31. Juli 2025
Um 5:30 Uhr bin ich wach. Meine Nerven spielen etwas verrückt – ich weiß nicht genau, was uns auf der bevorstehenden Strecke erwartet. Aber dazu später.
Wir nehmen es gemütlich, denn vor zehn Uhr lohnt es sich ohnehin nicht, den Weg unter die Füße zu nehmen, also gehen wir die Sache langsam an. Am Eintrittshäuschen zahlen wir: 15 Soles für Ausländer, 10 für Einheimische. Dass wir Rentner sind, interessiert die Señora kein bisschen!
Bruno fragt den Guide, der gerade angekommen ist, ob er wisse, wie die Strecke zum Volcán de Pachapupum sei. „Ja, viel besser als die, auf der ihr gestern gekommen seid“, antwortet er. Er nimmt mein Handy und zeigt uns genau, wie wir am einfachsten fahren sollen. Wow – bin ich froh! So können sich meine Nerven endlich etwas beruhigen.
Langsam marschieren wir den Weg hoch. Eine Einheimische folgt uns, im Schlepptau ein junges Lamm. Wir kommen ins Gespräch: Die Schafmutter hat das Lamm verstoßen, also zieht sie es mit der
Flasche auf. Deshalb folgt es ihr überallhin.
Sie begleitet uns bis ganz nach oben. Ihr Job ist es, Touristen in traditionelle Trachten zu kleiden und Fotos vor der Quelle zu machen.
Fotos lassen wir machen – auf die Tracht verzichten wir aber.
Wir verabschieden uns. Sie bleibt oben bei der Quelle, wir steigen hinab zur Hauptattraktion – den Aguas Turquisas = Türkische Gewässer.
01. August 2025
🇨🇭🎉 Happy Birthday, Schweiz! 🎉🇨🇭
📅 1291–2025 = 734 Jahre
Am 1. August wird dieser Gründung traditionell mit dem Nationalfeiertag gedacht – mit Feuerwerken, Höhenfeuern, Reden und Feierlichkeiten im ganzen Land.
Mister Trump macht den Schweizern das Leben schwer – und das ausgerechnet am Nationalfeiertag! Nun denn, damit müssen sie wohl leben.
Bevor wir losfahren, lasse ich noch kurz die Drohne fliegen. Allzu nah ans Gelände wage ich mich aber nicht – der Guide hat uns erzählt, dass sie hier schon mehrere Drohnen bergen mussten. Kostenpunkt: 1.000 Dollar.
Kaum zu glauben, auf welcher Höhe hier Menschen leben, und ganz nebenbei auch noch ihre Felder bestellen, als wäre das völlig normal. Für uns unvorstellbar, wo wir schon Mühe haben zu atmen.
Von der heutigen Strecke wissen wir nur, dank dem Guide, dass die Piste in einem sehr guten Zustand ist. Was uns erwartet, da lassen wir uns mal überraschen.
Die Streckenführung zeigt uns aber, es wird wieder sehr, sehr viele Serpentinen geben. Ich überlasse Bruno das Steuer! 😉
Die Fotos aus dem Fenster beweisen es eindeutig: Bruno kurbelt sich durch die Berge.
Wieder knacken wir die 4.000-Meter-Marke, ja, es geht sogar hinauf bis auf 4.421 Meter!
Ich lasse wieder die Drohne fliegen, so langsam bekomme ich ein Gefühl für das Teil.
Oben, auf der Hochebene, eröffnet sich ein großartiger Blick in die Bergwelt: einige tiefblaue Seen, und mittendrin eine kleine Herde Lamas, die uns völlig entgeistert anstarrt. (Vermutlich fragen sie sich, was wir hier oben eigentlich verloren haben.)
Wie es hoch geht, so geht es in der Regel auch runter. Jetzt aber, habe ich die Nerven nicht um die Drohne zu fliegen, ich konzentriere mich voll auf die Straße. Aber nur, bis wir vor dieser Kulisse stehen. Die Straße schlängelt sich von 4.200 Meter auf 3.100 Meter hinunter ins Tal. Meine Nerven!!!!
Eine knappe halbe Stunden brauchen wir, dann sind wir unten im Tal.
Im Dorf mussten ein Auto und ein Lkw den Weg freimachen. Mit unserer Breite von 2,5 Meter wird es jeweils sehr eng.
