Happy New Year🍀
01. Januar 2025
Wir sind in der Antarktis angekommen. Wieder kann das Schiff wegen des hohen Wellengangs, die vorgesehene Bucht nicht anfahren. Wieder kommt Plan B zum Einsatz. Wir fahren in die Boon Bay. Für diejenigen, die eine Kajak-Tour gebucht haben, sollte es ein ganz besonderer Tag werden.
Da wir erst als letzte Gruppe an der Reihe sind, tummeln wir uns schon mal auf Deck 7, dem Observation Deck.
Plötzlich kommt Hektik auf: Zwei Buckelwale schwimmen direkt auf das Schiff zu. Bingo!🍀🍀🍀🍀
Beim Kontrollieren der Bilder sehe ich, dass der junge Wal eine große Wunde auf dem Rücken hat. Eine Schiffsschraube hat in verletzt.
Aber er zeigt uns natürlich auch seine Fluke. Buckelwale tun dies sehr oft, im Gegensatz zu anderen Walen.
Auf der anschließenden Zodiac-Fahrt sind wir erneut von der atemberaubenden Schönheit der Antarktis überwältigt.
Auf der Rückfahrt schwimmen Eselspinguine neben uns her.
Der Schiff-Fotograf ist immer alleine unterwegs, kommt also viel näher an die Tiere ran, hier ein Fluke von ihm.
Und die Weddell Robbe.
Dann war es soweit, der Polar Plunge wird gestartet. Gefragt sind lustige Formationen. Ich, wie immer, mit einem Kopfsprung, ich wollte bis zum Zodiac schwimmen, man hat es mir verboten, es sei zu gefährlich wegen der Schiffsschraube. 😏
Eva hat mit ihrem Sprung gewonnen!
02. Januar 2025
Morgens sind wir in der windgeschützten Mikkelsen Harbour. Per Zodiac werden wir auf eine kleine Insel gefahren. Aus der Zeit, wo der Walfang Hochsaison hatte, liegen noch viele Skelette, sowie wie Reste von einem Boot rum.
Eine ganz beträchtliche Anzahl Gentoos sind überall zugange. Die einen brüten, die andere verteidigen ihr Nest, wieder andere holen Steine für den Nestbau.
Der Nachmittag verbringen wir in der Curtiss Bay. Eine einstündige Zodiac-Fahrt, inmitten schönster Eisberge.
Auch sehen wir einen weiteren Seeleoparden.
Drohnenbilder von Rodolphe
03. Januar 2025
04:10 morgens!!!! Die Meldung von der Brücke: "Orcas on 11 o clock"! Wir stürzen in die Klamotten und stehen 5 Minuten später auf Deck sieben. Es schneit! Die Viecher sind aber weit draussen, fotografieren bringt nichts. Fast alle gehen wider ins Bett. Eva und und harren aus. Und siehe da, eine Stunde später schwimmen sie Richtung Boot, ja noch besser, sie schwimmen unter dem Schiff hindurch. Mein Zoom ist leider zu groß, die Orcas sind zu nah, als sie unter dem Schiff durchschwimmen.
Das weisse ist der Bauch der Kutter, sie schwimmt auf dem Rücken.
Die SH Diana schifft vorbei an der Brown Station. In der Bucht gibt es eine weitere Zodiac-Tour.
Kormorane und Möwen nisten in den Felsen.
Heute Nachmittag betreten wir den sechsten bez. siebten Kontinent. Die USA trennen den amerikanischen Kontinent.
Gonzáles Videla Antarctic Base Chile
Bis zum Nordpol sind es ja nur 17.568 Kilometer!
Die Chilene empfangen erst seit einem Jahr Gäste auf ihrer Station. Der begehbare "Weg" ist gepflastert, schmal, die Pinguine müssen ihn mit uns teilen. Der Gestank hängt uns noch lange in der Nase.
Adélie Gentoo / Eselspinguin
Ob derPinguin ein "Fan" ist?
04. Januar 2025
Hammer Morgen. (mit Nebenwirkungen...wir bekommen einen Frischling als Zodiac-Fahrer)
Erst vier Krabben Robben auf einer Eisscholle...
