war kaum zu denken. Schon um vier Uhr sind wir hellwach.

 

400 Höhenmeter überwinden wir in sieben Serpentinen und sind auf  3.100 m ü. M. Eigentlich wollten wir in die Termas de Marcapata, um unseren Knochen etwas gutes zu tun. Beim Anblick des Gebäudes verzieht Bruno jedoch das Gesicht: „Nein, danke!“

 

In Marcapata, ein typisches Andendorf in Peru, halten wir nicht, es ist noch zu früh. Kurz darauf, unten am Fluss, ein Markt. Laut iOverlander gibt es hier ganz in der Nähe eine Möglichkeit gut und ruhig zu stehen. Bruno fährt runter und tatsächlich, passt. 

Unsere Hütte steht, und wir marschieren zurück zum Markt. 

 

Wir schlendern über den Markt, kaufen hier Honig, dort Avocados. Eine Frau gibt Auskunft, dass es mehr als 200 Sorten Kartoffeln geben soll. Auch Mais gibt es in vielen Farben und Formen. Wir sind positiv überrascht. Die Einheimischen sind aufgestellt und geben mir Auskunft. (Vor 15 Jahren war man eine Gringa)

 

 

Wir erfahren, dass der Markt nur einmal im Jahr für zwei Tage stattfindet. „Ah, dann ist heute Abend großes Fest?“, frage ich, denn eine Bühne ist aufgebaut. „No, no – fue ayer“, bekomme ich zur Antwort. Uff... Glück für uns! Denn die Musik ist hier ja bekanntlich immer mehr als laut!

 

An Tieren gibt es vor allem Alpakas und Meerschweinchen – Cuy, eine peruanische Spezialität. Für uns ganz klar ein No-Go! (Tot gegrillt, oder im Holzofen)

 

19. Juli 2025

Die Nacht war himmlisch ruhig, absolute Stille, einfach herrlich. 🤩🤩

 

Um neun starten wir gemütlich in den Tag. Heute übernimmt Bruno das Kommando über die Drohne  🛸

Die Straße windet sich in zahllosen Kurven nach oben, bis auf stolze 4.720 Meter. Einmal mehr toppen wir das Matterhorn mit seinen bescheidenen 4.478 Metern. 😁⛰️

Wir passieren unzählige Herden Alpakas. Auch gab's wieder lange Wartezeiten bei zwei  Baustellen. Die Landschaft: wieder mal nur schön.

 

 

Die knallgelben Außenplumpsklos wurden vermutlich, bei den letzten Wahlen, von einer Partei gespendet. In Südamerika nichts Ungewöhnliches. Wer Wähler:innen gewinnen will, verteilt gerne Geschenke. Was genau, spielt dabei kaum eine Rolle – Hauptsache, es gibt etwas kostenlos.

 

Dank iOverlander landen wir schließlich auf einem guten Platz:  abgelegen, von der Straße nicht einsichtbar.🏕️✨

 

PS: Bruno hat die Drohnen-Videos ordnungsgemäß auf den Mac geladen und danach die SD-Karte direkt in der Drohne formatiert.

Beim erneuten Öffnen des Videoprogramms dann der Schock – von hinten nur ein trockenes „Houston…

we have a problem!“ Alle Videos: weg. Spurlos. 😱

 

20. Juli 2025

Temperatur heute morgen, 1 Grad, die Windschutzscheibe ist zugefrorenen.

Nach dem Frühstück ziehen wir die Laufschuhe an und drehen unsere Morgenrunde. Die 3.600 m Höhe machen sich bemerkbar, die Lungen japsen nach Sauerstoff, der Puls rast.

 

Der Motor hat offenbar auch keine Lust auf Kälte: Als ich den Zündschlüssel drehe, röchelt und stottert er vor sich hin. Doch mit etwas gutem Zureden springt er schließlich an – na also!

 

Die PE-30C windet sich erneut auf über 4.150 m hinauf, bevor sie sich in spektakulären Serpentinen steil den Berg hinunter schlängelt. 

 

 

Sonntag ist Markttag. In jeder noch so kleinen Ortschaft. Irgendwo steige ich aus und schlendere zwischen den Ständen hindurch. Und dann die Überraschung: Die Preise? Gerade mal halb so hoch wie in Puerto Maldonado! Da macht das Einkaufen gleich doppelt Freude.

   

Unten im Tal geht es links ab nach Checacupe. Dort folgen wir Google Maps – und landen prompt mitten in der Ortschaften.

Wer peruanische Dörfer kennt, weiß, was das bedeutet: enge Gassen, Balkone, Abflussrohre von den Balkonen, normalerweise viele Autos, Menschen. Gut ist heute Sonntag.

