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01. Juli bis 31. August 2019

 

 

Wo nur bleibt die gemütliche Reisezeit? Momentan haben wir (ich) so viel um die Ohren, dass ich am Freitag, nachdem Bruno den  Stier geborgen hatte, einen halben Nervenzusammenbruch machte. Ja ich weiß, mache ich alles freiwillig, aber so Tierschicksale schlagen mir auf Magen und Nerven, es ist einfach so. 

Manuel hat Montag seinen Hund mit nach Hause genommen. Mir schwant auch hier nichts Gutes. Er muss ihn aber jeden Tag einmal mitnehmen, damit ich die Wunde kontrollieren kann. Bis jetzt ist alles okay und er fühlt sich offensichtlich wohl.

 

Auch die Wunde von Blanca ist super verheilt und seit fast einem Monat ist sie wieder auf der Weide von ihrem Besitzer, was wiederum Manso überhaupt nicht gefällt. Lautstark galoppiert er über die Weiden und ruft nach seinen Weibern. 

 

04. Juli 2019

Unser  Tinglado nimmt Form an. Balken um Balken hievt Bruno die schweren Dinger mit dem Bagger hoch. Es macht ihm sichtlich Spaß und er liebt solche Herausforderungen. Da er das Dach selber machen will, hat er nur mich und Manuel, die ihm zur Hand gehen können (wobei Manuel definitiv zweite Wahl ist).

 

Am Mittwoch sind die ersten "Pièce de résistance" an der Reihe. Länge 7,5 m, Gewicht geschätzte 300 kg. Der kleine Bagger ist Gold wert und Bruno hat ihn voll im Griff. Mit einer Zurrgurte wird der Balken gehoben, in Stellung gebracht, angezeichnet, dann wieder angehoben und zugeschnitten. 

 

Und ich, ich habe meine zweite Reitstunde. Hei macht Spaaaaaß!!!

 

Samstag, 6. Juli: Wir haben die erste Frostnacht hinter uns. Alle Bananen sind erfroren, denn dieses Jahr haben wir nur die Mangobäume und unsere "Aussendusche" Yucca, Fächerbananen-Zierecke zugedeckt. 

 

Die Pferde bekommen für die Nacht eine extragroße Portion Kraftfutter.

 

Die Nacht auf Sonntag war noch kälter. Was die vordere Nacht der Kälte getrotzt hat, ist diese Nacht erfroren. Ob die "Königspalme" das übersteht? Im Sommer werden wir's wißen. Im Gemüsegarten sind Tomaten, Basilikum, Zucchini, Kürbisse, Spinat erfroren. 

Kälteeinbruch und Frost in Paraguay Königspalme erfroren

 

Bananen und Papaya, futsch!

 

Nur was eingepackt ist hat eine Chance, die Kälte schadlos zu überstehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach der dritten Frostnacht ist so ziemlich alles futsch, sogar die eingepackten Mangobäume. Lapacho, Moringa, Inga, Ficus, alle haben braune Blätter. Aber den Kirschen, Äpfel- und Birnbäumen tut die Kälte gut. Ich bin gespannt was wieder wächst.

 

 

Die gelieferten Eukalyptus-Halbhölzer bereiten uns große Sorgen. Alle samt sind sie gebogen.  Bruno sucht verschiedene Lösungen, keine funktioniert.

 

In der Zwischenzeit versetzen Manuel und sein Sohn Sergio den Zaun. Eine körperlich schwere Arbeit, denn der Boden ist trocken und pickelhart.

 

Am Nachmittag kommt Tyson mit. Hei super! Seine Wunde wird kleiner und heilt gut ab.

 

Dienstag sind Arsenio und seine Mannschaft wieder hier. Er kann nicht verstehen, dass wir den Tinglado nicht mit Eisen haben machen lassen.

 

Am zweiten Tag sind alle Pfosten ausgegraben und können, manchmal mit Beton und Bagger, an der neuen Stellen eingebuddelt werden. Und Bruno hat, hoffentlich, die Lösung gefunden, um das Dach mit dem Eukalyptus zu bauen.