An der ersten Krabben Robbe fährt das Zodiac fast vorbei.
Sie haben sie dann aber doch noch gesehen!
Der hatte wohl riesengroßes Glück und ist einem Orca entkommen.
Dann tummeln sich zwei Crabeater Seals auf einer kleinen Eisscholle.
Wir fragen den Zodiac-Führer ob er nicht um den Eisberg rumfahren könne, um näher ranzukommen: "Nein", seine Antwort.
Weiter geht die Fahrt durch tolle Eisberge, als wir plötzlich vier Krabben Robben sehen. Ha, die beiden von vorhin. Es sind nicht zwei, sondern vier.
Sie lassen sich nicht stören, dösen weiter, auch wir fahren weiter.
Plötzlich, in der Ferne, Bewegung, Möwen die aufgeregt flattern. Bruno und ich sofort: "dort, das sind Wale"! Der Zodiacführer zögert, doch dann sehen wir alle die Fluke. "Los nichts wir hin, feuern wir den Driver an!
Dieser nimmt langsam Kurs auf Richtung der Buckelwale. In der Zwischenzeit haben auch zwei andere Zodiacs die Wale entdeckt und steuern darauf zu. Hilflos schaut der Zodiac-Führer um sich, sieht die Wale nicht mehr. Logisch, diese jagen aus der Tiefe empor. Sie kreisen Fische oder Krill ein und nutzen ihre Luftblasen, um eine Art Schranke zu bilden, die die Beute gefangen hält. So bewegen sich die Wale spiralförmig bis zur Oberfläche und öffnen dann nur noch ihr fünf Meter großes Maul, um das 'Futter' zu verschlingen.
Rodolphe hat die Scene mit der Drohne fotografiert!
Ich sage ihm: "beobachte die Möwen, da wo die Möwen sind, kommen die Wale hoch". Verständnislos schaut er in die Gegend.
"Da, da", rufen alle...dann sehen wir sie, aber nur noch den Rest vom Kopf, es ist schon zu spät, der Wal schwimmt auf dem Rücken und verschwindet wieder in der Tiefe.
Dann bekommen wir wieder eine Fluke zu sehen. Gut habe ich ein 150er Zoom!
"Wir sind zu weit weg, du muss näher ranfahren, gib Gas", rufe ich ihm zu. Wieder fährt er nur zögerlich weiter, stellt sich hinter ein anderes Zodiac, ich kann nur schräg, hinter Rüchen vorbei fotografieren.
Wir sind immer noch hinter dem Zodiac. Genervt rufe ich dem Zodiac-Führer zu er solle mehr nach rechts fahren. Er schaut nur dumm, reagiert nicht. Ich wieder, er solle mehr nach rechts, wieder nur ein doofes Grinsen. Dann werde ich hässig und laut: "Fahr endlich nach rechts, bitte!" Endlich bewegt er das Zodiac.
Genau dann kommt die Fluke, für so was komme ich in die Antarktis
Der Zodiac-Führer teilt uns mit: "Die Zeit ist um, wir müssen zurück". Grosse Aufregung, alle reagieren empört. Hier endlich greift die Begleitperson ein, und sagt ihm, dass das nicht gehe, dies sei Wildlife, bei sowas müsse er den Gästen mehr zeit geben. So können wir denn die beiden Wale noch 10 Minuten beobachten, dann tauchen sie unter und sind weg. Schön war's!
Während der Mittagszeit fährt die SH Diana zur Petermanns Island. Das Wetter zeigt sich von seiner schönsten Seite, Grandios!
Hier sehen wir endlich eine größere Adélie-Pinguin-Kolonie. Sie sind wirklich putzig, und ihre Küken schon etwas grösser.
Die Location; atemberaubend.
Auch hier gibt es viele Fußspuren von Menschen, ob ein einfacheres Vorwärtskommen auf dem Bauch ist?
Auch Gentoo und Weddellrobben sind hier zu Hause.
Auch hier gibt es schon Nachwuchs.