Unten am Fluss entdecken wir einen hübschen Wasserfall. Wir fahren auf die Kiesbank und essen eine Kleinigkeit. Mein Vorschlag, gleich hier zu übernachten – obwohl es erst dreizehn Uhr ist – kommt gut an. Kein Stress!
02. August 2025
Da wir wieder auf eine größere Straße kommen, hoffen wir natürlich, dass sie in gutem Zustand ist. Pustekuchen! Eng, voller Löcher, kein Asphalt – alles, was man nicht will. Und obendrein auch noch ziemlich viel Verkehr.
Beim Schlafplatz sind wir nicht wählerisch, wir nehmen was es hat. Hauptsache unter 4.100 m ü.M.
02. August 2025
Um ein Uhr war ich wach, an Schlaf nicht mehr zu denken, wieso? Keine Ahnung! Dementsprechend früh fahren wir los.
Nur 28 Kilometer sind es bis zum Vulkan. Wir brauchen fast zwei Stunden. Die Drohne im Dauereinsatz. Schon die Anfahrt war wunderschön. Ein breites Tal, durchzogen vom Rio ?? (vermutlich Pupum!)
Um acht Uhr dreißig stehen wir am Vulkan Pachapupum. Pachamama hat hier wieder ein kleines Wunder vollbracht.
Diese geologischen Strukturen entstehen nicht durch Magma oder Explosionen, sondern durch kalkhaltiges, warmes Wasser, das aus dem Untergrund Das Wasser, das hier früher über die Stufen floss, war mineralreich, vor allem mit gelöstem Calciumcarbonat (CaCO₃). Wenn das warme Quellwasser an die Oberfläche tritt und sich abkühlt, fällt der Kalk aus und lagert sich in Schichten ab.
Diese Strukturen wachsen langsam über viele Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende. Die senkrechten Rillen an den Kanten entstehen durch das ständige Herabfließen von Wasser, oft in Kombination mit Algen oder Mikroben, die das Wachstum beeinflussen.
Pachamama = Erde + Mama
Pachapupum = Erde + Knall/Groll
also die Erde die grollt, oder knallt.
Ein bißchen wie Yellowstone aber für Arme!
So langsam trudeln die Touristen ein, alles Peruaner, Zeit für uns weiterzufahren. Wir wissen, es kommt ein „Stony Canyon“ aber das hätten wir nicht erwartet. Wir lassen die Drohne fliegen: Hammer!
Ich weiß nicht, ob ich lieber filmen oder Fotos machen soll. Der Ort ist einfach zu spektakulär. Es bleibt die Unsicherheiten, wenn ich zu tief in den Canyon fliege, verliere ich womöglich den Kontakt, also doch lieber mehr Fotos.
Am liebsten wäre ich Geologin, um zu verstehen, wie das alles entstanden ist – aber gut, dass es heute ChatGPT gibt!
Ihre Antwort...
Was aussieht wie von Bildhauern gemeißelt, ist das Werk von Wasser, Wind und Millionen Jahren. Die „Caños de Piedra Yuraq“ entstanden aus weichem, weißem Tuffgestein, abgelagert bei uralten Vulkanausbrüchen. Regenwasser schnitt tiefe Rinnen und ließ bizarre Felsformen zurück: Zinnen, Türme und steinerne Wellen.
Entstehung im Überblick:
1. Wassererosion & Rinnsale
Über die Jahrhunderte schnitten sich kleine Wasserläufe, meist Regenwasser, langsam durch das weiche Material. Dabei entstanden diese tief eingeschnittenen Rinnen und Kanäle.
2. Differenzielle Erosion
Das Gestein ist nicht überall gleich hart. Härtere Schichten bleiben stehen, weichere erodieren schneller – das führt zu diesen bizarren Türmen, Zinnen und Rillen, ähnlich wie in Badlands oder Hoodoo-Landschaften.
3. Wind und Temperaturunterschiede
In der Höhenlage der Anden (über 3.000 m) wirken auch starke Winde und extreme Temperaturwechsel erosiv. Sie verstärken die Auswaschung und tragen zum „Skulptureneffekt“ bei.
Hier gibt’s wieder ein kurzes Video. Ich freue mich über dein Feedback – gefallen dir die Videos, oder soll ich sie lieber weglassen?