 

Ich glaube, es ist das erste Mal seit Manuel bei uns ist, dass er länger arbeiten muss. Die Männer wollen unbedingt die Hauptpfosten einbetonieren, damit diese über Nacht trocknen können.

 

Arsenio und seine Equipe sind am Mittwoch fertig mit der Mauer. Jetzt will jeder Bruno sagen, wie er das Dach machen soll. Es nervt ihn und er wartet bis alle weg sind, dann legt er los. Freitag ist der Hauptteil gedeckt.

 

Am Freitagabend versuche ich die Pferde in den Unterstand zu holen. Manso kein Problem.

 

Bei Loca ist das eine ganz andere Geschichte. Sie ist extrem ängstlich und vor allem Neuen scheut sie zurück. Trotz Banane, sie kommt nur bis zum Eingang. 

 

Erst am nächsten Morgen erliegt sie ihrem Futtertrieb. Nie hätte ich gedacht, dass Pferde so Futter-Geil sein können. Loca kommt für ein Stück Karotte oder eine Banane über das ganze Feld getrabt und wehe, Manso will es ihr wegnehmen, dann krachen schon mal die Hinterläufe an den Bauch von Manso (umgekehrt aber genauso). 

 

Wir beschließen die Woche mit einem kalten Bier auf der Terrasse, denn die Temperaturen sind wieder um die 28 Grad, und fahren dann zu Holger in die  La Ola.

 

 

Samstag fällt mir eine Kuh auf, welche schon eine ganze Weile still am Boden liegt, wie tot. Ich gehe hin um nachzuschauen. Sie lebt, aber atmet schwer und aufstehen will sie nicht. Ich informiere Isídro. Seine Frau und ihr Sohn Dani kommen runter. Dani kickt sie solange an, bis sie aufsteht. "Alles gut, gracias a dios" meint Selvina. Okay, wenn das so ist, ich häng mich da nicht auch noch rein. Wir gehen, - schon wieder -, zu Holger Mittagessen. Das Handy klingelt. Manuel. Ob wir nicht zu Hause seien, will er wissen, denn die Kuh sei gestorben und man (Bruno) sollte sie begraben. Dies tut er, als wir gegen 14 Uhr zurückkommen. Keiner weiß, was los ist, wieso sie gestorben ist. Gegen 18 Uhr ruft Isídro wieder an: Eine weitere Kuh liegt tot im Fluss! "Was ist los? " will ich wissen. "No sé!" Mir ist sofort klar, wir brauchen einen Tierarzt, welcher die Kuh untersucht, falls eine Seuchengefahr droht. Ich fange an zu telefonieren. Schnell wird aber klar, dass die Kühe vermutlich die Blätter der "Azuncena" gefressen haben. Diese bilden Gas , die Kühe gehen trinken und mit Wasser entwickelt sich ein Gift und die Tiere sterben innert zwei, bis drei Stunden.

Jetzt liegt aber die Kuh im Fluss und Bruno kommt mit dem Bagger nicht hin. Also beschliessen die Männer, die Kuh morgen mit den Pferden aus dem Wasser zu bergen, damit "Don Bruno" auch diese begraben kann. Tier-Bestatter Don Bruno wird schon um neun Uhr am Sonntagmorgen angerufen. Er fährt los und ist nach einer Stunde wieder zurück. 

 

Gegen Mittag steht Tyson auf der Matte. Die Wunde wird kleiner, sieht richtig gut aus. Nur das Loch scheint nicht zuwachsen zu wollen. 

 

2. Tag                                                                                                               6. Tag                                    14. Tag

 

Bruno gibt Vollgas beim Verlegen der Seitenwände. Nut-Feder auch aus druckimprägniertem Eukalyptus.

Nut-Feder druckimprägniertes Eukalyptus

 

Mann, das Wetter macht gerade was es will. Am Sonntag gab es endlich Regen bei sommerlichen Temperaturen, heute Nacht sinkt das Thermometer auf sechs Grad. Zum arbeiten ideale Temperaturen, findet Bruno. Gegen die Kälte gibt es ja warme Klamotten!

 

Er hier hat alles im Blick.

 

Wieder ist Regen angesagt. Die Dachrinne muss montiert werden und zwar subito.