Auch hier werden Steine geschleppt.
Schweren Herzens nehmen wir Abschied , wir müssen zurück aufs Schiff. Doch der Lemaire-Kanal wartet auf uns. Ihn bei so einem Wetter zu durchqueren, ist wie ein sechser im Lotto. Die Drohnen-Bilder sagen alles!
Schön wars, die SH Diana nimmt Kurs auf zur Halfmood Bay, wo wir morgen eintreffen werden.
05. Januar 2025
Das Wetter hat umgeschlagen, wir kommen in das Sturmtief, welches seit Tagen nordwestlich von uns tobt. Es schneit.
Die Zodiacs bringen uns auf die Insel zu den Adélie- und Eselspinguinen.
Die Adélie werden auch langsam zu Rockhopper!
Das Wetter bleibt unfreundlich, und schon bald sind alle Touristen wieder auf dem Schiff. Dieses nimmt Kurs auf die Drake Passage, wo uns acht Meter hohe Wellen erwarten. Schlafen ist natürlich unmöglich. Es wird immer schlimmer, und um zwei Uhr hänge ich, trotz Dramamin, über der Kloschüssel. Das Filmen mit dem Handy war definitiv zu viel des Guten.
SH Diana mitten in der Drake Passage.
06. Januar 2025
Bis auf Deck sieben hat es Krill geschleudert, und unser Schiff ist ja nicht gerade klein!
08. Januar 2025
Die letzten beiden Tage verbringen wir entspannt mit Sauna, Dampfbad und Whirlpool, genießen gutes Essen und nehmen Abschied.
Letztes gemeinsames Fotos, nach dem Frühstück, dann heisst es Abschied nehmen. Sniff, sniff....
Super wars, aber definitiv das letztes Mal Antarktis!
So, und wer jetzt nicht genug hat, hier das Video von
Rodolphe Villevieille.
09. Januar 2025
Wieder in Ushuaia fahren wir einkaufen und anschliessend auf den Camping Municipal. Dorthin kommen fast alle Overlander, dementsprechend treffen wir andere Europäer.
10. Januar 2025
Mit dem Wissen, dass dies unser letztes Mal ist, verlassen wir Ushuaia. Entlang dem Hafen fahren wir nordwärts. Die Schiffe werden immer wie größer!!!
Die Ruta 3 führt entlang dem Valle Hermoso hoch zum Paso Garibaldi
11.Januar 2025
Hinunter nach Tolhuin, wo wir wieder am Lago Fagnano übernachten und dann, heute, weiter zur kleinen Grenze Paso Bellavista düsen. In Argentinien sind wir ruckzuck ausgetragen und fahren zur chilenischen Station.
Hier dauert es wieder einmal. Der Beamte von der Aduana war schon beim Ausfüllen der Papier brummig, als er dann heraus- kommt erblickt er die Schilder von Chile am Pepamobil.
Das ginge gar nicht, das seien öffentliche Dokumente. Schon wieder! Das hatten wir doch kürzlich in Argentinien! Er ruft seinen Jefe. Dieser greift zum Handy und telefoniert nach Santiago. Es dauert und dauert. Nach etwa 20 Minuten kommt endlich das "Okay"; alles ausgemusterte Nummern! Wir dürfen weiterfahren.
Im Gegensatz zu Argentinien, wo wirklich alles abgeholzt wurde, fahren wir hier durch Wälder, blühende Wiesen und an Hunderten von Guanacos vorbei. Allzu viele Plätze zum Übernachten gibt es nicht, also stellen wir uns auf einen Waldweg.
In der Nacht setzt Regen ein – blöd, denn wir möchten zur zweiten Königspinguin-Kolonie, die sich hier in Chile an der Caleta Maria niedergelassen hat.
12. Januar 2025
Schon um acht Uhr startet Bruno den Motor. Wir wollen so schnell wie möglich los, da wieder Regen angekündigt ist. Keine fünf Minuten sind wir unterwegs, als wir zum ersten Mal wegrutschen. Laut GPS kommt ein kleiner Pass, also fahren wir weiter. Doch er wird immer wie matschiger, wir beschließen umzudrehen. Auf Rutschpartien haben wir einfach keinen Bock.