   

Wir schaffen es aber  ohne Kratzer und Beulen auf die 124.  Diese führt entlang einem Fluss, hinauf auf 4.100 m ü. M. Wir passieren kleine Ortschaften, Schluchten und gelangen am Ende in ein offenes Tal.

 

Der Übernachtungsplatz, toll gelegen am Fluss. Wir ziehen die Laufschuhe an und gehen eine halbe Stunde  marschieren. Eine ganz kleine Hütte steht in der Nähe, wir vermuten, dass dort nur der Mann lebt, der auf die vielen Alpakas aufpasst.

 

21. Juli 2025

Der heutige Spot gehört zu den Top-10.

 

Die Nacht war ätzend. Zwei Hunde bellten ununterbrochen. Mein Puls pochte hartnäckig in meinen Ohren. Und dann – düsen schon um halb sieben die ersten Touri-Büsli an uns vorbei.

 

Beim Frühstück fahren Kolonnen von kleinen weißen Bussen den Berg hoch. Auweia, das kann ja heiter werden.

 

Bis zum Parkplatz, und Startpunkt der Wanderung, sind es noch acht Kilometer, 400 Höhenmeter und ein paar superenge Serpentinen. 🙈🙈 Wir beschließen jetzt hochzufahren und oben zu warten.

Die Piste ist einspurig, aber gut ausgebaut. Bruno schafft jede Kurve ohne einmal zurückzusetzen. 👍👍

 

Kurz nach neun sind wir oben. Der Parkplatz? Gerammelt voll.

 

Wie es oben am Berg aussieht, zeigt mir ein kurzer Drohnenflug:

Auf dem Weg nach oben zu dem Vinicunca (Bunter Berg) marschieren sie noch brav in Kolonne, oben auf dem Berg hocken sie wie Sardinen.

  

Mein lieber Mann will sofort los. Mir sträuben sich bei dem Gedanken die Haare. Mein Vorschlag, erst um elf aufzubrechen, stößt auf taube Ohren, wir wissen ja nicht, wie lange der Weg dauert, wohin genau, und überhaupt...

 

Was tun?

Rainer und Elisabeth wissen Rat  Sie waren letztes Jahr hier. Ein Anruf, eine klare Antwort: Loslaufen, wenn die Massen runterkommen. Dann zuerst ins Valle Rojo, da geht kaum jemand hin. Und dann erst zum Vinicunca, dem „Bunten Berg“ in der Sprache der Andenbevölkerung.

 

So haben wit Zeit, machen Joghurt  und spielen Canasta.

 

Draußen ein buntes und laute Treiben.

Wer den steilen Aufstieg nicht schafft, kann sich hochbringen lassen – per Quad, Motorrad oder auf dem Pferderücken. Alles wird rege genutzt. Die ersten Besucher kommen schon wieder runter, als die letzten Busse noch hochkommen.

 

Um zehn vor elf packen wir unsere Rucksäcke und los geht's 

Eine Einheimische reguliert mit dem "Siga/Pare" Schild die "Kreuzung" wo sich Fussgänger und die motorisierten Geräte kreuzen. 🤪🤪

   

Der Aufstieg hat es in sich. Unsere Lungen pumpen verzweifelt  Sauerstoff, ins Blut, der Puls schießt über 120. Regelmäßige Pausen sind ein muss. 55 Minuten später stehen wir vor dem Vinicunca.

 

Ein kurzer Blick auf den Berg, in die Massen, die in einer Kolonne anstehen um ein Foto VOR dem Berg zu machen, und wir marschieren weiter zum Valle Rojo. 

   

 

Nun, alleine sind wir erst ab 12:30, vorher hat es überall Touristen. Am Eingang, bezahlen wir noch einmal 30 Soles = CHF 6.65 erst dann lassen sie uns passieren.  Wie sind überwältigt. Gehört definitiv unter die "Top-10".

   

Ich lasse die Drohne steigen, wir wandern zu den zwei Miradors, geniessen diese traumhafte Landschaft.

 

Zurück geht's den selben Weg. Als wir um 13:30 Uhr beim Bunten Berg zurück sind, machen sich die letzten Gruppen gerade auf den Abstieg. 

  

Bis zum Mirador hoch, sind es noch einmal einige Höhenmeter. Soll ich da wirklich noch hoch? Bruno marschiert los. Na dann, ich versuche es auch. Gut haben ich mich dazu überwunden.

☆☆☆☆☆☆

Der Wahnsinn! Die Bilder sprechen für sich!