 

Und schon wieder ein trauriges Tierschicksal.

Donnerstag, wir sitzen gemütlich beim Café als um 13 Uhr Mariano anruft. "Kannst du in mein Haus kommen?" Mariano ist schwer gehbehindert und lebt in absolut ärmlichen Verhältnissen. Gegen halb zwei bin ich bei ihm. Er sitzt im Garten, legt den Finger an den Mund und flüstert: "Komm schau, das Pferd bekommt sein Fohlen." Ausser im TV habe ich natürlich noch nie die Geburt eines Fohlens gesehen. Die Stute steht, Kopf und Vorderläufe des Fohlen draussen. Plötzlich schmeisst sich das Pferd auf den Boden, wälzt sich hin und her, der Kopf des Fohlens natürlich genauso. Bei mir leuchten alle Lampen auf, meine Haare stellen sich auf, mir wird  schlecht. "Wie lange geht das schon so?" will ich wissen. "Seit ich dich angerufen habe. Neiiiiiiiiin, spinnst du, das Fohlen ist doch tot, das kann doch solche Stürze nicht überleben. Siehst du nicht, dass es eingeklemmt ist, dass muss doch raus." In solchen Momenten schiebe ich zuerst mal Panik. Weiß zuerst nicht was zu tun ist. Ich renne zum Auto, will die Tierärztin anrufen. Scheisse, mein Handy liegt zu Hause. Scheisse, Scheisse, was mach ich? "Ruf Manuel an, sofort", sage ich zu Mariano. "Manuel, schnell, gib mir Bruno", schreie ich, als dieser am Telefon ist. Ich schildere Bruno die Lage und bitte ihn, sofort die Tierärztin anzurufen, ihr die Nummer von Mariano zu geben, damit sie mich zurückrufen kann.

Ich weiß nur eins, wir müssen das Fohlen rausholen. "Hast du Handschuhe?" Hat er natürlich nicht. "Ein Tuch, hast du ein Tuch?" Seine Frau bringt ein Tuch. Ich versuche die Stute zu beruhigen, sie am Boden zu halten. Der Frau sage ich, dass sie versuchen soll, das Fohlen rauszuziehen. Nein, will sie nicht, das Pferd könnte ja ausschlagen. Mannnnnn! Ich gehe nach hinten und versuche zu ziehen. Nichts zu machen. Herrgott, wie stark darf man denn ziehen, ohne das Pferd zu verletzten???????? Mariano kommt auf allen Vieren und versucht zu helfen. Das Fohlen steckt fest, kein Zentimeter kommt es weiter raus. Seine Frau bringt ein Seil. Wir befestigen es um die Vorderbeine des Fohlen und ziehen. Nichts passiert. Mir laufen die Tränen runter, was soll ich machen?  Ich fange an mit dem Pferd zu reden. "Hilf mir, du musst mir helfen, ich kann nicht alles alleine machen." Ich versuche mich selber zu beruhigen und spreche einfach weiter mit der Stute. Zu Dritt ziehen wir Minuten ohne dass etwas geht. Dann plötzlich scheint sich etwas verändert zu haben. "Langsam, langsam" schreie ich, "sonst zerreißen wir die Mutter." Langsam ziehen wir das Fohlen Zentimeter um Zentimeter raus. Nach Minuten liegt ein wunderschönes totes Fohlen vor uns. Ich weine um den kleine Hengst. Er musste sterben, weil die Menschen hier unwissend sind und alles immer nur der Natur überlassen. Sich nie Gedanken machen, dass man einem Tier helfen könnte. 

Eine ganze Weile bleibe ich einfach nur neben dem Fohlen sitzen, verabschiede mich und wende mich dann der Stute zu. Was ich sehe verschlägt mir, einmal mehr, die Sprache. Ein bis auf die Knochen abgemagertes Pferd, mit offenen Wunden! Ich stehe auf und gehe. Das ist definitiv zu viel für meine momentane Verfassung.

Am Samstag hole ich das Pferd zu uns auf's Gelände, denn alles, was es jetzt braucht, ist Pflege und Erholung.

 

Bruno macht am Freitag den Pferdeunterstand fertig, wie gut es doch unseren Vierbeinern geht!