Die Stimmung nach dem Regnschauer nur schön, mit einem extrem intensiven Regenbogen.
Dann kommen wir an vielen Hektar gerodetem Gelände vorbei. Es müssen Hunderttausende von Bäumen gewesen sein. Über viele Kilometer sieht es so aus. Kein Baum wurde stehen gelassen.
Dann kommt Gelände mit wieder etwas Baumbestand. Unter den Bäumen ist das Gras gleich wieder viel saftiger und Blumen blühen.
Der Wind bläst mit fast 100 km/h übers Land. Die Fähre über die Magellanstraße ist eingestellt, also müssen wir uns dringend einen Windschutz für die Nacht suchen. In Cerro Sombrero kennen wir den Platz hinter dem Kino und dem Gym. Um fünfzehn Uhr sind wir dort, schlüpfen in die Laufschuhe und marschieren los.
Dann war da ja auch noch mein Geburtstag. Bruno hat gekocht! Tja, auch wir werden nicht jünger.
13. Januar 2025
Bis zur Fähre sind es nur 37 Kilometer. Ob sie überhaupt fährt?
Ja, war kein Thema, eine Viertelstunde später sind wir auf der anderen Seite und weiter geht's immer mit kräftigem Gegenwind. Nach weiteren 55 Kilometer stehen wir scho wieder an einer Grenze. Monte Aymond. Hier, wie jedesmal, viele Leute.
Knapp eine Stunde später sind wir durch. Weiter zum argentinischen Zoll. Natürlich das gleiche Spiel: eine schier endlose Menschenschlange. Aber erstaunlicherweise sitzen wir nach nur 30 Minuten schon wieder im Pepamobil.
Die Befürchtung, keinen geeigneten Platz für die Nacht zu finden, erwies sich als unbegründet. Im iOverlander ist ein Platz angegeben, den wir ansteuern. Passt. Direkt bei einem Wasserloch stellen wir uns hin, die Nase in den Wind, damit es nicht allzu sehr schüttelt und rüttelt.
14. Januar 2025
Am Morgen kommen Schafe und Nandus zum Trinken. Sie alle beäugen uns vorsichtig, unsicher, was das „Monster“ zu bedeuten hat. Doch der Durst ist stärker, nach und nach wagen es alle hinuter zum Wasserloch zu gehen.
Spontan beschließen wir, in den Nationalpark Monte León zu fahren. Alles, was wir wissen, ist, dass es dort Magellan-Pinguine gibt.
Der Eintritt ist frei, was uns positiv überrascht hat. Nach einigen Kilometern im Park treffen wir auf eine größere Herde Guanacos. Bruno stellt den Motor ab, ich steige aus und kann die Tiere fotografieren, ohne dass diese gleich wegrennen.
Von der Hauptpiste führt ein 2,4 Kilometer langer Sendero hinunter zu der Pingüinera. Zuerst sehen wir viele tote Tiere. Die Vogelgrippe hat hier im letztes Jahr schwer gewütet.
Schon bald aber, watscheln die Jungtiere neugierig über den Weg. Angst scheinen sie keine zu haben.
Die Jungtiere, die im Oktober geschlüpft sind, befinden sich jetzt in der Mauser. In dieser Phase verlieren sie nach und nach ihr flauschiges Daunengefieder, das sie bisher vor der Kälte geschützt hat. Unter den Daunen bildet sich das dichte, wasserabweisende Federkleid, das sie benötigen, um im Wasser überleben zu können. Erst wenn das neue Gefieder vollständig entwickelt ist, wagen sich die Jungtiere ins Wasser, wo sie ihre Schwimm- und Jagdfähigkeiten erproben. Dieser Übergang markiert einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg ins Erwachsenenalter.
Privatstrand nur für die Pinguine.
