13. Oktober 2025
Kurz nach acht rollen wir über die Calle 10 raus aus Bogotá, schön war’s. Montag, Feiertag – kaum Verkehr! Auf nach Zipaquirá.
Unser nächstes Ziel: die Catedral de Sal.
Ich kann es kaum erwarten, diese Kathedrale und die in Nemocón wiederzusehen. Vor zehn Jahren waren wir schon einmal hier – und damals restlos begeistert.
Der Kreuzweg in der Catedral de Sal
Der Weg durch die Catedral de Sal führt 180 m tief in das alte Salzbergwerk, ein symbolischer Kreuzweg mit 14
Stationen, die den Leidensweg Jesu darstellen. Jede Station ist in den Fels geschlagen, schlicht, aber eindrucksvoll beleuchtet, teils mit großen Salzkreuzen oder Reliefs.
Das Spiel von Licht, Schatten und Stille macht den Rundgang zu einem besonderen Erlebnis – spirituell, künstlerisch und fast magisch. Am Ende öffnet sich die gewaltige Hauptkathedrale, in der alles in blauem Licht schimmert.
Was hat sich zu 2015 verändert?
Alles ist durchorganisiert. Im Untergeschoss wimmelt es von Souvenirläden und Cafés. Sogar zwei kleine Museen sind untergebracht – beide sehenswert. Zurück wird der Tourist per Disney-Bahn gefahren.
Kurz vor zwölf, alles ganz entspannt. Zeit, nach Nemocón weiterzufahren, nur etwa 20 km von hier.
Vor dem Museo Mina de
Sal stehen gerade einmal vier Autos. Perfekt, nichts wie rein! Die nächste Führung startet in sieben Minuten.
Passt!
Im Unterschied zu früheren Touren beginnt die Führung heute im Museum. Dort erklärt der Guide während einer rund
40-minütigen Einführung die Entstehung des Salzes in der Sabana von Kolumbien. Anschaulich wird erläutert, wie sich die Salzlagerstätten über Millionen von Jahren durch
geologische Prozesse bildeten.
Anschließend führt der Rundgang 48 Meter tief hinunter in die ehemalige Salzmine. Bereits beim Betreten beeindruckt die besondere Atmosphäre des unterirdischen Raums. Die Salzbecken sind aus Sicherheitsgründen nur noch etwa 80 Zentimeter tief, doch der Spiegeleffekt des Wassers erzeugt eine eindrucksvolle optische Wirkung. Die Beleuchtung ist dabei besonders wirkungsvoll gestaltet; die Farben sind gezielt eingesetzt und betonen die Struktur des Salzes auf eindrucksvolle Weise.
Der Guide zeigt uns, je nachdem wie wir das Handy benutzen, dass ganz andere Fotos entstehen.
In dieser Mine wurde das Grubenunglück aus dem Jahr 2010, welches sich in San José, Chile, ereignete, verfilmt. "Los 33" Hauptdarsteller war Antonio Banderas. Der Raum, in welchem die 33 Kumpels, 69 Tage bis zu ihrer Rettung, ausharrten, ist noch in einem nachgebauten Stollen zu sehen.
Der Deutsche Alexander von Humboldt kam 1801 zu seiner zweiten Südamerika Expedition nach Bogota und zeigte den Kolumbianern, wie man sichere Stollen baut. 1990 wurde die erste Ebene für den Salzabbau geschlossen. Sie ist seit 2005 als touristische Attraktion zugänglich.
Die beiden dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Der Brunnen
Der Brunnen entstand durch die Ansammlung gesättigter Sole. Sobald das Wasser das salzhaltige Gestein durchdringt, kann es aufgrund seiner hohen Dichte nicht weiterfiltern. Der Druck der Sole stabilisiert gleichzeitig die umliegenden Salzsäulen.
Mit einem Salzgehalt von rund 30 % und einer Dichte von 1,24 kg pro Liter ist die Sole stark konzentriert – der Verzehr wäre tödlich, und direkter Kontakt mit den Augen kann zur Erblindung führen.
Der Brunnen wirkt flach, ist aber über drei Meter tief. Diese optische Täuschung entsteht durch Lichtbrechung im Wasser. Da der menschliche Körper eine geringere Dichte hat, bleibt man in der Sole an der Oberfläche.
Würde man in den Brunnen steigen, würde man bereits ab den Knien im Wasser „schweben“. Aufgrund der extremen Salzkonzentration könnte man darin jedoch nur wenige Minuten überleben.
Dann geht es zum „Herzstück“ der Mine: Das 1.600 kg schwere Kristal-Salzherz
Stalaktiten
An der Decke der Mine bilden sich Stalaktiten, wenn salzhaltiges Wasser langsam verdunstet und dabei Salzkristalle zurücklässt. So entstehen im Lauf der Zeit beeindruckende Salzgebilde, die von der Decke herabwachsen. 1 Zentimeter in 1-3 Jahren.
15. Oktober 2025
Es geht nach Villa de Layva.