 

Trotz Winter wachsen im Gemüsegarten Salat und Karotten.

 

Jeden Tag wird hart gearbeitet. Leiter hoch, Leiter runter. Hunderte Male....Der Schuppen nimmt Form an. Steine werden geliefert und auch diese müssen verteilt werden. Der Winter zeigt sich von seiner schlechten Seite. Nebel, Kälte und Regen.

 

Manso ist das Wetter egal, Hauptsache es gibt Futter.

 

Pippa, so benamsen wir die Stute von Mariano, erholt sich nur langsam. Ihre offene Wunde will nicht heilen.

 

Wir lassen die Tierärztin kommen, welche Blut abzapft und zur Analyse nach Asunción schickt. Alles okay, ausser dass sie zu wenig Blut hat. Bis wir aber wissen, ob sie eventuell eine ansteckende Krankheit hat, muss sie von den anderen Tieren getrennt sein. Natürlich hinterlässt sie täglich ihre Hinterlassenschaften und zwar zwei Schubkarren voll.

 

Aus der Schweiz besucht uns Beatrice, bringt Leckereien und geistliche Getränke mit. Hmmm, "lecker merci viu mou."

Bruno montiert das Gartentor mit einem "praktischen" Verschluss. Loca hat gut beobachtet, denn nachts um vier fängt Lola an zu knurren. Ich geh nachschauen. Super! Loca und Manso im Garten, Pippa draussen. Wir also nachts um vier auf Pferde-Jagd!

 

Schon am nächsten Tag gibt es neuen Besuch. Edith und Werner suchen für ein paar Tage eine Notunterkunft. Die Tage sind ausgefüllt mit Fragen und Antworten. Hier was zum Erledigen, da was zum Besorgen. Die Tage vergehen wie im Flug. 

 

Aus dem Wald ertönt den ganzen Tag die Motorsäge. Wir fällen ganz viele morsche, alte und vom Winde umgewehte Bäume. Überall stapelt sich das Holz, welches zum Verbrennen ist. Alles andere kommt auf den Haufen zum Verbrennen. Bald ist ja der   1. August, nicht wahr!

 

Unser Schuppen ist fertig.

 

Alles, was sich in der Garage gestapelt hat, kommt in den Schuppen. 

 

Und schon wieder hat Bruno eine Idee. Wir haben noch Täfer (Nut, Feder, Eukalyptus-Holz) übrig, also verkleiden wir doch einen Teil der Glaswand und setzen unsere alte Haustüre ein.

 

Das Ganze sieht am Schluss so aus.

 

Wieder fallen die Temperaturen unter Null Grad. Das Pferd von Mariano bekommt Husten und Schnupfen. Julia, die Tierärztin kommt und gibt ihm zwei Spritzen. 

Die ersten Analysen sind alle negativ. Wir warten noch auf den Befund der Leptospirose.

 

Inzwischen sieht Brunos Werkstatt so aus!

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Unsere Webseite ist fünf Jahre alt

 

In den fünf Jahren hatten wir 81'438 Besucher, welche 282'582 Seiten aufgerufen haben. Für eine Webseite natürlich nicht sehr viel, für eine Reisewebseite aber doch ganz beachtlich. Für die vielen positiven Rückmeldungen bedanken wir uns hiermit ganz herzlich. Sie sorgen dafür, dass ich mich immer wieder vor den Rechner setze und euch berichte, auch wenn es manchmal nichts Neues zu sagen gibt😉

 

Auch haben wir einen ganz besonders liebenswerten, sehr, sehr aktiven Leser. Er ist pro Woche einige Male auf unserer Seite.

Er sieht jeden Rechtschreibefehler, jede falsche Grammatik und regt sich darüber tierisch auf  und  teilt uns  dies, via Gästebuch-Eintrag,  immer sofort mit. Natürlich tut er dies anonym und nicht immer freundlich. Auch ist er so feige, dass er jetzt sogar unter dem Namen anderer Leser schreibt. Es ist ein ganz Schlauer, muss von sich sehr überzeugt sein. Oder ist er vielleicht nur eifersüchtig? Dumm? Neidisch, dass uns, was wir auch anpacken, gelingt? Wir, die wir seit fast zwanzig Jahren nicht mehr arbeiten müssen! Was der Blödmann noch nicht kapiert hat, er bräuchte ganz einfach nicht mehr auf unsere Seite zu gehen, dann müsste er sich auch nicht mehr aufregen und Menschen mobben, die anders denken und leben und vermutlich in vielen Dingen viel besser sind als er.