Wieder im Pepamobil, setzen wir unsere Fahrt fort. Mit wachem Blick suchen wir die Landschaft nach Tieren ab und entdecken Nandus sowie einige Hasen, die flink durchs Gras huschen. Kurz darauf passieren wir ein Schild mit der Aufschrift: Mirador Leones Marinos. Neugierig halten wir an und folgen dem schmalen Pfad, der uns ein paar Hundert Meter weiter zum Aussichtspunkt führt.
Ich liebe die Seelöwen, dieses ständige Gewusel, das unermüdliche Gerangel, die hitzigen Machtkämpfe und das schrille Gekeife. (Und ja, selbst der Gestank gehört irgendwie dazu.) Herrlich!
Auf einer Infotafel erfahren wir, dass die Seelöwen diesen Ort aufsuchen, um sich auszuruhen. Es finden hier keine Paarungen statt, und Jungtiere sind ebenfalls nie zu sehen.
Wir vermuten, dass der Grund dafür in der Steilheit der Felsen liegt. Selbst die erwachsenen Tiere scheinen oft Mühe zu haben, die Klippen zu erklimmen.
Es gefällt uns so gut hier, dass wir zum Campingplatz fahren, vorbei an einer vorgelagerten Insel, die von abertausenden Kormoranen und Möwen bevölkert ist.
15. Januar 2025
Nach einem erneuten Besuch bei den Seelöwen machen wir uns gegen Mittag auf den Weg, mit dem Ziel: Chile Chico.
Die Ruta 3 bietet wenig, außer vielen Guanaco-Herden. Wir staunen: Im Gegensatz zur Ruta 40, wo Hunderte qualvoll sterben, weil sie im Zaun hängen bleiben, sehen wir hier auf 400 km gerade mal zwei.
Bis zur Kleinstadt Gebernador Gregores sind es 167 km. Auch hier wissen wir, wo es eine windgeschützte Übernachtungsmöglichkeit gibt. Beim Fussballplatz stellen wir uns hin und machen unser Laufrunde. Beim zurückkommen bemerken wir einen Pickup, der sehr nahe, quer vor unserer Hütte steht. Wir reagieren vorerst nicht, solange er keine laute Musik macht, ist es okay. Nach dem Essen und Spielen, klettert Bruno auf's Dach. Er kommt runter und streckt mit dieses Foto unter die Nase.
Man hat uns, während wir weg waren, drei Solarpanels geklaut, so eine Frechheit! Was für eine Unverfrorenheit! Jetzt fragen wir uns: Haben sie uns eines gelassen, damit wir noch Strom haben, oder sind wir rechtzeitig zurückgekommen und sie hatten keine Zeit mehr, das letzte auch noch zu demontieren?
Nun, wie auch immer, wir brauchen neue Solarpanels, aber wo bekommen wir so schnell drei neue her?“ Chile ist vermutlich die beste Option, vielleicht in Coyhaique oder Puerto Montt.
Wir gehen ins Bett. Gegen neun werden wir jedoch herausgepfiffen und es wird geklopft, die Polizei. Hier sei das Übernachten verboten, wir sollen zur YPF-Tankstelle oder in ein Hostel fahren. Natürlich erzähle ich ihnen sofort von den gestohlenen Panels. Doch sie meinen, da könnte sie nichts tun. Hier sei das Stehen verboten, es gäbe keine Kameras, also sei das sinnlos. Na gut, so fahren wir denn zur Tankstelle. Hoppla, an die 15 Camper stehen da, auch ein Schweizer, ein Thurgauer. Wir suchen einen Platz, und gehen wieder ins Bett.
15. Januar 2025
Heutiges Ziel: die Kleinstadt Perito Moreno. Als wir uns der Tierra de Colores nähern, stelle ich leise die Frage: "Was ist, gehen wir noch einmal? "Nein, nicht schon wieder, wir haben sie ja schon viermal gesehen", seine Antwort. "Aber es ist doch das letzte Mal, dass wir hier sind, und so könnten wir unsere 5000 Schritte machen", mein Gegenvargument. "Also gut", murrt er. Juppi!
Es kommen nur ganz wenige Touristen hierher. Ich finde sie jedes Mal aufs Neue einfach wahnsinnig beeindruckend. Vermutlich weil ich mir nicht vorstellen kann, wie sie entstanden sind.