Weiter geht die Fahrt, Ziel die PE-30A. Was für eine Horror Strecke vor uns liegt wussten wir Gottseidank nicht.
82 Kilometer Schlaglöcher, Wellblech, Baustellen und Lomos. Wer zum Geier kam auf die Idee, Lomos auf über 4.100 Metern! Kein Mensch weit und breit, aber Bodenschwellen zum Abwinken. Wir drehen fast durch. Dann, übersehen wir auch noch zwei von den Dingern, wir machen einen gewaltigen Sprung...Shit!!
Dreimal kappen wir heute die 4.300 Meter-Marke. Es zieht sich. Nach jedem Pass hoffen wir, dass es endlich bergab geht – doch nein, in der Ferne schon der nächste Anstieg. Neiiin!
Unterwegs passieren wir drei kleine Weiler. Wie kann man hier leben? Und wovon?
Langsam fragen wir uns: Geht es eigentlich irgendwann nochmal runter? Oder campen wir heute Nacht auf dem Dach der Anden?
Nach sechs Stunden voller Geruckel und Staub taucht sie plötzlich auf: die asphaltierte Straße PE-30A. Erstaunlich gut ausgebaut. Schnell wird klar, warum: Das hier ist die Hauptverbindung zwischen Nazca, Abancay und Cusco. Lkw um Lkw schraubt sich unermüdlich den Berg hoch.
Wir nehmen die erste Gelegenheit zum Übernachten, auch wenn’s nur 100 Meter von der Straße weg ist, und stellen uns ins Gelände. Motor aus. Wir sind fix und fertig!
Im Schlafzimmer sieht es aus wie noch nie, genauso im Schrank, und Bruno schaut sofort unter den Truck, ein erster Blick, alles heil, nichts kaputt! Wir sind wirklich froh, sind - auf den ersten Blick- keine Schäden, am Chassi und im Innern, entstanden.🍀🍀
Gute Nacht und bis morgen! 🌙✨
04. August 2025
Ab nach Nasca. Noch sind wir auf 3.740 m ü.M. In 75 Kilometer werden es noch 640 m sein. Es wird also einige Serpentinen geben.
Erste Geoglyphe gesichtet. Das hier ist ein „Owlman“
Der sogenannte "Owlman" (auch bekannt als "Der Eulenmensch" oder "Der Eulenkrieger"), eine anthropomorphe Gestalt mit katzenartigen oder eulenartigen Gesichtszügen, Krallen oder Füßen. Er hält in einer Hand vermutlich einen Kopf oder eine Trophäe – was auf die Bedeutung von Ritualen oder möglicherweise auch Menschenopfern im Nazca-Kult hindeuten könnte.
Im Hotel Sol de Cantayo haben Overlander die Möglichkeit zu campieren, denn Campingplätze gibt es hier keine. Der Gärtner bestellt ein Taxi, das uns in die City bringt. Unser Kühlschrank ist leer, er will gefüllt werden. Wir finden keine Milch, hier in Peru! Jetzt fragt sich wohl jeder: „was, Milch?“ Ja – wir finden einfach keine, höchstens Kondensmilch. Der Taxichauffeur weiß jedoch, wo es welche gibt, und führt uns zum Mercado. Kurz reinsprinten und schauen, was sie anbieten. Nun, Milch gibt es – mit 68 % Grasa! Na gut, immerhin. Zuvor brauchen wir aber noch Kleingeld, dann geht’s auf den Mercado Central.
Wieder zurück beim Pepamobil zieht Bruno den Blaumann an und rotiert die Vorderräder.
05. August 2025
Gleich um die Ecke, keine 200 Meter weg sind die Acueductos de Cantalloc.
Es handelt sich um ein altes Wasserversorgungssystem, das von der Nazca-Kultur vor über 1.500 Jahren erbaut wurde. Die Aquädukte bestehen aus unterirdischen Kanälen und spiralförmigen, steinernen „Luftlöchern“ oder „Wartungsschächten“ (spanisch: ojos de agua), die heute noch sichtbar sind.
Diese spiralförmigen Schächte erlaubten: Zugang zur Wartung der Kanäle, Belüftung, Regulierung des Wasserflusses.
Die Technik war für die trockene Wüstenregion revolutionär – sie ermöglichte ganzjährige Wasserversorgung für Landwirtschaft und Bevölkerung.