 

Ich bin froh, machen wir Rechtschreibefehler, he, dafür meistern wir unser Leben und unsere Abenteuer (meistens) mit links!

 

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Vorbereitung für die 1. Augustfeier

 

Bratwurst vom Grill und Salat, typisch schweizerisch eben. Den Scheiterhaufen haben wir total vergessen anzuzünden. Untypisch schweizerisch.

1. Augustfeier in Paraguay

 

Edith und Werner ziehen um, sie haben sehr schnell ein Ferienhaus zur Miete gefunden. Schon am nächsten Morgen besucht uns Paul aus dem Appenzell. Diesmal sind 4 Kilo meiner "Lieblings - Schokolade" im Koffer. Wow...Weihnachten, Ostern und Geburi in einem. Merci, merci Paul.

Wohnen in Paraguay

 

Unser kleiner Wald wurde über zwanzig Jahre nicht verjüngt. Die Kühe fressen alles, was Grünzeug ist, und die Arbeiter säuberten nach dem Motto: Alles muss raus! Es stehen drei alte, morsche Bäume, bei welchen Bruno befürchtet, sie könnten mal bei einem Sturm auf mich oder auf eines der Pferde fallen. Er nimmt Paul, Manuel, Motorsäge und den Traktor und in kürzester Zeit liegen alle, ohne großen Schaden anzurichten, am Boden.

Baumschlag in Paraguay
Baum Nummer eins

 

Die Krone besteht nur noch aus abgestorbenen Ästen.

 

Baum Nummer zwei


 

Baum Nummer drei von Manuel schon fast zerlegt.

 

Auch sonst lichtet sich unser Wald gewaltig.

 

Die vielen abgeschnittenen Äste müssen nun aber aus dem Wald. Marianos Familie tut dies in der ersten Woche, dann aber wird die Menge so riesig, dass ich den Vorschlag mache, die ganzen Haufen mit Seil und Gurten zusammenzubinden und mit dem Traktor rauszuziehen. In weniger als einer Stunde ist alles draußen, super. 

 

Und im Wald entdecke ich immer mehr Holzstapel. So wie ich das sehe, haben wir für die nächsten zehn Jahre Feuerholz. 

 

Nun werden die noch guten Baumstämme vom Spezialisten zu Brettern gesägt. Natürlich wieder von Hand.

 

Am Freitagnachmittag ruft Mariano an, er möchte sein Pferd abholen. Dieses ist ja seit seiner Fehlgeburt in meiner Pflege. Im Austausch durfte er Manso haben. Ich bin natürlich nicht begeistert, denn es ist immer noch extrem dünn und die Wunde ist erst seit zwei Tagen trocken. Auch warten wir immer noch auf das Ergebnis des Leptospirose-Tests. Diesen bekomme ich am Samstag, und er ist positiv.

Leptospirose bei Pferden

 

Mariano kommt und Bruno möchte Manso reiten. Erste Reitstunde für Bruno, easy.

 

Als wir Manso anschließend zu Loca auf die Weide führen, dreht diese durch, schlägt aus und galoppiert wie ne Irre über die Felder. Greift uns an. Wir sind sprachlos! Manso verzieht sich in den Unterstand und pennt mal ne Runde. Muss sich wohl etwas erholen. Nach drei Monaten "dolce far niete" waren die letzten drei Arbeitswochen wohl doch etwas anstrengend. 

 

Loca, vor dem Stall, ist überhaupt nicht zufrieden und zickt weiter rum.

 

Bei den zukünftigen Nachbarn hat sich in den letzten Wochen einiges getan. Den futuristischen Wasserturm müssen wir uns unbedingt von nah anschauen gehen. Sieht aus wie eine Rakete, welche gleich startet.

 

Montag, 12. August 19

Unser Nachbar Isídro liegt uns seit Monaten mit diesem Baum in den Ohren.