Die Vanille-Erdbeer-Schoggieis farbige Felsformation kam laut ChatGPT so zustande.
Ein zweiter entscheidender Faktor für die Entstehung der Tierra de Colores ist die geologische Aktivität.
Zusätzlich hat die Erosion durch Verwitterung und Wasserabflussprozesse, zur Formation beigetragen.
Nächster Halt: Perito Moreno. Auch hier müssen wir zum Schutz vor dem heftigen Wind zur Tankstelle. Kurze Zeit später fährt der Thurgauer neben uns. Sofort kommt George zu uns und sagt: "Danke für euer Strom-Artikel, dank ihm habe ich mein Fahrzeug so ausgebaut". Gerne! Bis es zu kalt wird, quatschen wir zwischen den beiden Wagen.
16. Januar 2025
"Schau mal aus dem WC-Fenster", so begrüsst mich mein lieber Mann heute Morgen.
Ein Brasilianer, nein zwei Typen schlafen in dem kleinen Zelt, haben es direkt vor dem Hinterrad aufgestellt, das Rad als Windschutz. Die Heringe, je links und rechts vom Reifen. Wir werden quasi von einem Zelt ausgebremst.
Sie sind dann doch weg bevor wir startklar sind. Ab geht's nach Los Antiguos, Grenzübertritt, einmal mehr geht es nach Chile.
Die Warteschlange ist wieder ziemlich lang, aber wir stehen zusammen mit Georges und Vreni, die zeit geht rum und schon stehen wir am Schalter. Pass einlesen, ID einlesen und gut ist. Der chilenische Zoll nur ein paar Kilometer weiter. Gleiches Szenario. Während Bruno noch die Aduana macht, hole ich das Pepamobil. Die Beamtin kommt rein, öffnet jeden Schrank. Die Erdnüsse sind diesmal nicht erlaubt. Ich motze, hier ist jedes Mal etwas mehr nicht erlaubt, das ist nicht normal, Erdnüsse waren in ganz Chile noch nie ein Problem. Die Tussi stellt sie zur Seite, entsorgen! Ich bin schon auf 100! Sie öffnet den Tiefkühler. "Ist alles gekocht? Nein, natürlich nicht, es ist ja im Tiefkühler", blaffe ich sie an. Sie sieht die Tupperware mit den Erdbeeren. Nimmt sie raus: "Nicht erlaubt", sagt sie. "Die habe ich in Villarrica in Chile gekauft, zudem sind sie tiefgefroren", motze ich. "Die sind jetzt kontaminiert, müssen entsorgt werden." Das war dann zuviel des Guten, ich flippe aus, werde laut und protestiere: "Ruf deinen Chef, sofort", fahre ich sie an. Diese kommt. Natürlich habe ich jetzt die "Arschkarte" gezogen. "Nein nicht erlaubt", auch ihre Antwort. "Gut, dann gib sie mir, ich werde sie gleich hier zu Marmelade verarbeiten. Nein, dies sein nicht erlaubt." Jetzt sehe ich rot. Am Schluss sagt sie mir: "ich bin die Bevollmächtigte, wenn sie weiter Ärger machen schicke ich sie zurück"!
Ich bin ausser mir vor Wut! Als sie drinnen fertig ist, will sie, logisch, auch jeden Stauraum begutachten. Bei den Zargesboxen will sie wissen was Drin ist. Ich nehme jede raus und schmeisse sie ihr vor die Füsse. Jetzt kommt Bruno dazu und schickt mich rein. Die Lage beruhigt sich. Bruno verräumt die Boxen, schliesst ab, kommt rein und wir können weiterfahren.
In Chile Chico steuern wir direkt den Supermercado Sur an. Eine tolle Auswahl an Früchten und Gemüse, Preise fast die Hälfte von Argentinien.
Etwas ausserhalb machen wir eine Mittagspause und fahren dann zum Platz am Lago General Carrera, wo wir uns für drei Nächte hinstellen werden und sich meine Nerven beruhigen können.
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