☆☆☆☆☆☆

 

Um halb drei machen wir uns auf den Abstieg. Jetzt sind nur noch die Alpakas, die Einheimischen und wir unterwegs.

Unsere Hütte steht fast alleine auf dem Platz als wir um 15:00 Uhr zurückkommen.

 

Bis zu unserem letzten Schlafplatz müssen wir auf alle Fälle runter, aber dann haben wir morgen bis um neun Uhr Gegenverkehr. Bruno ist noch fit genug und so fahren wir zurück Richtung S3. Etwa zehn Kilometern vorher ist die Straße wegen Bauarbeiten gesperrt. Ich finde das ein idealer Platz. 

Kein Verkehr, keine Hunde. Gut für einen ruhigen Schlaf!😉

 

Es war extrem anstrengend, aber etwas vom schönste was wir gesehen haben. 

 

Täglich kommen zwischen 1500 und 3000 Touristen hier hoch. 😲😲😲😲

Und ich dachte, es sei noch nicht so bekannt. 🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️

 

 

22. Juli 2025

Bis Cusco waren es knapp 100 Kilometer. Letztes Jahr wurde die neue „Vía Express“ eröffnet – wir hofften also auf eine entspannte Anfahrt zum Campingplatz. Denkste! Eine ganze Stunde kurvten wir durch die Stadt, immer auf der Suche nach einer Straße, die breit genug für unsere Hütte ist. Zum Haare ausreißen!

Entnervt (ich) erreichen wir schließlich den Campingplatz Quinta Lala. Wir staunen, wie viele Camper hier stehen – stellen aber schnell fest: Nur sieben sind tatsächlich bewohnt. Die restlichen Fahrzeuge sind eingemottet, ihre Besitzer auf Heimaturlaub.

 

So lernen wir: Elke und Timo, Roberto und Jessica und Anja kennen. 

 

Wir beschließen, essen zu gehen. Timo und ich wagen uns an ein Cuy – das berühmte Meerschweinchen. Im Nachhinein hätten wir es lieber bleiben lassen sollen. Klein, kaum Geschmack, eine zähe Haut, die von den Einheimischen mit Genuss verspeist wird – wir lassen sie liegen. Einmal probiert, reicht völlig.

 

24. Juli 2025

Vor acht Uhr, lasse ich die Drohne steigen, der Campingplatz fast voll belegt, aber keiner ist da, alle in Europa.

 

Gleich oberhalb die bekannte Inka-Festung Saqsaywaman, der ehemaligen Hauptstadt des Inkareichs.

 

Bis zum Hauptplatz sind es fünfzehn Minuten. Da unser Gemüse- und Früchtevorrat schon wieder zur Neige geht, machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die City. Vorbei am Hauptplatz, durch enge Gassen, erreichen wir schließlich den Mercado Central – ein quirliges Gewusel sondergleichen!

 

25. Juli 2025

Es heisst wieder einmal Abschied nehmen, so ist das leider beim Reisen. Man lernt nette Menschen kennen und nach ein paar Tagen trennen sich die Wege wieder.

Von Mili bekommen wir noch letzte Tipps, wie wir durch Cusco kommen – und tatsächlich: Nach nur zwanzig Minuten haben wir das Gewusel hinter uns gelassen und rollen auf der PE-3S Richtung Norden.

 

Die Straße typisch für die Anden. Sie schlängelt sich von 3600 m runter auf 1900 m, nur um gleich darauf am nächsten Berg wieder auf über 4000 m zu steigen.

Ein kurzer Halt bei den kleinen Inka-Ruinen von Tarawasi: Wir schlendern durch die stillen Mauern, essen eine Kleinigkeit, und fahren weiter.

 

Die Straße schlängelt sich eine ganze Weile dem Río Cusco entlang. Dann geht es wieder steil bergauf, bis auf über 4100 Meter.

 

Da wir keine Lust haben, erneut in dieser Höhe zu übernachten, wählen wir als Schlafplatz den Fußballplatz von Saywite. Dort liegt eine riesige Plane, voll ausgebreitet und mit Quinoa bedeckt, offenbar dient der Platz heute eher der Landwirtschaft als dem Sport.

 

Von hier machen wir uns zu Fuß auf den Weg hinunter zur archäologischen Stätte. Klein, aber besonders – Saywite überrascht mit einer Atmosphäre, die man nicht überall findet.

Monolith von Saywite
Monolith von Saywite

 

KI gibt Auskunft 

 

🪨 Der Saywite-Monolith

Der Monolith ist ein etwa 2,5 m großer runder Granitblock mit über 200 eingravierten Miniaturen.