 

Er hat Schiss, dass ihm, bei einem Sturm, das Teil auf die Hütte fällt. Also benutzen wir die Gelegenheit und lassen den "Profi" ran. Gemütlich marschiere ich zum Ort des Geschehens, kaum bin ich da, fällt auch schon das gute Stück. 

 

Der Señor hatte höllischen Respekt und ist weggerannt bevor der Stamm ganz durchgesägt war. 

 

Tja, er musste dann noch einmal ran, was ebenfalls nicht ohne war. Aber gut gesichert, war die Gefahr, dass etwas passiert gering. 

 

 

Tyson kommt zu Besuch. Aber hallo,

sieht doch richtig gut aus, sein Ohr. 

 

Zum Vergleich...

 

Und wieder einmal müssen wir den Bagger bergen. Diesmal aber nicht, weil er abgesoffen-, sondern weil eine Kette gerissen ist.

 

Bruno nimmt es locker.

 

Im Bosque herrscht das Motto: Tabula rasa!

 

Diesmal kommt der Traktor zum Einsatz, und natürlich fahren wir uns einen Platten ein. Sehen wir aber erst am nächsten Tag.

 

Mariano bringt Pippa. In Europa ist Leptospirosis meldepflichtig, hier kümmert das keinen. 

Leptospirose bei Pferden Paraguay

 

Pippa bekommt eine sechs-tägige Antibiotika-Kur verpasst. Damit Julia nicht jeden Tag herkommen muss, lassen wir uns kurzerhand erklären, wie man eine Spritze setzt. Bruno übernimmt das Spritzen, ich die Nasenbremse. 

 

Mit der Nasenbremse werden beim Pferd Endorphine ausgeschüttet, Bruno kann spritzen.

 

Ich finde, per Inserat, einen Western-Sattel und wir testen.

 

Sonntag, 16. August 2019

Mariano macht mit mir eine erste Waldrunde. Loca zickt wieder rum.

 

Am Nachmittag liegen alle auf der faulen Haut. Die Temperaturen sind wieder um die 30 Grad und es ist drückend heiß. Dass Pferde schnarchen habe ich auch nicht gewusst! Loca tut dies fast jedes Mal, wenn sie liegt und schläft.

 

Manuel muss wieder ins Spital. Seine Magenbeschwerden sind wieder da. Da Bruno angefangen hat, unsere Wiesen zu mähen, sollte das Heu jetzt aber abgetragen werden. 

Paraguay moderne Heuernte

 

Wir fragen Selvina, unsere Nachbarin, ob sie es für ihre Kühe wollen, tut sie, aber sie müsse helfen, das Heu zusammen zu rechen. Tut sie. Die ersten zwei Tage kommt sie, dann sehen wir sie nicht mehr. Wir sind dann aber nicht bereit, die ganze Arbeit für die "Kühe" der anderen zu machen, das Heu kommt in die Grube. Nach vier Tagen sehen wir erst, wie viel Gras wir wegschmeißen, und wir werden sauer! Hier muss sich definitiv was ändern. 

 

 

Moderne Heuernte á la Furer, per Pickup!

 

Unsere Baum-Leiche ziert noch immer unseren Garten. Eigentlich sollten wir diese jetzt "entsorgen", wo alles ringsum eh schon von Frost kaputt ist, sage ich beim Mittagessen. Bruno ist einverstanden und plant dies für nächste Woche ein. 

 

Ich habe aber keine Zeit, meinen Café fertig zu trinken, steht schon die Leiter am Baum und die Motorsäge wird angelassen. Typisch mein Mann!

 

Wir beschliessen dann aber, den Baum vorerst so stehen zu lassen. Es ist wirklich zu schade, dass wir diesem Prachtexemplar den Todesstoss gegeben haben. 

 

Wir brauchen noch Wind- und Wetterschutz-Markisen. 

 

Schon wieder geht ein Monat zu Ende. So langsam wird es Zeit, unsere nächste Reise zu planen. Claudia und Uwe sind aber noch weit weg von Yvy Yvytu. Bis die beiden hier sind, dauert es leider noch ne Weile. 

 

 

 

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