Obwohl alle Schächte spiralförmig angelegt sind, hat doch jeder seine eigene Form und Eigenheit.
Die Mehlschwalben scheinen genau zu wissen, welch kostbares Gut sich darin verbirgt. Mit rasantem Tempo stürzen sie sich kopfüber in die Tiefe, verschwinden für einen Augenblick – und tauchen dann wieder auf.
Cerro Blanco
Was aussieht wie eine ganz normale Sanddüne, entpuppt sich als Rekordhalterin: die höchste Düne der Welt! Von ihrer Basis bis zum Gipfel misst sie stolze 2.080 Meter über dem Meeresspiegel. „Big Daddy“ in Sossusvlei, mit immerhin 325 Metern, wirkt daneben winzig klein.
06. August 2025
Pflege fürs Auto, Futter für die Seele: Ölwechsel & archäologische Stätte: Cahuachi. 🛠️🏛️
Cahuachi ist eine archäologische Stätte in Peru, nahe der Stadt Nazca.
Es war einst das zeremonielle Zentrum der Nazca-Kultur (ca. 100 v. Chr. – 500 n. Chr.) und gilt als eine
der größten bekannten Adobestädte (Lehmziegel).
Die Fußwege sind markiert; bis ganz nach oben darf man nicht gehen. Wieder beim Pepamobil frage ich den Parkwächter ob ich die Drohne steigen lassen darf. „Sí, claró, no hay gente por el momento“.
Im Dunst, die Sanddüne Cerro Blanco.
Weil es nur acht Kilometer sind, machen wir noch einen Abstecher zum Cementerio de Cahuachi.
Die Piste wieder mehr als schlecht, und lohnen tut es nicht. Wir haben irgendwie ein komisches Gefühl, einfach so durch den Friedhof zu gehen.
Die schneeweiße Knochen liegen verstreut auf dem sandigen Boden. Kein Grab, kein erkennbarer Ort der Bestattung, nur der Zahn der Zeit, der hier sein Werk getan hat. Wind und Erosion haben sie aus ihrem jahrhundertelangen Versteck befreit, die Sonne hat sie gebleicht, und so liegen sie nun offen da – stumme Zeugen einer längst vergangenen Zeit.
Wir beschließen nicht zurück in die Stadt zu fahren, hier dürfte es viel ruhiger sein.
07. August 2025
Die Nacht war herrlich ruhig. Ausgeschlafen machen wir uns auf den Weg zur Panamericana, die mitten durch Nasca
führt – keine besonders schöne Stadt!
Heute steht Kultur auf dem Programm. Den Rundflug lassen wir bleiben, es gäbe ohnehin nicht genug „Kotzbeutel“ an Bord.
Direkt an der Panamericana gibt es jedoch einige Geoglyphen, die man von Aussichtstürmen oder Aussichtspunkten wunderbar sehen kann. Einen nach dem anderen klappern
wir ab. Bei den meisten darf ich sogar die Drohne steigen lassen. Großartig, wie entspannt und freundlich die Menschen hier mit Drohnen umgehen.
Der „Puma“ wurde erst 2019 entdeckt und restauriert. Vom Aussichtspunkt kann man sehr gut die Nasca-Linien sehen.
Die Nazca-Linien, riesige Figuren und schnurgerade Linien mitten in der Wüste, sind bis heute ein Rätsel. Waren es rituelle Wege, die Priester zu Fuß beschritten? Ein gigantischer Kalender, um Regen und Ernte vorherzusagen? Oder Zeichen an die Götter, sichtbar nur aus der Luft? Viele Linien zeigen in Richtung alter Wasserkanäle, andere formen Tiere wie Kolibri, Affe oder Spinne, die vermutlich eine mythische Bedeutung hatten. Was auch immer stimmt: Ihr Geheimnis bleibt, und genau das macht sie so magisch.
Plötzlich taucht der Wächter mit einer Wasserflasche auf. Neugierig schauen wir zu, wie er den Sand von einer Stufe fegt und vorsichtig etwas Wasser darüber gießt. Langsam zeichnen sich zarte Strukturen im Stein ab – Fossilien! Vermutlich uralte Algen, die hier seit Millionen von Jahren verborgen lagen.
Kein Wunder, schließlich lag diese ganze Gegend vor rund 30 Millionen Jahren unter dem Meer.