 

Die Gravuren stellen ein ideales Modell einer inkaischen   Welt dar: Terrassen, Kanäle, Häuser,  Tiere, Pflanzen und Wasserläufe.

Viele vermuten, dass der Stein als hydraulisches Modell oder als Lehrmittel für Ingenieure diente, um Bewässerungssysteme zu planen. Andere interpretieren ihn symbolisch oder religiös, z. B. als Darstellung einer heiligen Landschaft oder einer idealisierten Kosmovision der Inkas.

 

26. Juli 2025

Obwohl unser Übernachtungsplatz nahe an der Straße lag, haben wir überraschend gut geschlafen.

 

Heute nehmen wir die Durchfahrt durch Abancay in Angriff, ein Abschnitt, der unter Reisenden berüchtigt ist. Der Straßenbelag soll eine Zumutung sein, und dazu kommt: Der gesamte Schwerverkehr, der Cusco mit Waren von der Küste her versorgt, rollt durch diese Stadt. Wir erwarten also das volle Programm – Schlaglöcher, Stau, Chaos – und sind entsprechend vorbereitet. Auf geht’s!

Abancay, über 100.000 Einwohner
Abancay, über 100.000 Einwohner

 

Nach zwei Kilometern voller Löcher (Straßenbelag? Fehlanzeige!) mache ich den Vorschlag, bei nächster Gelegenheit auf eine besser asphaltierte Straße auszuweichen. Bruno ist sofort einverstanden, und biegt dankbar links ab. Was wir allerdings übersehen haben: Diese Straße führt mitten durchs Stadtzentrum.

Ich bin am Fotografieren, als Bruno plötzlich ruft: „Hör auf mit den Fotos und hilf lieber beim Navigieren, ich will hier niemanden überfahren!“ Tja, deshalb gibt’s vom schlimmsten Abschnitt leider keine Bilder …

 

 

An einer Kreuzung stoßen wir wieder auf die PE-3S – und gleich um die Kurve eine Tankstelle mit genug Platz zum parkieren. Was für eine Stadt! Erst mal durchatmen.

Unser Vorrat an Gemüse und Früchten ist auch schon wieder zur Neige gegangen. Ich steige aus und frage mich durch: „Wo ist der Mercado?“ Die Antwort kommt prompt: „Einfach die Straße runterlaufen!“ Also los.

Nach etwa 500 Metern soll aus der zweispurigen Straße eine Avenida werden, also zwei Spuren pro Richtung, getrennt durch einen Mittelstreifen. Theoretisch! Denn in der Realität hat sich die rechte Fahrbahn kurzerhand in einen Markt verwandelt. Verkäufer:innen, Stände, Planen, Essmeile, – alles ist voll!

Ich marschiere bis ganz nach hinten durch und merke bald: Meine graue Haarpracht macht mich zur Hauptattraktion. Alle schauen mir nach, rufen sich etwas zu,  was genau, verstehe ich nicht. Es klingt nach Quechua, gemischt mit Spanisch. Ich lächle freundlich – und kaufe mein Sachen zügig ein. 

 

Wieder zurück im Pepamobil, geht es auf die Suche nach einem Geldautomaten. Vorbei an einer kleinen Veranstaltung, bekommen wir mit, wenn eine „Virgen“ gefeiert wird. 

 

Dann geht die Fahrt weiter. Es liegen noch drei Kilometer vor uns...

 

Geschafft! 

Wieder geht es hinunter auf 771 Meter – nur um gleich darauf wieder steil auf 3.600 Meter zu klettern. Die Straße windet sich in engen Kurven die Hänge hinauf, als plötzlich ein seltsames Geräusch ertönt. Was war das? Ein kurzer Schreckmoment! Ein Kontrollblick in die Wohnkabine bringt jedoch Entwarnung, nichts Auffälliges. Wir fahren weiter, mit gespitzten Ohren.

 

Bei der Ruinenstätte Curamba stellen wir das Pepamobil auf dem Parkplatz ab und machen uns auf den Weg zur Besichtigung. Der Pfad führt uns hinauf zum Mirador, von wo aus sich eine beeindruckende Rundumsicht über das Tal eröffnet. 

 

Wieder im Pepamobil entdeckt Bruno gelben Staub bei der Treppe, die ins Schlafzimmer führt. Komisch , was ist das? Teppichabrieb? Nein, dafür ist es viel zu viel. Er öffnet die Klappe … Himmel noch mal, was ist das?

 

Kurzes Überlegen, kurzes Analysieren – und dann die Erkenntnis: Der Feuerlöscher ist explodiert! Das war also das rätselhafte Geräusch. Was für eine Sauerei! Feiner gelber Pulverstaub hat sich überall verteilt – bis in die letzte Ritze. Staubsauger und Pinsel kommen zum Einsatz, doch schon nach wenigen Minuten ist der Sauger verstopft, der feine Staub klebt alles zu.

Jetzt muss auch noch der Staubsauger alle paar Minuten gereinigt werden, der feine Staub setzt alles zu. Nach einer Stunde reicht’s, ich koche Abendessen.

 

Draußen ist es inzwischen dunkel geworden, die Kälte schleicht sich heran. Also: Heizung an! Doch... Nein! Nicht auch das noch! Sie heizt bis 55 Grad, dann schaltet sie einfach ab. Shit. Aber das muss jetzt warten,  für heute reicht’s wirklich.

 

 

27. Juli 2025
3 Grad draußen, 14 Grad in der Hütte,  und keine Heizung!
Die Nacht war ruhig, trotzdem haben wir unruhig geschlafen. Bringen wir die „Sauerei“ raus? Kriegt Bruno die Heizung wieder in Gang?

Nach unserem Morgenritual – Gymnastik, Frühstück, Spiel – machen wir uns an die Arbeit. Weil wir nicht wissen, ob das gelbe Zeug giftig ist, schützen wir uns: Bruno mit einer Maske, ein Überbleibsel der Pandemie, ich mit einem Schal.

Zwei Stunden dauert die Aktion,  diesmal mit Druckluft und Staubsauger. Auch heute fliegt uns der „Staub“ um die Ohren. Nach zwei Stunden ist es wieder einigermaßen sauber. Es reicht!

 

Hier der Übeltäter: Kein Sicherungssplint vorhanden, nur ein Kleber!

 

Ich mache mich an das Innere, alles muss entstaubt werden..

 

Bruno nimmt die Heizung in die Finger…verrußt, wie vermutet.

 

Nach drei Stunden funktioniert sie wieder, yep!

 

Zum Abendessen mache ich einen Gratin. Dafür verwende ich die drei verschiedenen Kartoffelsorten, die ich auf dem Mercado gekauft habe. Der Geschmack ist neutral,  aber alle drei Sorten sind viel zu mehlig. Zwei normale Kartoffeln,  als Vergleich, diese sind viel besser.

 

28. Juli 2025

Weiter geht die Fahrt, und wieder nur rauf und runter.

 

Auch in Peru ist jetzt Erntezeit. Die Menschen sitzen in den steilen Feldern und sammeln mit großer Sorgfalt ein, was die Erde hergibt: Amaranth, Quinoa, Bohnen, Hülsenfrüchte, Kartoffeln. Eine mühsame Arbeit. Von der Großmutter, zum Kleinkind, alle die Hände haben helfen mit. 

 

Die vollen Getreidesäcke warten dann, - tagelang - auf den Lkw, der die Ware zum Großhändler bringt.

 

Wir nähern uns der Großstadt Andahuaylas. Wieder häufen sich die Müllberge, ein Bild, das uns leider in ganz Peru begleitet. Mangels funktionierender Mülldeponien entsorgen viele Menschen ihren Hausmüll einfach am Straßenrand.

 

Die Durchfahrt verläuft diesmal problemlos. Wir erkundigen uns, welche Straße für unseren Truck am besten geeignet ist, und bekommen eine klare, kompetente Antwort. Super!

 

Kaum sind wir aus der Stadt raus, wiederholt sich das Bild: Überall Müllhalden, so weit das Auge reicht.

 

Wieder erweist sich die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz als schwierig. Inzwischen sind wir bis auf 2.000 m ü. M. hinuntergefahren. Im iOverlander entdecke ich einen Punkt am Fluss – wir peilen ihn an, und siehe da: passt.
Das Flussbett scheint zur Kies- und Sandgewinnung genutzt zu werden, aber wir stehen, gemeinsam mit zwei anderen Fahrzeugen, ruhig und sicher an einem träge dahinfließenden Río.

Zum Z'Nacht gibt es eine leckere Gemüsepizza. Um sieben liege ich bereits im Bett – und nach zehn Minuten Tagesschau bin ich schon im Land der Träume.

 

29. Juli 202

Da mein Schlaf,  ausnahmsweise,  einmal mehr als gut war, beschließen wir, einen Tag dranzuhängen. Ich habe, mit nur einer kurzen Wachpause, durchgeschlafen bis halb sechs Uhr morgens. 
Die Tagesaufgaben sind klar: Joggen, Wäsche waschen, Homepage aktualisieren, den Film der letzten Woche erstellen, Baguette backen und Apfelmuss machen.