Nur zwei Kilometer weiter erreichen wir den Aussichtsturm. Von hier aus erkennt man drei Figuren: einen Baum, eine Echse und eine Kröte. Ein bisschen Vorstellungskraft ist allerdings gefragt.
Hier auf der Mauer aufgemalt, sind die Figuren deutlich leichter zu erkennen.
Nächster Stopp: das Museo Dr. María Reiche, ein bescheidener, aber bedeutungsvoller Ort in Nasca.
Dieses Haus-Museum, eröffnet 1994, war lange Wohn- und Arbeitsstätte der deutschen Archäologin und Mathematikerin
María Reiche. Hier lebte sie, forschte und bewahrte die Nazca-Linien mit Akribie und Hingabe. Das Museum zeigt:
Persönliche Arbeitsutensilien: Maßbänder, Kameras, Messgeräte, Zeichnungen, Pläne und Fotos zu ihren Studien
Didaktisches Modell ihrer Entwürfe und der Linienverläufe Rap Travel PerúWikipedia
Einblick in ihr Forscherleben: eine Wachsfigur beim Arbeiten, neben ihrem früheren Arbeitsplatz und relevanten Artefakten Wikipedia
Grablegung: In einem kleinen Garten neben der Casa-Museo ruht María Reiche seit ihrem Tod im Jahr 1998
Weiter geht’s zu den Animales del Desierto – den Tieren der Wüste.
Von links nach rechts: Eule, Lama oder Alpaka, Fisch.
„Los Exploradores“ – im Volksmund oft einfach „die Astronauten“ genannt.
Diese Figuren bestehen aus zwei großen, menschenähnlichen Gestalten und einer kleineren Figur mit strahlenförmigem Kopf links. Archäologen vermuten, dass es sich um rituelle Darstellungen von Priestern, Schamanen oder mythischen Wesen handelt, die zwischen der irdischen und der spirituellen Welt vermitteln..
🦉 Die geheimnisvolle „Eule“
Mit großen Augen, strahlenförmigem Kopf und menschlichen Zügen ist die „Eule“ (oder der „Eulenmensch“) eines der mysteriösesten Nazca-Motive. Wahrscheinlich stellt
sie einen Schamanen dar, der zwischen der Menschen- und der Geisterwelt vermittelt. In der Andenmythologie galt die Eule als Wächterin der Nacht und als Botin des Übernatürlichen. Alter: ca.
1.500–2.000 Jahre.
Das ist die berühmte Geoglyphe des Killerwals (Orca).
Sie gehört zu den ungewöhnlichsten Figuren der Nazca-Kultur, da Meerestiere hier in der Wüste nur selten dargestellt sind. Der Orca galt vermutlich als mächtiges, übernatürliches Wesen – Herrscher sowohl über das Meer als auch über die Unterwelt. Die Darstellung zeigt ihn oft mit zusätzlichen Symbolen wie einem Stab oder Dolch, manchmal auch mit weiteren Tieren im Körper, was auf rituelle Opfer und Fruchtbarkeitsvorstellungen hindeutet.
Die Orca-Figur ist wahrscheinlich zwischen 200 v. Chr. und 600 n. Chr. entstanden. Besonders spannend: Diese Geoglyphe ist deutlich kleiner als viele andere Nazca-Zeichnungen, dafür aber reich verziert.
08. August 2025
Es geht zurück auf die Panamericana, Richtung Norden. 73 Kilometer sind es bis zur Reserva National de Paracas.
Die Straße führt durch eine trostlose Landschaft. Ortschaften, die den Namen nicht verdienen, Chaos auf der Straße.
Hinter Ica, einer Stadt mit rund 200.000 Einwohnern, ändert sich das Bild: Links und rechts zunächst Weinreben, dann endlose Reihen von Hühnerfarmen. Entlang der gesamten Strecke begleiten uns Müllberge am Straßenrand.
Mir ist bewusst, dass man nicht zu negativ über ein Land schreiben sollte. Aber das, was wir hier sehen, kann – oder will – ich nicht einfach ausblenden. Schon 2008 fiel mir die extreme Verschmutzung auf, 2015 war es noch schlimmer – und jetzt? Nur weil es hier einige beeindruckende Highlights zu sehen gibt, die vielleicht ein Prozent von Peru ausmachen, können/wollen wir den Rest nicht einfach ausblenden.